Als die Regenbogenflagge am Bahnhof mal wieder verschwunden war, Unbekannte sie durch eine Hakenkreuzfahne ersetzten, da schrieb Silvio Witt einen offenen, sehr persönlichen Brief. Darüber, wie er als Fünfzehnjähriger die Regenbogenflagge als Anstecker geschenkt bekommen habe, von der Aids-Hilfe, die im Biologieunterricht über die Erkrankung aufklärte. Dass er den Pin auch 30 Jahre später gelegentlich trage, als Symbol der gesellschaftlichen Weiterentwicklung. Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt: „Protestieren wir deutlich, wenn Feinde der Demokratie mit Intoleranz und Hetze die im Grundgesetz definierten Pfeiler unseres Staates gefährden.“
Mecklenburg-Vorpommern„Ich baue ja keinen schwulen Spielplatz“
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Die Stadtvertretung von Neubrandenburg hat das Hissen der Regenbogenflagge untersagt – ein Affront gegen Oberbürgermeister Silvio Witt. Der hat nun seinen Rücktritt angekündigt. Über Kommunalpolitik im Kulturkampf.
Von Ulrike Nimz, Jana Stegemann

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