Konträre Bücher über die Deutschen in der NS-ZeitWie groß war der Abstand zum „Führer“?

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Adolf Hitler spricht 1934 aus einer offenen Limousine heraus mit der Bevölkerung.
Adolf Hitler spricht 1934 aus einer offenen Limousine heraus mit der Bevölkerung. (Foto: Knorr + Hirth/Süddeutsche Zeitung Photo)

Die Deutschen waren eigentlich „unwillige Volksgenossen“, schreibt der Historiker Peter Longerich. Doch diese steile These funktioniert mit seinen Quellen nicht. Eher trifft ein anderes Buch den Kern: „Hitlers treues Volk“.

Rezension von Dietmar Süß

Mit dem Kriegsende war alles über Nacht verschwunden: Die Hakenkreuzfahnen, NSDAP-Parteibücher, Hitlerbüsten und „Mein Kampf“-Ausgaben. Wenn überhaupt, schien der Nationalsozialismus über die Deutschen „hereingebrochen“, durch „äußere Kräfte“ und Männer in schwarzen Ledermänteln. Und am Ende hatte man entweder „nichts gewusst“ – oder es war eben der „Führer“ Adolf Hitler, der an allem die Schuld trug. Gegen diese Form deutscher Selbstviktimisierung, die über viele Jahrzehnte das öffentliche Bild des Nationalsozialismus dominierte – und inzwischen wieder reanimiert wird – haben mehrere Generationen an Historikerinnen und Historikern angeschrieben. Einer davon, Peter Longerich, gehört dabei zu den besonders produktiven, der auf ein langes beeindruckendes Forscherleben zurückblicken kann.

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