Die 41-Jährige Juristin ist seit Juni 2018 Parteivorsitzende der liberalen Neos. Sie pflegt einen forschen und modernen Auftritt und gilt als streitlustig. Über die FPÖ sagte sie einmal, die Partei sei "rassistisch, rechtsextrem" und "neigt zur Korruption". Auch für die Konservativen lässt Meinl-Reisinger wenig Liebe erkennen, die ÖVP sei "einer der wesentlichen Gründe dafür, warum in Österreich nichts weitergeht". Dabei war die Politikerin, die gerne austeilt, bis 2012 selbst Mitglied der Partei.
Im Wahlkampf wirbt Meinl-Reisinger für bessere Bildung, mehr Transparenz in der Politik und ein Einwanderungsgesetz. Außerdem wollen die Neos die Pensionen reformieren und eine CO₂-Steuer einführen - womit die Österreicher sich stark von ihrem deutschen Pendant, der FDP, unterscheiden. Christian Lindners Spruch, die jungen Aktivisten von "Fridays for Future" mögen den Klimaschutz doch bitte den Profis überlassen, nannte Meinl-Reisinger "furchtbar".