Süddeutsche Zeitung

Nahostkonflikt:Vatikan erkennt Palästina als Staat an

Inoffiziell spricht der Vatikan schon seit längerem von einem Staat Palästina

Der Vatikan hat Palästina in einem neuen Abkommen als Staat anerkannt. Unterhändler beider Seiten trafen sich in Rom, um einen bilateralen Vertrag fertigzustellen. Der müsse nun nur noch unterzeichnet werden, teilte der Vatikan mit.

In dem Dokument, das die Details zum Status der katholischen Kirche in Palästina regeln soll, ist ausdrücklich von dem "Staat Palästina" die Rede. Inoffiziell spricht der Vatikan schon seit längerem von einem eigenständigen Staat Palästina.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will Papst Franziskus am Samstag in Rom treffen. Anlass des Besuchs ist die Heiligsprechung zweier Ordensfrauen aus Palästina. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums reagierte "enttäuscht". Die Entscheidung des Vatikans, das Abkommen zu unterzeichnen, werde nicht dazu beitragen, die Palästinenser an den Verhandlungstisch zurückzubringen.

135 Länder erkennen Palästina bislang an

Bisher haben weltweit etwa 135 Länder Palästina als souveränen Staat anerkannt. Auch das Europäische Parlament hatte sich unter Vorbehalt dafür ausgesprochen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat einem Palästinenserstaat 2012 einen Beobachterstatus zuerkannt. Auch die Parlamente Großbritanniens, Frankreichs und Irlands sprachen sich für einen solchen Schritt aus. Eine offizielle Anerkennung durch die Regierung gibt es bislang in der EU aber nur in Schweden.

Die meisten westlichen Länder vertreten wie die USA oder Deutschland die Auffassung, dass ein palästinensischer Staat erst nach einer Friedenslösung mit Israel anerkannt werden sollte.

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