Berlin (dpa/bb) - Eine Frau soll nach einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding versucht haben, einen Gruppenwagen der Polizei anzuzünden. Gegen die 43 Jahre alte Frau wurde Haftbefehl wegen Sachbeschädigung und versuchter schwerer Brandstiftung erlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Frau befindet sich demnach in Untersuchungshaft.
Sie soll nach der Kundgebung unter dem Motto: „Hände weg vom Libanon – Freiheit für Palästina“ am Dienstag in der Müllerstraße das Heck des geparkten Polizeiwagens mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und diese entzündet haben. Ein Polizist konnte die Stichflamme löschen, bevor das Feuer auf das Fahrzeug übergreifen konnte. Die Frau wurde festgenommen. In dem Wagen saß zum Tatzeitpunkt ein Polizist.
Die 43-Jährige befindet sich auch deshalb in Haft, um weitere Taten zu verhindern. So wurde sie im August wegen mehrfacher Angriffe auf Vollstreckungsbeamte angeklagt. Auch wird sie beschuldigt, im Januar und im Februar zwei Feuer an der iranischen Botschaft gelegt zu haben.
Bei der Kundgebung und einer weiteren Demonstration in Kreuzberg kam es nach Angaben der Polizei am Dienstag zu mehreren Straftaten. In sieben Fällen wird unter anderem wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Eine Polizistin sei mit einem Gegenstand am Kopf getroffen worden. In Wedding waren bei der Demonstration nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel zum Teil Jubelrufe zu hören.
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