Nach Angaben der US-Regierung steht eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas für eine Waffenruhe und Geisel-Freilassung zu 90 Prozent. „Der Deal hat insgesamt 18 Absätze. 14 dieser Absätze sind fertig“, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung. Es hake aber noch bei den Bedingungen für den Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlingen und bei Fragen zu einem Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen. Vorgesehen sei, dass mehrere Hundert palästinensische Häftlinge freikämen im Gegenzug für jene Geiseln aus Israel, die noch in Händen der Hamas seien, sagte der US-Regierungsbeamte. Dass vor einigen Tagen sechs Geiseln getötet worden seien, habe die Verhandlungen extrem erschwert. Außerdem drohe die Hamas, weitere Geiseln hinzurichten, es sind laut israelischen Informationen noch mehr als 100.
Unterdessen ist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu Krisengesprächen in den Nahen Osten gereist, ihre Stationen sind Saudi-Arabien, Jordanien und Israel. Israels Militär geht inzwischen im Westjordanland weiter gegen Militante vor. Bei einer Aktion in Tubas kamen fünf Palästinenser um, als eine israelische Rakete ihr Auto getroffen habe, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Israels Armee sprach von Militanten, die getötet worden seien, zudem wurden demnach zwei Personen verletzt. Bei einem Getöteten handelt es sich Angaben beider Seiten zufolge um den Sohn des früheren Palästinenserführers Sakaria Subeidi, der tödliche Anschläge in Israel beging. Der Sohn soll laut der israelischen Armee an Angriffen auf Soldaten beteiligt gewesen sein. Die Armee ging nach eigenen Angaben auch im Flüchtlingsviertel Faraa wieder gegen Militante vor, ein Mensch sei getötet worden.