Süddeutsche Zeitung

Nahost:Palästinenser nähern sich an

Im Konflikt zwischen den zerstrittenen palästinensischen Fraktionen - Hamas und Fatah - gibt es wieder einen Versuch, zu einer Verständigung zu kommen. 2017 war ein Versuch gescheitert.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Zwischen den zerstrittenen palästinensischen Fraktionen gibt es wieder den Versuch, zu einer Verständigung zu kommen. In einer von der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen veröffentlichten Erklärung begrüßte deren Chef Yahya Sinwar die Initiative, "eine innerpalästinensische Einheit zu erreichen". Einzelheiten wurden vorerst nicht bekannt. Im Herbst 2017 hatten die im Westjordanland dominierende Fatah und die im Gazastreifen regierende Hamas nach Vermittlung Ägyptens ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet, die Umsetzung war nach Differenzen etwa über die Waffenabgabe der Kassam-Brigaden im Gazastreifen gescheitert.

In einem Bericht warnt zugleich die Weltbank davor, dass die palästinensische Autonomiebehörde erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, die auch das Bankensystem bedrohen. Laut dem Bericht fehlen der Behörde in diesem Jahr 1,8 Milliarden US-Dollar. Gründe dafür sind weniger Hilfsgelder aus dem Ausland und der Streit mit Israel um Zölle und Steuern, die für die Palästinenser eingehoben werden. Weil sich die Behörde Geld leihen muss, ist laut Weltbank das Banksystem im Westjordanland gefährdet.

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Quelle:
SZ vom 21.09.2019
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