Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Hamas kündigt „Wiederauferstehung“ des Gazastreifens an
UN: Mehr als 630 Lastwagen-Ladungen Hilfsgüter an einem Tag in den Gazastreifen gebracht
Wann die nächsten israelischen Geiseln freikommen sollen
Israels Außenminister: Hamas kann nicht länger herrschende Macht sein
90 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen
Christoph Heinlein
Huthi wollen Angriffe im Roten Meer einschränken
Angesichts der Waffenruhe im Gazastreifen will die Huthi-Miliz in Jemen nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf Handelsschiffe mit Verbindung zu Israel begrenzen. Die HOCC, eine in Jemen ansässige Vermittlungsstelle zwischen den Huthi und der Schifffahrtsindustrie, erklärt in einer E-Mail an die Branchenvertreter, „Sanktionen“ gegen Schiffe mit britischem oder US-amerikanischem Bezug würden ganz aufgehoben. Sollte es aber zu neuen Attacken auf Jemen seitens der USA oder Großbritanniens kommen, werde sich dies wieder ändern. Angriffe auf mit Israel in Verbindung stehende Schiffe würden dann eingestellt, wenn die Vereinbarung zur Gaza-Waffenruhe vollständig umgesetzt sei. Die Huthi gelten als Verbündete der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. Seit November 2023 gab es im Roten Meer mehr als 100 Huthi-Angriffe auf Schiffe, von denen zwei in der Folge sanken. Internationale Reedereien meiden inzwischen weitgehend das Rote Meer und den angrenzenden Suezkanal.
Christoph Heinlein
Hamas kündigt „Wiederauferstehung“ des Gazastreifens an
In einer Verlautbarung am zweiten Tag des Waffenstillstands mit Israel hat die Hamas angekündigt, Gaza werde „wiederauferstehen“ und das weitgehend zerstörte Gebiet werde wieder aufgebaut. Israel habe es nicht geschafft, die Bevölkerung zu verunsichern. Der „Weg der Standhaftigkeit“ werde weitergehen, bis die Besatzer besiegt seien.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium von Gaza teilte derweil mit, mehr als 47 000 Menschen seien während des Krieges in Gaza getötet worden. Mindestens 111 091 Palästinenserinnen und Palästinenser sollen verletzt worden seien. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag suchen palästinensische Rettungsdienste unter den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens nach Todesopfern. Deren Zahl könnte sich deutlich erhöhen, da im Gazastreifen Chaos herrscht, zahlreiche Menschen vermisst und viele Tote unter den zerstörten Gebäuden vermutet werden. Gleichzeitig können die Zahlen des Ministeriums nicht unabhängig überprüft werden, weil es kaum noch internationale Beobachter im Gazastreifen gibt und die Hamas die Todeszahlen für ihre Propaganda missbraucht.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium von Gaza teilte derweil mit, mehr als 47 000 Menschen seien während des Krieges in Gaza getötet worden. Mindestens 111 091 Palästinenserinnen und Palästinenser sollen verletzt worden seien. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag suchen palästinensische Rettungsdienste unter den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens nach Todesopfern. Deren Zahl könnte sich deutlich erhöhen, da im Gazastreifen Chaos herrscht, zahlreiche Menschen vermisst und viele Tote unter den zerstörten Gebäuden vermutet werden. Gleichzeitig können die Zahlen des Ministeriums nicht unabhängig überprüft werden, weil es kaum noch internationale Beobachter im Gazastreifen gibt und die Hamas die Todeszahlen für ihre Propaganda missbraucht.
Leopold Zaak
Krankenhaus: Freigelassene Geiseln in stabilem Zustand
Die drei am Sonntag freigelassenen israelischen Geiseln sind nach Angaben des Krankenhauses, in das sie gebracht wurden, in stabiler Verfassung. Nähere Angaben machte der stellvertretende ärztliche Direktor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv am Montag nach den Eingangsuntersuchungen nicht. „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis alle nötigen Untersuchungen abgeschlossen sind“, sagte Sefi Mendelovich der Times of Israel. Terroristen hatten die drei jungen Frauen während des Massakers der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten.
Die freigelassene Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsangehörigkeit hat, zeigte ihre Freude über die Freilassung nach 471 Tagen in Gefangenschaft auf ihrem Instagram-Account. „Ich bin zurück in meinem Leben, bei meinen Liebsten. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, schrieb die 28-Jährige dort nach israelischen Medienberichten.
Die freigelassene Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsangehörigkeit hat, zeigte ihre Freude über die Freilassung nach 471 Tagen in Gefangenschaft auf ihrem Instagram-Account. „Ich bin zurück in meinem Leben, bei meinen Liebsten. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, schrieb die 28-Jährige dort nach israelischen Medienberichten.
Emily Damari mit ihrer Mutter nach ihrer Freilassung. Das Bild wurde von der israelischen Regierung zur Verfügung gestellt. Foto: imago
Kassian Stroh
UN: Mehr als 630 Lastwagen-Ladungen Hilfsgüter an einem Tag in den Gazastreifen gebracht
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen haben die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für die Bevölkerung vermehrt. Am Sonntag seien mehr als 630 Lastwagen mit humanitären Gütern in das Küstengebiet gefahren, erklärte der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher. Mindestens 300 von ihnen brächten Hilfsgüter in den Norden des Gaza-Streifens, wo die Menschen besonders große Not litten. Fletcher betonte, dass die Trümmer der zerbombten Gebäude und Munitionsreste ein ernstes Hindernis für die Transporte darstellten. Die Sicherheit der Hilfskräfte habe oberste Priorität.
„Nach 15 Monaten unerbittlichen Krieges ist der Bedarf an humanitärer Hilfe enorm.“Tom Fletcher, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen
Julia Daniel
Wann die nächsten israelischen Geiseln freikommen sollen
Die Times of Israel berichtet, dass vier weitere Geiseln am siebten Tag der Waffenruhe von der Hamas an Israel übergeben werden sollen. Im Anschluss sei der Plan, dass über einen Zeitraum von vier Wochen jeweils drei Geiseln pro Woche freikommen. Die verbleibenden 14 Geiseln sollen demnach in der letzten Woche der sechswöchigen ersten Phase der Waffenruhe freigelassen werden.
Die Identitäten der Geiseln, die als Nächstes freikommen werden, will die Hamas jeweils 24 Stunden vor deren Übergabe bekanntgeben. Bereits vergangenen Freitag hat die israelische Koordinierungsstelle die Familien der 33 Geiseln informiert, die in der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollen. Laut Times of Israel ist nicht bekannt, wie viele der Geiseln noch am Leben sind. Man gehe allerdings davon aus, dass die meisten davon noch leben. Israel soll am siebten Tag der Waffenruhe ein vollständiges Update über den Zustand der 33 Geiseln bekommen. Unbestätigten Medienberichten zufolge, habe Israel darauf bestanden, zuerst die lebenden Geiseln zurückzubekommen.
Auf der Liste der Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenstillstandes nach Israel zurückkehren sollen, stehen die Namen von zwölf Frauen und Kindern, zehn älteren Männern und elf Männern unter 50 Jahren. Über die 33 Geiseln hinaus hält die Hamas 65 weitere Menschen fest.
Die Details der zweiten und dritten Phase des Abkommens über ein dauerhaftes Ende des Krieges und einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase klären.
Die Identitäten der Geiseln, die als Nächstes freikommen werden, will die Hamas jeweils 24 Stunden vor deren Übergabe bekanntgeben. Bereits vergangenen Freitag hat die israelische Koordinierungsstelle die Familien der 33 Geiseln informiert, die in der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollen. Laut Times of Israel ist nicht bekannt, wie viele der Geiseln noch am Leben sind. Man gehe allerdings davon aus, dass die meisten davon noch leben. Israel soll am siebten Tag der Waffenruhe ein vollständiges Update über den Zustand der 33 Geiseln bekommen. Unbestätigten Medienberichten zufolge, habe Israel darauf bestanden, zuerst die lebenden Geiseln zurückzubekommen.
Auf der Liste der Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenstillstandes nach Israel zurückkehren sollen, stehen die Namen von zwölf Frauen und Kindern, zehn älteren Männern und elf Männern unter 50 Jahren. Über die 33 Geiseln hinaus hält die Hamas 65 weitere Menschen fest.
Die Details der zweiten und dritten Phase des Abkommens über ein dauerhaftes Ende des Krieges und einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase klären.
Nadja Tausche
Israels Außenminister: Hamas kann nicht länger herrschende Macht sein
Der israelische Außenminister Gideon Saar warnt vor einem vorzeitigen Scheitern der Waffenruhe im Gaza-Krieg. „Wir haben heute die Bilder aus Gaza gesehen. Die Hamas ist noch immer an der Macht in Gaza“, sagte er in einem Interview mit CNN. Und, sagte Saar weiter: „Es ist kein Automatismus, von einer Phase in die nächste überzugehen." Es sei wichtig zu verstehen: „Die Hamas kann nicht länger die herrschende Macht im Gazastreifen sein.“
Saar würdigte außerdem die Rolle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe. „Das starke Engagement von Präsident Trump in den vergangenen Wochen war sehr, sehr hilfreich.“ Es sei aber nicht so gewesen, dass Trump und sein künftiges Regierungsteam Israel gezwungen hätten, etwas zu akzeptieren, was sie nicht gewollt hätten.
Saar würdigte außerdem die Rolle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe. „Das starke Engagement von Präsident Trump in den vergangenen Wochen war sehr, sehr hilfreich.“ Es sei aber nicht so gewesen, dass Trump und sein künftiges Regierungsteam Israel gezwungen hätten, etwas zu akzeptieren, was sie nicht gewollt hätten.
Nadja Lissok
90 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen
Die ersten palästinensischen Gefangenen sind auf freiem Fuß. Die israelische Gefängnisbehörde IPS teilte mit, man habe 90 Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Zuvor hatte das Pressebüro der palästinensischen Autonomiebehörde mitgeteilt, dass die ersten palästinensischen Häftlinge in eine Polizeistation gebracht worden seien, vor der ihre Angehörigen warten. Die meisten seien Frauen und Minderjährige.
In der ersten Phase des Abkommens sollen neben 33 israelischen Geiseln auch 1904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Bei den Palästinensern handelt es sich nach israelischen Regierungsangaben um 1167 festgenommene Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt waren. Dies dürfte vor allem Hamas-Kämpfer betreffen, die während der vergangenen mehr als 15-monatigen Kämpfe gefangen genommen wurden. Die anderen 737 freizulassenden Palästinenser sind Häftlinge, die etwa wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalen Waffenbesitzes oder anderer Gesetzesverstöße inhaftiert oder verurteilt wurden. Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie Mord einsitzen.
Israel will Berichten zufolge jegliche Feiern nach der Entlassung der Häftlinge unterbinden. So sollen Familien Strafen angedroht worden sein, sollten sie Feiern abhalten. Demnach dürfen nur die Eltern und Geschwister die freigelassenen Palästinenser willkommen heißen.
In der ersten Phase des Abkommens sollen neben 33 israelischen Geiseln auch 1904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Bei den Palästinensern handelt es sich nach israelischen Regierungsangaben um 1167 festgenommene Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt waren. Dies dürfte vor allem Hamas-Kämpfer betreffen, die während der vergangenen mehr als 15-monatigen Kämpfe gefangen genommen wurden. Die anderen 737 freizulassenden Palästinenser sind Häftlinge, die etwa wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalen Waffenbesitzes oder anderer Gesetzesverstöße inhaftiert oder verurteilt wurden. Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie Mord einsitzen.
Israel will Berichten zufolge jegliche Feiern nach der Entlassung der Häftlinge unterbinden. So sollen Familien Strafen angedroht worden sein, sollten sie Feiern abhalten. Demnach dürfen nur die Eltern und Geschwister die freigelassenen Palästinenser willkommen heißen.
Palästinensische Gefangene werden mit Bussen aus dem Gefängnis abgeholt. Mahmoud Illean/AP/dpa
Nadja Lissok
Hamas übergibt drei entlassenen Geiseln in Video „Andenken“
Der militärische Arm der Hamas hat ein Propagandavideo von der Freilassung der israelischen Geiseln veröffentlicht. Das Video war zuerst auf dem Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden zu sehen und verbreitete sich dann in den sozialen Medien. Das Video wurde von israelischer Seite als sehr zynische Inszenierung eingestuft.
Die drei Zivilistinnen Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher sind darin vor ihrer Übergabe an Vertreter des Roten Kreuzes zu sehen. In dem Fahrzeug sitzen die drei Frauen zusammen und lächeln. Um den Hals tragen sie Bänder mit der Aufschrift „Palestine“ (Palästina) in den Farben der palästinensischen Flagge. Sie bekommen dann Tüten mit „Andenken“ an ihren Aufenthalt im Gazastreifen überreicht. Zudem bekommt jede der Frauen eine offiziell anmutende Mappe mit der hebräischen Aufschrift „Freilassungsentscheidung“.
Die drei Zivilistinnen Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher sind darin vor ihrer Übergabe an Vertreter des Roten Kreuzes zu sehen. In dem Fahrzeug sitzen die drei Frauen zusammen und lächeln. Um den Hals tragen sie Bänder mit der Aufschrift „Palestine“ (Palästina) in den Farben der palästinensischen Flagge. Sie bekommen dann Tüten mit „Andenken“ an ihren Aufenthalt im Gazastreifen überreicht. Zudem bekommt jede der Frauen eine offiziell anmutende Mappe mit der hebräischen Aufschrift „Freilassungsentscheidung“.
Nadja Lissok
Video zeigt Empfang der drei Geiseln durch israelische Soldatinnen
Die israelische Armee hat ein Video vom Empfang der drei weiblichen Geiseln veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein Auto des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) anfährt und stoppt. Die drei Frauen steigen aus und werden von Soldatinnen begrüßt, teilweise in den Arm genommen. Diese Übergabe soll Medienberichten zufolge noch innerhalb des Gazastreifens gewesen sein. Anschließend brachte das Militär die Frauen nach Israel.
Bewaffnete Hamas-Mitglieder hatten die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) zuvor IKRK-Vertretern übergeben. Nach ihrer Ankunft auf israelischem Gebiet und Begrüßung durch ihre Mütter wurden sie per Hubschrauber in eine Klinik in der Nähe der Küstenmetropole Tel Aviv gebracht. Vom Wiedersehen mit den Müttern gibt es ebenfalls Bilder bei X.
Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf das Rote Kreuz, dass die drei Ex-Geiseln zumindest physisch insgesamt in guter Verfassung waren. Die Krankenhausleiterin Jael Frenkel Nir sagte vor Journalisten, der Zustand der Geiseln ermögliche es ihnen, „sich auf das Wichtigste zu konzentrieren, die Wiedervereinigung mit der Familie“. Weitere medizinische Untersuchungen könnten noch einige Stunden warten. Ein anderer behandelnder Arzt sprach von einem „emotional und medizinisch komplexen Ereignis“.
Damari verlor während der Entführung zwei Finger, wie mehrere israelische Medien unter Berufung auf ihre Familie übereinstimmend berichteten. Auf Bildern war auch die bandagierte Hand der Frau zu sehen.
Damari verlor während der Entführung zwei Finger, wie mehrere israelische Medien unter Berufung auf ihre Familie übereinstimmend berichteten. Auf Bildern war auch die bandagierte Hand der Frau zu sehen.
Nadja Lissok
Biden: Vier weitere Frauen werden nächste Woche freigelassen
Der scheidende US-Präsident Joe Biden begrüßt die Freilassung weiterer Geiseln und würdigt die Waffenruhe als wichtigen Schritt. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärte er, dass in den kommenden sieben Tagen vier weitere Frauen freikommen sollen, gefolgt von drei weiteren Geiseln jede Woche. Die israelische Regierung hat die Information über vier weibliche Geiseln, die nächste Woche freigelassen werden sollen, laut Times of Israel noch nicht bestätigt.
Der US-Präsident lobte die Zusammenarbeit bei den Verhandlungen. Das Verhandlungsteam, bestehend aus seinen Mitarbeitern und denen seines Nachfolgers Donald Trump, habe in den letzten Tagen vor der Einigung mit einer Stimme gesprochen, erklärte Biden. „Das war sowohl notwendig als auch effektiv.“ Um die Waffenruhe aufrechtzuerhalten, seien jedoch „Beharrlichkeit, anhaltende Unterstützung für unsere Freunde in der Region und der Glauben an Diplomatie, gestützt durch Abschreckung“ gefragt. Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass sich die Hamas neu formieren könnte, antwortete er knapp: „Nein.“
Der US-Präsident lobte die Zusammenarbeit bei den Verhandlungen. Das Verhandlungsteam, bestehend aus seinen Mitarbeitern und denen seines Nachfolgers Donald Trump, habe in den letzten Tagen vor der Einigung mit einer Stimme gesprochen, erklärte Biden. „Das war sowohl notwendig als auch effektiv.“ Um die Waffenruhe aufrechtzuerhalten, seien jedoch „Beharrlichkeit, anhaltende Unterstützung für unsere Freunde in der Region und der Glauben an Diplomatie, gestützt durch Abschreckung“ gefragt. Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass sich die Hamas neu formieren könnte, antwortete er knapp: „Nein.“
Nadja Lissok
Kanzler Scholz und Außenministerin Baerbock erwarten weitere Freilassungen und Hilfe für den Gazastreifen
Bundeskanzler Olaf Scholz fordert im Rahmen der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Freilassungen. „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint“, schrieb Scholz auf der Plattform X. Diesem ersten Schritt müssten weitere folgen. „Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.“
Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien. Wenn sich alle an die Vereinbarungen hielten, könne der Waffenstillstand mehr sein, als nur ein Moment des Aufatmens. Auch die Menschen in Gaza könnten erstmals seit Langem wieder ohne Angst vor Bomben durchatmen. „Noch fehlt es an allem: Nahrung, medizinische Versorgung & Notunterkünfte. Wir tun mit Partnern alles dafür, dass dringend nötige Hilfe nun wie vereinbart schnell zu ihnen gelangt“, schrieb Baerbock weiter.
Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien. Wenn sich alle an die Vereinbarungen hielten, könne der Waffenstillstand mehr sein, als nur ein Moment des Aufatmens. Auch die Menschen in Gaza könnten erstmals seit Langem wieder ohne Angst vor Bomben durchatmen. „Noch fehlt es an allem: Nahrung, medizinische Versorgung & Notunterkünfte. Wir tun mit Partnern alles dafür, dass dringend nötige Hilfe nun wie vereinbart schnell zu ihnen gelangt“, schrieb Baerbock weiter.
Nadja Lissok
Freude und Erleichterung nach Geisel-Freilassung
Freunde und Angehörige haben mit Freudenfeiern auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln reagiert. Auf dem „Platz der Geiseln“ klatschten und jubelten zahlreiche Menschen, nachdem die Freilassung der jungen Frauen bestätigt worden war. Tausende Menschen drängten sich auf dem Platz im Zentrum von Tel Aviv. Freunde von Emily Damari, eine der drei freigelassenen Frauen, feierten ihre Freilassung nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas ausgelassen. Einer von ihnen nahm dabei eine Reporterin des israelischen Fernsehens auf die Schultern und tanzte, während diese weiter über die dramatischen Ereignisse berichtete.
Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sprach von einem „Tag der Freude und des Trostes“. Die drei Frauen Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher seien „so geliebt und vermisst“ worden. „Eine ganze Nation freut sich über eure Rückkehr“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros. Nun beginne eine „herausfordernde Reise der gemeinsamen Genesung und Heilung“. Man fühle aber auch mit den besorgten Familien der weiteren 94 Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden.
Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sprach von einem „Tag der Freude und des Trostes“. Die drei Frauen Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher seien „so geliebt und vermisst“ worden. „Eine ganze Nation freut sich über eure Rückkehr“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros. Nun beginne eine „herausfordernde Reise der gemeinsamen Genesung und Heilung“. Man fühle aber auch mit den besorgten Familien der weiteren 94 Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden.
Birgit Kruse
Das sind die Frauen, die heute freikommen
Drei weibliche Geiseln hat die Hamas am Nachmittag nach 471 Tagen aus der Gefangenschaft im Gazastreifen entlassen. Ein kurzer Überblick, um wen es sich handelt:
Romi Gonen ist die jüngste der drei Geiseln, sie war 23 Jahre alt, als die Hamas sie auf dem Supernova-Musikfestival entführte. Zuvor hatte sie versucht, mit Freunden im Auto zu fliehen. Dabei wurde sie am Arm verwundet. In der Jüdischen Allgemeinen wird Romi Gonen, die noch vier Geschwister hat, als eine sehr fröhliche junge Frau beschrieben. Sie liebe das Tanzen, Reisen und Entdecken anderer Kulturen.
Romi Gonen. Foto: AP
Doron Steinbrecher. Foto: REUTERS
Doron Steinbrecher wurde am 7. Oktober 2023 aus ihrem Kibbuz Kfar Aza entführt. Nach Informationen der Jerusalem Post arbeitete die 31-Jährige als Tierarzthelferin. Zunächst konnte sich die Frau noch unter ihrem Bett verstecken und eine Nachricht an ihre Familie schicken, bevor sie von den Terroristen entdeckt und verschleppt wurde. Nach der Entführung wusste die Familie lange nichts über das Schicksal der Frau. Erst im Januar 2024 veröffentliche die Hamas ein Video, auf dem auch Doron Steinbrecher zu sehen war.
Emily Damari stammt wie Doron Steinbrecher aus dem Kibbuz Kfar Azar. Auch sie wurde von der Hamas verschleppt und seitdem als Geisel gefangen gehalten. Ihre letzte Nachricht, so schreibt es die Jüdische Allgemeine, schickte die inzwischen 28-Jährige am Tag der Entführung um 10 Uhr an ihre Familie. Damari hat neben der israelischen Staatsangehörigkeit auch noch die britische. Aufgewachsen ist sie einem Bericht von Sky News zufolge im Südosten Londons. Emily Damari ist Fan der Fußballmannschaft Tottenham Hotspur und des Sängers Ed Sheeran, schreibt die Jerusalem Post. Ihre Mutter berichtet, dass ihrer Tochter in die Hand geschossen und sie von Splittern im Bein verletzt worden sei, bevor sie verschleppt worden ist.
Emily Damari. Foto: dpa
Birgit Kruse
Hamas lässt drei Geiseln frei
Nach 471 Tagen in der Gewalt der Hamas sind die ersten drei Geiseln freigelassen worden. Die drei Frauen sind von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden. Das israelische Militär hat die Übergabe bestätigt. Es handelt sich bei ihnen um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die drei Frauen in einem Fahrzeug in Gaza von einer großen Menge umringt wurden. Bewaffnete Hamas-Mitglieder begleiteten die Frauen und drängten die Menschen zurück. Die Geiseln stiegen aus dem Fahrzeug aus.
Vom IKRK sollen sie einer Spezialeinheit der israelischen Armee übergeben werden und für eine erste Untersuchung zu einer Armeeeinrichtung nach Israel in Grenznähe gebracht werden. Dort werden sie ihre Mütter treffen. Per Hubschrauber sollen sie anschließend in eine Klinik bei Tel Aviv überführt werden und dort weitere Angehörige treffen.
Mit knapp dreistündiger Verspätung trat am Vormittag um 11.15 Uhr Ortszeit eine Waffenruhe in Kraft, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt wurde. Sie soll zunächst für sechs Wochen gelten. In dieser ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Darunter sollen alle festgehaltenen Frauen (Zivilistinnen und Soldatinnen), Kinder und Männer über 50 sein. In dieser Zeit sollen sich auch die israelischen Streitkräfte schrittweise aus dem Zentrum des Gazastreifens zurückziehen. Die aus dem Norden in den Süden des Küstengebietes vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser sollen zurückkehren.
Lesen Sie hier mehr Details zu dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas:
Mit knapp dreistündiger Verspätung trat am Vormittag um 11.15 Uhr Ortszeit eine Waffenruhe in Kraft, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt wurde. Sie soll zunächst für sechs Wochen gelten. In dieser ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Darunter sollen alle festgehaltenen Frauen (Zivilistinnen und Soldatinnen), Kinder und Männer über 50 sein. In dieser Zeit sollen sich auch die israelischen Streitkräfte schrittweise aus dem Zentrum des Gazastreifens zurückziehen. Die aus dem Norden in den Süden des Küstengebietes vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser sollen zurückkehren.
Lesen Sie hier mehr Details zu dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas:
Birgit Kruse
Erste Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen sind dort nach Angaben örtlicher Sicherheitskräfte erste Hilfslieferungen eingetroffen. Außerdem teilte das UN-Welternährungsprogramm WFP mit, Hilfe sei sowohl über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden als auch über Zikim im Norden in den Gazastreifen gebracht worden.
Arabischen Medienberichten zufolge waren knapp 200 Lastwagen auf dem Weg in das Palästinensergebiet. Auf Fernsehbildern waren bereits leere Lastwagen zu sehen, die nach Ägypten zurückkehrten, nachdem sie ihre Ladung im Transitbereich abgeladen hatten.
Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.
Arabischen Medienberichten zufolge waren knapp 200 Lastwagen auf dem Weg in das Palästinensergebiet. Auf Fernsehbildern waren bereits leere Lastwagen zu sehen, die nach Ägypten zurückkehrten, nachdem sie ihre Ladung im Transitbereich abgeladen hatten.
Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.