Nahost:Syrien: Rebellenallianz ebnet Weg für Übergangsregierung

Mohammed al-Baschir, bislang Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib, wurde laut Medienberichten mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Nach dem Sturz Assads stoppt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorerst alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrern.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Kanzler Scholz und Außenministerin Baerbock erwarten weitere Freilassungen und Hilfe für den Gazastreifen

Freude und Erleichterung nach Geisel-Freilassung

Das sind die Frauen, die heute freikommen

Hamas lässt drei Geiseln frei

Erste Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen

Nadja Lissok
Nadja Lissok

Video zeigt Empfang der drei Geiseln durch israelische Soldatinnen

Die israelische Armee hat ein Video vom Empfang der drei weiblichen Geiseln veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie ein Auto des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) anfährt und stoppt. Die drei Frauen steigen aus und werden von Soldatinnen begrüßt, teilweise in den Arm genommen. Diese Übergabe soll Medienberichten zufolge noch innerhalb des Gazastreifens gewesen sein. Anschließend brachte sie das Militär nach Israel.
Bewaffnete Hamas-Mitglieder hatten die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) zuvor IKRK-Vertretern übergeben. Nach ihrer Ankunft auf israelischem Gebiet und Begrüßung durch ihre Mütter wurden sie per Hubschrauber in eine Klinik in der Nähe der Küstenmetropole Tel Aviv gebracht. Vom Wiedersehen mit den Müttern gibt es ebenfalls Bilder bei X.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Biden: Vier weitere Frauen werden nächste Woche freigelassen

Der scheidende US-Präsident Joe Biden begrüßt die Freilassung weiterer Geiseln und würdigt die Waffenruhe als wichtigen Schritt. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärte er, dass in den kommenden sieben Tagen vier weitere Frauen freikommen sollen, gefolgt von drei weiteren Geiseln jede Woche. Die israelische Regierung hat die Information über vier weibliche Geiseln, die nächste Woche freigelassen werden sollen, laut Times of Israel noch nicht bestätigt. 

Der US-Präsident lobte die Zusammenarbeit bei den Verhandlungen. Das Verhandlungsteam, bestehend aus seinen Mitarbeitern und denen seines Nachfolgers Donald Trump, habe in den letzten Tagen vor der Einigung mit einer Stimme gesprochen, erklärte Biden. „Das war sowohl notwendig als auch effektiv.“ Um die Waffenruhe aufrechtzuerhalten, seien jedoch „Beharrlichkeit, anhaltende Unterstützung für unsere Freunde in der Region und der Glauben an Diplomatie, gestützt durch Abschreckung“ gefragt. Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass sich die Hamas neu formieren könnte, antwortete er knapp: „Nein.“ 
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Kanzler Scholz und Außenministerin Baerbock erwarten weitere Freilassungen und Hilfe für den Gazastreifen

Bundeskanzler Olaf Scholz fordert im Rahmen der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Freilassungen. „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint“, schrieb Scholz auf der Plattform X. Diesem ersten Schritt müssten weitere folgen. „Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.“

Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien. Wenn sich alle an die Vereinbarungen hielten, könne der Waffenstillstand mehr sein, als nur ein Moment des Aufatmens. Auch die Menschen in Gaza könnten erstmals seit Langem wieder ohne Angst vor Bomben durchatmen. „Noch fehlt es an allem: Nahrung, medizinische Versorgung & Notunterkünfte. Wir tun mit Partnern alles dafür, dass dringend nötige Hilfe nun wie vereinbart schnell zu ihnen gelangt“, schrieb Baerbock weiter. 
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Freude und Erleichterung nach Geisel-Freilassung

Freunde und Angehörige haben mit Freudenfeiern auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln reagiert. Auf dem „Platz der Geiseln“ klatschten und jubelten zahlreiche Menschen, nachdem die Freilassung der jungen Frauen bestätigt worden war. Tausende Menschen drängten sich auf dem Platz im Zentrum von Tel Aviv. Freunde von Emily Damari, eine der drei freigelassenen Frauen, feierten ihre Freilassung nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas ausgelassen. Einer von ihnen nahm dabei eine Reporterin des israelischen Fernsehens auf die Schultern und tanzte, während diese weiter über die dramatischen Ereignisse berichtete.

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sprach von einem „Tag der Freude und des Trostes“. Die drei Frauen Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher seien „so geliebt und vermisst“ worden. „Eine ganze Nation freut sich über eure Rückkehr“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros. Nun beginne eine „herausfordernde Reise der gemeinsamen Genesung und Heilung“. Man fühle aber auch mit den besorgten Familien der weiteren 94 Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden.
Birgit Kruse
Birgit Kruse

Das sind die Frauen, die heute freikommen

Drei weibliche Geiseln hat die Hamas am Nachmittag nach 471 Tagen aus der Gefangenschaft im Gazastreifen entlassen. Ein kurzer Überblick, um wen es sich handelt:
Romi Gonen ist die jüngste der drei Geiseln, sie war 23 Jahre alt, als die Hamas sie auf dem Supernova-Musikfestival entführte. Zuvor hatte sie versucht, mit Freunden im Auto zu fliehen. Dabei wurde sie am Arm verwundet. In der Jüdischen Allgemeinen wird Romi Gonen, die noch vier Geschwister hat, als eine sehr fröhliche junge Frau beschrieben. Sie liebe das Tanzen, Reisen und Entdecken anderer Kulturen. 
Romi Gonen
Romi Gonen. Foto: AP
Doron Steinbrecher
Doron Steinbrecher. Foto: REUTERS
Doron Steinbrecher wurde am 7. Oktober 2023 aus ihrem Kibbuz Kfar Aza entführt. Nach Informationen der Jerusalem Post arbeitete die 31-Jährige als Tierarzthelferin. Zunächst konnte sich die Frau noch unter ihrem Bett verstecken und eine Nachricht an ihre Familie schicken, bevor sie von den Terroristen entdeckt und verschleppt wurde. Nach der Entführung wusste die Familie lange nichts über das Schicksal der Frau. Erst im Januar 2024 veröffentliche die Hamas ein Video, auf dem auch Doron Steinbrecher zu sehen war. 
Emily Damari stammt wie Doron Steinbrecher aus dem Kibbuz Kfar Azar. Auch sie wurde von der Hamas verschleppt und seitdem als Geisel gefangen gehalten. Ihre letzte Nachricht, so schreibt es die Jüdische Allgemeine, schickte die inzwischen 28-Jährige am Tag der Entführung um 10 Uhr an ihre Familie. Damari hat neben der israelischen Staatsangehörigkeit auch noch die britische. Aufgewachsen ist sie einem Bericht von Sky News zufolge im Südosten Londons. Emily Damari ist Fan der Fußballmannschaft Tottenham Hotspur und des Sängers Ed Sheeran, schreibt die Jerusalem Post. Ihre Mutter berichtet, dass ihrer Tochter in die Hand geschossen und sie von Splittern im Bein verletzt worden sei, bevor sie verschleppt worden ist. 
Emily Damari
Emily Damari. Foto: dpa
Birgit Kruse
Birgit Kruse

Hamas lässt drei Geiseln frei

Nach 471 Tagen in der Gewalt der Hamas sind die ersten drei Geiseln freigelassen worden. Die drei Frauen sind von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden. Das israelische Militär hat die Übergabe bestätigt. Es handelt sich bei ihnen um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die drei Frauen in einem Fahrzeug in Gaza von einer großen Menge umringt wurden. Bewaffnete Hamas-Mitglieder begleiteten die Frauen und drängten die Menschen zurück. Die Geiseln stiegen aus dem Fahrzeug aus. 
Vom IKRK sollen sie einer Spezialeinheit der israelischen Armee übergeben werden und für eine erste Untersuchung zu einer Armeeeinrichtung nach Israel in Grenznähe gebracht werden. Dort werden sie ihre Mütter treffen. Per Hubschrauber sollen sie anschließend in eine Klinik bei Tel Aviv überführt werden und dort weitere Angehörige treffen.

Mit knapp dreistündiger Verspätung trat am Vormittag um 11.15 Uhr Ortszeit eine Waffenruhe in Kraft, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt wurde. Sie soll zunächst für sechs Wochen gelten. In dieser ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Darunter sollen alle festgehaltenen Frauen (Zivilistinnen und Soldatinnen), Kinder und Männer über 50 sein. In dieser Zeit sollen sich auch die israelischen Streitkräfte schrittweise aus dem Zentrum des Gazastreifens zurückziehen. Die aus dem Norden in den Süden des Küstengebietes vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser sollen zurückkehren.

Lesen Sie hier mehr Details zu dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas: 
Birgit Kruse
Birgit Kruse

Erste Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen sind dort nach Angaben örtlicher Sicherheitskräfte erste Hilfslieferungen eingetroffen. Außerdem teilte das UN-Welternährungsprogramm WFP mit, Hilfe sei sowohl über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden als auch über Zikim im Norden in den Gazastreifen gebracht worden.

Arabischen Medienberichten zufolge waren knapp 200 Lastwagen auf dem Weg in das Palästinensergebiet. Auf Fernsehbildern waren bereits leere Lastwagen zu sehen, die nach Ägypten zurückkehrten, nachdem sie ihre Ladung im Transitbereich abgeladen hatten.

Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.

Birgit Kruse
Birgit Kruse

Außenminister Gideon Saar: Israel will Hamas weiterhin zerschlagen

Israel hält Außenminister Gideon Saar zufolge an seinen Kriegszielen fest. Dazu gehöre die Freilassung der Geiseln und die Zerschlagung der Hamas. Sollte die Hamas an der Macht bleiben, werde es in Zukunft für keine der beiden Seiten Frieden, Stabilität und Sicherheit geben, sagte Saar vor Reportern in Jerusalem, nachdem die Waffenruhe begonnen hatte.
Birgit Kruse
Birgit Kruse

Palästinenser melden 19 Tote durch israelische Angriffe am Morgen

Nachdem sich der Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert hatte, soll es infolge der am Morgen zunächst andauernden israelischen Angriffe wieder Tote gegeben haben. 19 Menschen seien zwischen 7.30 Uhr und dem tatsächlichen Beginn der Waffenruhe um 10.15 Uhr MEZ im Gazastreifen ums Leben gekommen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit.

Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee sagte Reuters zufolge, sie prüfe die Berichte. Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Armee gehe angesichts der Verzögerung weiter gegen Ziele im Norden und Zentrum des Gazastreifens vor.
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Drei weibliche Geiseln kommen frei

Die Namen der drei Geiseln, die heute freigelassen werden sollen, sind inzwischen bekannt. Es handelt sich um Doron Steinbrecher (31) und Emily Damari (28), beide aus dem Kibbuz Kfar Aza, sowie Romi Gonen (24), die vom Supernova-Festival entführt worden war. Damari hat die britische und die israelische Staatsbürgerschaft, Steinbrecher hat neben dem israelischen auch den rumänischen Pass.

Inzwischen bestätigten auch die Angehörigen der drei Geiseln und das Forum der Geiselfamilien  israelischen Medienberichten zufolge, dass die Frauen im Laufe des Tages aus der Gewalt der Hamas freikommen sollen. 

Der Vater von Romi Gonen sagte der Nachrichtenseite ynet, er werde nun endlich seine Tochter umarmen können. „Mir fehlen die Worte, um das Gefühl zu beschreiben“. Die Familie habe mehr als 11 000 Stunden auf die Ankündigung, dass die junge Frau freikomme, gewartet. 
Israel hatte den Beginn der Waffenruhe verzögert, weil die Hamas die Liste nicht bis 7.30 Uhr vorgelegt hatte.
Birgit Kruse
Birgit Kruse
In dieser provisorischen Einrichtung sollen die freigelassenen Geiseln betreut werden.
In dieser provisorischen Einrichtung sollen die freigelassenen Geiseln betreut werden. IDF/XinHua/dpa

Provisorische Einrichtung für freigelassene Geiseln

An der südlichen Grenze Israels zum Gazastreifen wurde eine provisorische Einrichtung für die Geiseln errichtet, die freigelassen werden sollen. Dies zeigt ein Foto, das die israelischen Streitkräfte (IDF) veröffentlicht haben. Hier sollen die Freigelassenen zunächst medizinisch behandelt werden. 

Wie Mediziner und Psychologen sich um die freigelassenen Geiseln kümmern, lesen Sie in diesem Text meines Kollegen Moritz Baumstieger aus Israel:
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Waffenruhe tritt in Kraft

Seit 10.15 Uhr gilt die von Israel und der Hamas für den Gazastreifen vereinbarte Waffenruhe nun, nachdem die Hamas die Liste der Namen der im Laufe des Tages freizulassenden Geiseln übermittelt hat. Das hat das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitgeteilt. Der Beginn, ursprünglich für 7.30 Uhr geplant, hatte sich verzögert, weil die Liste noch gefehlt hatte. Israel hatte deshalb seine Angriffe zunächst fortgesetzt. Nachdem die Liste eingetroffen war, informierte das Büro die Familien der Geiseln.

Die ersten drei Geiseln sollen um 15 Uhr MEZ freikommen, berichtet die israelische Regierung, zugleich wird Israel etwa 90 palästinensische Häftlinge freilassen, die dann von Sicherheitskräften ins besetzte Westjordanland oder nach Gaza gebracht werden – so der Zeitplan. Ob es dabei bleibt, ist wegen des verzögerten Beginns der Waffenruhe noch unklar. 

Israel hat sich mit der Terrororganisation Hamas auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 97 noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln gegen zahlreiche in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Zudem soll die Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner in Gaza schnell verbessert werden. Nach UN-Angaben leiden 90 Prozent der Menschen dort unter Hunger. Außerdem sieht das Abkommen vor, dass sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückzieht.
Birgit Kruse
Birgit Kruse

Israels Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir verlässt wegen Hamas-Deal die Regierung

Er hatte es bereits angedroht: Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verlässt die Regierung. Grund ist der Geisel-Deal mit der Hamas. Die Jerusalem Post veröffentlicht dazu Teile einer Erklärung der Partei Otzma Yehudit: „Die rücksichtslose Zustimmung zu einem Abkommen mit der Terrororganisation Hamas, das die Freilassung Hunderter Mörder mit dem Blut von Männern, Frauen und Kindern an ihren Händen vorsieht – einige davon nach Jerusalem und Judäa und Samaria – stellt eine schändliche Kapitulation dar.“ Das Abkommen verwirke die hart erkämpften Erfolge der Armee im Krieg, beinhalte den Abzug der Streitkräfte aus dem Gazastreifen und beende die Kämpfe auf eine Weise, „die eine Kapitulation vor der Hamas bedeutet“.

Ben-Gvir, der bislang auch Sicherheitsminister ist, hatte zuvor betont, er wolle Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht stürzen. Dieser wird weiterhin eine Mehrheit im Parlament haben. Das könnte sich allerdings ändern, sollten weitere Politiker Ben-Gvirs Beispiel folgen. Netanjahu könnte dann noch versuchen, mit einer Minderheitsregierung an der Macht zu bleiben.
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Israel birgt im Gazastreifen die Leiche eines 2014 getöteten Soldaten

Bei einem Spezialeinsatz hat die israelische Armee nach eigenen Angaben die Leiche eines 2014 getöteten Soldaten aus dem Gazastreifen geborgen und nach Israel zurückgebracht. Oron Shaul war als eine der 98 Geiseln gelistet, die sich noch im Gazastreifen befinden. Israel wollte ihn ursprünglich im Rahmen des Abkommens mit der Hamas übergeben bekommen. Er war jedoch nicht Teil der ersten Phase des Abkommens, die am Sonntag beginnen sollte. Der Soldat war im Juli 2014 während des damaligen Gaza-Kriegs getötet worden. Seitdem hatte Israel sich bemüht, seine und die sterblichen Überreste eines weiteren 2014 getöteten Soldaten, Hadar Goldin, zurückzuerhalten. Goldins Leiche befindet sich offenbar noch im Gazastreifen.
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Waffenruhe verzögert sich

Die für 7.30 Uhr geplante Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg verzögert sich. Das hat Israels Armeesprecher Daniel Hagari mitgeteilt. Grund dafür ist ihm zufolge, dass die Hamas bislang keine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt habe, die im Laufe des Tages im Rahmen des Deals freikommen sollen. Die Hamas hatte ihre Zusage zu der Waffenruhe kurz zuvor noch bekräftigt und erklärt, die Verzögerung bei der Übermittlung der Namensliste habe „technische Gründe“.

 Israel setzt seine Angriffe im Gazastreifen nun fort. Wie das Militär erklärt, wurden „Terrorziele“ im nördlichen und zentralen Gazastreifen angegriffen. Ärzte berichten von dort, dass durch israelischen Beschuss im Osten von Gaza-Stadt drei Palästinenser getötet wurden.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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