Krieg in NahostBericht: USA und Israel planen Hilfe für Gazastreifen an Hamas vorbei

Die Hilfslieferungen sollen laut eines Berichts durch eine internationale Stiftung in den Gazastreifen gebracht werden. Israel fliegt erneut Angriffe auf Militärstellungen in Syrien.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates
Iran feuert Raketen auf Israel
Sicherheitskabinett der Bundesregierung trifft sich nach US-Angriff auf Iran
Israel schließt erneut seinen Luftraum
Trumps Angriff auf Iran stößt im US-Kongress auf geteiltes Echo
UN-Chef warnt nach US-Angriff vor katastrophalen Folgen für die Welt
Sina Kampe
Sina Kampe

Erstes Satellitenbild nach Angriffen – Iran kritisiert IAEA

Nach den US-Angriffen in Iran geht nach Einschätzung eines Nuklearforschers von den beschädigten Anlagen keine Gefahr für die Welt aus. „Selbst wenn die Zentrifugen zum Zeitpunkt des Angriffs gelaufen sind und mit Uran bestückt waren: Das wäre eine geringe Menge gewesen, und Uran ist bedingt durch seine lange Halbwertzeit fast nicht radioaktiv“, sagte Georg Steinhauser, Professor an der technischen Universität Wien.

Zudem gibt es nun erste Satellitenbilder, die nach den nächtlichen US-Attacken aufgenommen wurden. Sie zeigen das Gebiet der weitgehend unterirdisch errichteten iranischen Atomanlage Fordo. „Eine Freisetzung von Uran aus dieser Anlage wäre eine lokale Belastung mit dem Schwermetall Uran, aber man darf sich nicht vorstellen, dass da eine radioaktive Wolke wie seinerzeit in Tschernobyl oder Fukushima verursacht werden kann, die um den Planeten zieht“, erklärte Steinhauser.  Die Internationale Atomenergieagentur IAEA, die die iranischen Atomanlagen überwacht, hat bislang auch keine erhöhte Radioaktivität festgestellt.


Der iranische Außenminister Abbas Araghchi verurteilt den US-Angriff derweil scharf und fordert eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates. Er kritisiert zudem die Internationale Atomenergiebehörde und sagt, die IAEA habe mit ihrem Verhalten den Weg zu dieser „Aggression“ geebnet. 
Sina Kampe
Sina Kampe

Hintergründe und Analysen zu den US-Angriffen auf Iran

Die USA haben in der Nacht drei iranische Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben attackiert. 
Kerstin Lottritz
Kerstin Lottritz

Israelisches Militär birgt Leichen von weiteren Geiseln

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leichen von zwei israelischen Geiseln und einem Soldaten aus dem Gazastreifen geborgen. Die sterblichen Überreste der drei seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bereits am Samstag in dem Küstengebiet gefunden worden, teilte die Armee mit. Die Bergung sei dank „genauer Geheimdienstinformationen“ möglich gewesen. 

Bei ihnen handelt es sich nach Angaben der Armee um Ofra Keidar, Jonathan Samerano und Shay Levinson. Keidar stammte demnach aus dem Kibbuz Beeri im Süden Israels. Nach Armeeangaben wurde sie während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 getötet und ihre Leiche anschließend in den Gazastreifen verschleppt. Samerano befand sich demnach während des Massakers auf dem Nova-Musikfestival. Er floh in Richtung des Kibbuz Beeri und wurde von Terroristen auf dem Weg getötet. Levinson diente in der Armee und fiel nach Angaben des Militärs im Kampf. Seine Leiche wurde ebenfalls in den Küstenstreifen verschleppt.

Es befinden sich auch mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs noch Geiseln im Gazastreifen. Nach der Bergung von Keidar, Samerano und Levinson werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, von denen nach offiziellen israelischen Angaben weniger als die Hälfte am Leben sein soll. 
Sina Kampe
Sina Kampe

Iran feuert Raketen auf Israel

Bei erneuten iranischen Raketenangriffen auf Israel sind nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums 86 Menschen verletzt worden, die meisten von ihnen leicht. Das Ministerium korrigierte damit die Zahl des israelischen Rettungsdienstes, der am Morgen 16 Verletzte gemeldet hatte. Bei dem Angriff hatte es mindestens zehn Einschläge gegeben, auch im Zentrum des Landes. In der Küstenmetropole Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Inzwischen kann die Bevölkerung die Schutzräume wieder verlassen. Such- und Rettungskräfte sind an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz.
Bei der Attacke wenige Stunden nach den US-Bombardierungen in Iran waren etwa 30 Raketen auf Israel abgefeuert worden, berichtete Irans staatlicher Rundfunk.
Israels Armee hat nach dem Angriff erneut Ziele in Iran bombardiert. Die Luftwaffe habe „eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele im Westen Irans begonnen“, teilte das israelische Militär mit.
Rettungskräfte am 22.6.2025 nach einem iranischen Raketenangriff in Tel Aviv.
Rettungskräfte am 22.6.2025 nach einem iranischen Raketenangriff in Tel Aviv. Foto: REUTERS
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Sicherheitskabinett der Bundesregierung trifft sich nach US-Angriff auf Iran

In Berlin hat sich nach dem US-Angriff auf Iran das Sicherheitskabinett der Bundesregierung getroffen. Wie ein Regierungssprecher in Berlin erklärte, gehe die Bundesregierung davon aus, dass große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt wurden. „Eine genaue Schadensanalyse wird später möglich sein.“ Bundeskanzler Friedrich Merz und die Minister des Sicherheitskabinetts wollen sich demnach im Laufe des Tages weiter mit den Partnern in der EU und den USA eng abstimmen. Merz habe Iran aufgefordert, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen. Dem Sicherheitskabinett gehören neben dem Kanzler, dem Außen- und Verteidigungsminister unter anderem auch Vizekanzler Lars Klingbeil an.
Der Kanzler hat am Morgen auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer über den US-Angriff gesprochen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen erfahren hat.
Kerstin Lottritz
Kerstin Lottritz

Mann in Iran offenbar wegen Spionage exekutiert

Wenige Stunden nach den US-Angriffen ist ein Mann in Iran laut der mit den Revolutionsgarden verbundenen Nachrichtenagentur Tasnim exekutiert worden. Der Mann sei in der Stadt Isfahan wegen des Vorwurfs der Spionage hingerichtet worden, heißt es in dem Bericht. 

In Iran wächst nach den Ereignissen in der Nacht die Angst, die Führung in Teheran könne Regimekritiker unter dem Vorwand der Zusammenarbeit mit dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad verhaften und hinrichten lassen. 
Iranische Sicherheitsbehörden hatten bereits zuvor eine Verhaftungswelle eingeleitet. Medien berichteten über Dutzende Festnahmen seit Beginn des Krieges mit Israel. Seit Jahren kritisieren Menschenrechtler die Anwendung der Todesstrafe in Iran. Sie werfen der Justiz Intransparenz und unfaire Prozesse vor. 
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Iran bezeichnet US-Angriffe als „grundlose Aggression“ 

Irans Außenminister Abbas Araghchi hat die US-Angriffe auf nukleare Anlagen seines Landes scharf verurteilt.  „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb der Minister auf der Plattform X. Sein Land behalte sich alle Optionen für seine Selbstverteidigung vor. Die Angriffe würden „dauerhafte Konsequenzen“ haben. Irans Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) bezeichnete den Bombenangriff staatlichen iranischen Medien zufolge als „grundlose und vorsätzlich geplante Aggression“. In Istanbul erklärte er vor Journalisten: die Forderungen zu einer Rückkehr zur Diplomatie seien irrelevant. Die Gegenseite habe die Diplomatie und die Verhandlungen verraten. Die USA verstünden nur Drohungen und Gewalt. Iran hat eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Teherans Ziel, das militärische Vorgehen der USA dort zu verurteilen, dürfte am Veto der Amerikaner scheitern. 

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in Jemen kündigten an, eine Antwort auf die Angriffe sei nur eine Frage der Zeit. Äußerungen eines Vertreters der politischen Huthi-Führung im TV-Sender Al Dschasira Mubascher lassen sich so verstehen, dass die Islamisten die kürzlich vereinbarte Waffenruhe mit den USA aufkündigen wollen. Die Huthi und die USA hatten sich im Mai darauf verständigt, dass es keine Bombardements von Huthi-Stellungen seitens der USA und keine Angriffe der Huthi mehr auf Schiffe und auf Israel mehr geben sollte. Die Huthi werden wie die islamistische Hamas im Gazastreifen von Iran finanziert.

Irans Nachbarland Irak verurteilte die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als „ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten“.

Die pakistanische Regierung hat die Angriffe der USA auf Atomanlagen in Iran verurteilt. Erst am Samstag hatte die Atommacht Pakistan – ein Nachbarland Irans – verkündet, US-Präsident Donald Trump wegen seiner Vermittlung im Konflikt zwischen Indien und Pakistan für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. „Wir bekräftigen, dass diese Angriffe gegen alle Normen des Völkerrechts verstoßen, und dass der Iran gemäß der UN-Charta das legitime Recht hat, sich zu verteidigen“, hieß es nun vom Außenministerium in Islamabad. „Die beispiellose Eskalation von Spannungen und Gewalt aufgrund der anhaltenden Aggression gegen den Iran ist zutiefst beunruhigend. Jede weitere Eskalation der Spannungen wird schwerwiegend schädliche Auswirkungen auf die Region und darüber hinaus haben.“ Pakistan hatte auch die Angriffe Israels in Iran seit der Nacht zum 13. Juni verurteilt.

Der britische Premierminister Keir Starmer fordert Iran nach den US-Angriffen zu Verhandlungen auf. Das iranische Atomprogramm sei eine schwerwiegende Bedrohung für die internationale Sicherheit, sagte Starmer auf X. „Dem Iran darf niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung zu verringern.“ Die Stabilität in der Region habe weiter oberste Priorität.

Libanon sorgt sich, Teil des Kriegs zu werden. Das Land dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nauaf Salam auf der Plattform X. Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln. Im Zuge des Gaza-Kriegs kam es im vergangenen Jahr auch zwischen der von Iran unterstützten Hisbollah in Libanon zum Krieg mit Israel. Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter in Libanon an.
Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und Iran besteht in Libanon, die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter Irans Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt.

Saudi-Arabien zeigt sich nach den US-Angriffen auf Nuklearanlagen in Iran tief besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Die internationale Gemeinschaft müsse sich bemühen, um die aktuelle Lage zu entschärfen, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums. „Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, unter diesen äußerst sensiblen Umständen ihre Bemühungen zu verdoppeln, um eine politische Lösung zu erreichen, die ein Ende der Krise ermöglicht und eine neue Phase der Sicherheit und Stabilität in der Region einleitet“, so das Außenministerium in Riad.
Saudi-Arabien unterhält enge Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der das Land erst vergangenen Monat besucht hatte. Im Jahr 2023 hatten Saudi-Arabien und sein regionaler Rivale Iran nach siebenjähriger Eiszeit die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält eine Lösung des Konflikts nur am Verhandlungstisch für möglich. „Iran darf niemals in den Besitz der Bombe gelangen“, schreibt sie auf der Plattform X - und mahnt angesichts der Spannungen im Nahen Osten an, Stabilität und die Wahrung des Völkerrechts müssten Vorrang haben. „Jetzt ist der Moment für den Iran gekommen, sich auf eine glaubwürdige diplomatische Lösung einzulassen.“

Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas fordert, eine weitere Verschärfung der Lage zu verhindern. „Ich fordere alle Seiten auf, zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern“, schrieb die Außenbeauftragte der EU auf der Plattform X. Iran dürfe die Entwicklung einer Atomwaffe nicht gestattet werden, da dies eine Bedrohung für die internationale Sicherheit darstellen würde, so Kallas weiter. Bei einem Treffen an diesem Montag würden die EU-Außenminister über die Situation beraten.

EU-Ratspräsident António Costa zeigte sich „zutiefst beunruhigt“ über die Nachrichten aus dem Nahen Osten. Er schrieb auf der Plattform X: „Ich rufe alle Parteien dazu auf, Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht sowie die nukleare Sicherheit zu respektieren.“ Diplomatie sei nach wie vor der einzige Weg, Frieden und Sicherheit in die Region zu bringen. Einer weiteren Eskalation würden wieder einmal zu viele Zivilisten zum Opfer fallen, so Costa weiter. Die EU werde weiterhin mit den Parteien und ihren Partnern zusammenarbeiten, um am Verhandlungstisch eine friedliche Lösung zu finden.
Markus C. Schulte von Drach
Markus C. Schulte von Drach

Offenbar keine erhöhte Strahlenbelastung nach US-Angriff

Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) berichtet, dass es nach den US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen keine Anzeichen für erhöhte Strahlungswerte gibt. Die Behörde kündigte an, die Lage weiter zu beobachten. Auch die iranische Atomenergiebehörde hat erklärt, es bestehe für die Anwohner in der Region um die angegriffenen Anlagen keine Gefahr einer radioaktiven Verseuchung. Saudi-Arabien und weitere arabische Golfstaaten haben offenbar ebenfalls keine erhöhte Radioaktivität gemessen. 
Michelle Ostwald

US-Medien: Bunkerbrecher-Bomben auch gegen Atomanlage Natans

Bei dem Angriff auf die iranische Atomanlage in Natans hat das US-Militär übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch zwei bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Diese seien von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 abgeworfen worden, berichteten etwa die New York Times und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung. Zudem sei Natans auch von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden. 
Michelle Ostwald

Israel schließt erneut seinen Luftraum

Israel hat wegen einer möglichen weiteren Eskalation im Krieg mit Iran seinen Luftraum erneut gesperrt. Die israelische Luftfahrtbehörde teilte mit, angesichts der aktuellen Entwicklungen werde es keine Ankünfte und Abflüge geben. Passagiere würden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren. Die Landübergänge nach Ägypten und Jordanien sollten aber wie gewohnt geöffnet sein, hieß es weiter.
Michelle Ostwald

Trumps Angriff auf Iran stößt im US-Kongress auf geteiltes Echo

Im US-Kongress ist der Angriff auf iranische Atomanlagen auf ein geteiltes Echo gestoßen. Mehrere prominente Republikaner stellten sich hinter die Entscheidung von Präsident Donald Trump, darunter der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune, der erklärte: „Ich stehe zu Präsident Trump." Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, ebenfalls Republikaner, sagte: „Das entschlossene Handeln des Präsidenten verhindert, dass der weltweit größte staatliche Terrorunterstützer, der 'Tod für Amerika' skandiert, in den Besitz der tödlichsten Waffe der Welt kommt."
Donald Trump informiert über den Angriff auf Iran, begleitet von Vizepräsident J. D. Vance (li.), Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth (re.).
Donald Trump informiert über den Angriff auf Iran, begleitet von Vizepräsident J. D. Vance (li.), Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth (re.). Foto: AFP
Doch von einigen Republikanern gab es auch Kritik: „Das ist nicht verfassungskonform", sagte der Abgeordnete Thomas Massie aus Kentucky und bezog sich dabei auf das Recht des Kongresses, anderen Ländern den Krieg zu erklären. 

Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez ging einen Schritt weiter und sagte, Trumps Vorgehen rechtfertige klar ein Amtsenthebungsverfahren. Der demokratische Senator Tim Kaine argumentierte, die US-Öffentlichkeit sei mit großer Mehrheit gegen einen Iran-Krieg. Trump habe ein „schreckliches Urteilsvermögen" an den Tag gelegt. Senator Chuck Schumer, ebenfalls Demokrat, forderte, umgehend über den Fall in seiner Parlamentskammer zu beraten. 
Michelle Ostwald

Lob für Trump aus Israel

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat die US-Angriffe auf Atomanlagen in Iran als historische Entscheidung beschrieben. US-Präsident Donald Trump habe damit „seinen Namen mit goldenen Buchstaben in die Geschichtsbücher eingetragen", schrieb Saar in einem Post auf der Plattform X.

Trump habe bewiesen, „dass er den Titel Führer der freien Welt verdient" und werde „für immer als ein wahrer Freund des jüdischen Volkes und des Staates Israel in Erinnerung bleiben". Saar schrieb zudem, die israelische Entscheidung, Angriffe auf das iranische Atomprogramm zu fliegen, habe „die Gefahr der Auslöschung des Volkes Israel aufgehoben". Er lobte die Rolle des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dessen „Entschlossenheit und Weisheit".
Michelle Ostwald

Iran: Nach Angriff auf Fordo keine Gefahr für Bevölkerung

Nach dem US-Angriff auf die iranische Atomanlage Fordo besteht nach Darstellung einer Behörde kein Risiko. Es bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung von Ghom und die umliegenden Gebiete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Krisenmanagementzentrale der betroffenen Provinz. Die Anlage Fordo liegt schätzungsweise etwa 80 bis 100 Meter tief unter der Erde. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt. Die saudiarabische Atombehörde verzeichnete zunächst keine radioaktiven Spuren rund um das Königreich. Das gelte auch für andere arabische Golfstaaten, heißt es in einer Mitteilung auf der Plattform X.

Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten unterdessen auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung bei der Uran-Anreicherungsanlage hindeuten.
Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Fahrzeuge in der Anreicherungsanlage Fordo in Iran am Freitag, 19. Juni 2025 - also vor dem Angriff der USA.
Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Fahrzeuge in der Anreicherungsanlage Fordo in Iran am Freitag, 19. Juni 2025 - also vor dem Angriff der USA. . Foto: AP/dpa
Michelle Ostwald

Trump kündigt Pressekonferenz der Militärführung an

Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen in Iran werden sich Verteidigungsminister Pete Hegseth und Generalstabschef Dan Caine heute auf einer Pressekonferenz äußern. Diese werde um 8.00 Uhr (Ortszeit; 14.00 Uhr MESZ) stattfinden, sagte US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.
Michelle Ostwald

UN-Chef warnt nach US-Angriff vor katastrophalen Folgen für die Welt

UN-Generalsekretär António Guterres ist über den US-Angriff auf Atomanlagen im Iran „zutiefst beunruhigt" und warnt vor katastrophalen Folgen für die Welt. „In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden", schrieb Guterres in einem Beitrag auf X. Die Mitgliedstaaten seien aufgefordert, die Lage zu deeskalieren und ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta und anderen Regeln des Völkerrechts nachzukommen. „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden."
Guterres sagte weiter, er sei „zutiefst beunruhigt über den heutigen Einsatz von Gewalt durch die Vereinigten Staaten gegen den Iran". Dies sei eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am Rande des Abgrunds stehe – und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit. „Es besteht ein wachsendes Risiko, dass dieser Konflikt schnell außer Kontrolle geraten könnte – mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt."
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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