Krieg in Nahost:Mutmaßliche Assad-Mitteilung aufgetaucht: Habe nie über Flucht nachgedacht

Auf seinem Telegramkanal taucht ein Schreiben des langjährigen syrischen Machthabers auf. Die Echtheit ist bisher nicht bestätigt, es wäre die erste öffentliche Äußerung seit Assads Sturz vor mehr als einer Woche.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv 

Hilfslieferungen kommen im Gazastreifen an

Trump hebt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler auf

Hamas: Nächste Freilassung von Geiseln und Häftlingen für Samstag geplant

Hamas kündigt „Wiederauferstehung“ des Gazastreifens an

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israels Armeechef Halevi kündigt Rückzug an

Mehr als 15 Monate nach Beginn des Gaza-Krieges hat der israelische Generalstabschef Herzi Halevi seinen Rücktritt erklärt. Der Schritt solle am 6. März in Kraft treten, bestätigte ein Armeesprecher. Als Grund nannte Halevi in einer Erklärung „die Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober“. Halevi wollte schon früher zurücktreten, wurde aber von der Regierung zum Bleiben aufgefordert. 

Der Schritt komme zu einem Zeitpunkt, „an dem die israelische Armee wichtige Errungenschaften erzielt hat und sich im Prozess der Umsetzung einer Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln befindet“, teilte Halevi mit. Er werde bis zum Ende seines Lebens schwer an der Bürde tragen. Auch der Kommandant der für den Süden des Landes zuständigen Streitkräfte, Yaron Finkelman, kündigte seinen Rückzug an. 

Mehrere Repräsentanten der Armee haben nach dem beispiellosen Hamas-Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 bereits ihren Rücktritt erklärt. Viele Israelis werfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, bisher keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober eingeräumt zu haben.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland 

Kurz nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen hat Israel einen umfangreichen Militäreinsatz gegen militante Palästinenser im Westjordanland eingeleitet. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden bei dem Einsatz in der Stadt Dschenin zehn Menschen getötet und mindestens 40 verletzt. Der Militäreinsatz, der jüngste in einer Reihe von Razzien der israelischen Armee im Westjordanland in den vergangenen Monaten, diene der „Bekämpfung des Terrorismus“ und werde „umfangreich und bedeutsam“ sein, erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Medienberichten zufolge drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in Dschenin ein, das als Hochburg radikaler Palästinenser gilt 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv 

Bei einem Messerangriff in Tel Aviv sind laut israelischen Polizeiangaben fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Der Angreifer sei von einer Passantin erschossen worden, hieß es. Die Polizei sprach von einem terroristischen Angriff. Offizielle Informationen über den Täter gab es zunächst nicht. Die Zeitung „Times of Israel“ berichtete, seinen Papieren zufolge sei er am Samstag in Israel als Tourist eingereist und habe eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Die islamistische Hamas pries den Angreifer in einer Stellungnahme als Märtyrer und stellte seine Tat als Reaktion auf die israelische Militäroperation in Dschenin im Westjordanland hin. 

Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen größeren Militäreinsatz in der palästinensischen Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland begonnen. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst und Polizeikräften habe man einen „Anti-Terror-Einsatz“ in der Stadt gestartet, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Der Name der Operation sei „Eisenmauer“, teilte das Militär mit. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden mit Beginn des Einsatzes mindestens sechs Palästinenser getötet und 25 weitere verletzt. 

Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die dort mehrere Wochen lang in Dschenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, zogen sich nach palästinensischen Angaben vorher zurück. Nach Medienberichten drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in die Stadt ein. Es wurden auch Angriffe mit Drohnen gemeldet. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Hilfslieferungen kommen im Gazastreifen an

Rund 280 Lastwagen haben am dritten Tag der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Hilfsgüter sowie Treibstoff aus Ägypten in das Küstengebiet gebracht. Sie seien unter anderem über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza gefahren, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien 25 Lastwagen mit Treibstoff gewesen. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag hätten mehr als 1.700 Lkw Hilfsgüter und Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen geliefert, sagte der Vertreter der Hilfsorganisation. Rund 4.000 Lastwagen stünden weiterhin bereit zur schrittweisen Einfahrt in das Gebiet. Erstmals seit 270 Tagen warteten dort auch wieder Krankenwagen, um verletzte Palästinenser aufzunehmen. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Israels Militär stellt Rückkehr in den Norden des Gazastreifens in Aussicht

Wenn die Waffenruhe hält, dann könnten Palästinenser ab Anfang kommender Woche in den nördlichen Gazastreifen zurückkehren. Dies bekräftigte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte auf der Plattform X. Er betonte jedoch, dass die Hamas alle Punkte der Vereinbarung bis dahin erfüllen müsse. Dazu gehört unter anderem die für Samstag vereinbarte Freilassung weiterer Geiseln. 
Das Abkommen sieht vor, dass am siebenten Tag nach Inkrafttreten des Abkommens unbewaffnete Palästinenser zu Fuß in den nördlichen Bereich des Gazastreifens zurückkehren könnten. Dafür soll die Küstenstraße geöffnet werden. Zwei Wochen später soll auch die zentrale Verbindungsstraße in den Norden geöffnet werden. Laut der Vereinbarung soll die israelische Armee nur Fahrzeuge kontrollieren dürfen. Der Armeesprecher warnte jedoch die Bewohner des Gazastreifens davor, sich Zonen zu nähern, in denen das israelische Militär die Kontrolle übernommen hat. 
Newsdesk
Newsdesk

Trump hebt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler auf

US-Präsident Donald Trump hat Sanktionen seines Landes gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland aufgehoben. Dort kommt es seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 vermehrt zu Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser; der israelischen Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie unternehme nicht genug dagegen. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte am 1. Februar 2024 eine Verordnung erlassen über „die Verhängung bestimmter Sanktionen gegen Menschen, die im Westjordanland Frieden, Sicherheit und die Stabilität untergraben“. Das Weiße Haus teilte nun mit, Trump habe sie aufgehoben. 

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich begrüßte die Entscheidung. „Diese Sanktionen waren eine schwerwiegende und eklatante ausländische Einmischung in Israels interne Angelegenheiten und ein ungerechtfertigter Verstoß gegen demokratische Prinzipien und den gegenseitigen Respekt, der Beziehungen zwischen befreundeten Nationen leiten sollte“, schrieb der siedlerfreundliche Politiker auf der Plattform X. Auch der zurückgetretene Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sprach von einer „historischen Entscheidung“ Trumps. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Hamas: Nächste Freilassung von Geiseln und Häftlingen für Samstag geplant

Die nächsten israelischen Geiseln sollen am kommenden Samstag freigelassen und nach Israel zurückgebracht werden. Auch weitere palästinensische Häftlinge sollen an dem Tag freikommen. Die Hamas bestätigte den Termin in einer Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen, wie viele palästinensische Häftlinge es sein sollen, ist noch unklar. Nach Angaben der Hamas soll es sich um vier Frauen handeln. 

Seit Sonntag gilt im Gazastreifen eine Feuerpause, die auf sechs Wochen angelegt ist. Die Hamas ließ letztes Wochenende drei weibliche Geiseln frei, Israel entließ im Gegenzug 90 Palästinenser aus der Haft. In der ersten von drei Phasen sollen insgesamt 1904 palästinensische Häftlinge und 33 Geiseln freikommen. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Hamas kündigt „Wiederauferstehung“ des Gazastreifens an

In einer Verlautbarung am zweiten Tag des Waffenstillstands mit Israel hat die Hamas angekündigt, Gaza werde „wiederauferstehen“ und das weitgehend zerstörte Gebiet werde wieder aufgebaut. Israel habe es nicht geschafft, die Bevölkerung zu verunsichern. Der „Weg der Standhaftigkeit“ werde weitergehen, bis die Besatzer besiegt seien. 

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium von Gaza teilte derweil mit, mehr als 47 000 Menschen seien während des Krieges in Gaza getötet worden. Mindestens 111 091 Palästinenserinnen und Palästinenser sollen verletzt worden seien. Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag suchen palästinensische Rettungsdienste unter den Trümmern des weitgehend zerstörten Küstenstreifens nach Todesopfern. 

Deren Zahl könnte sich deutlich erhöhen, da im Gazastreifen Chaos herrscht, zahlreiche Menschen vermisst und viele Tote unter den zerstörten Gebäuden vermutet werden. Gleichzeitig können die Zahlen des Ministeriums nicht unabhängig überprüft werden, weil es kaum noch internationale Beobachter im Gazastreifen gibt und die Hamas die Todeszahlen für ihre Propaganda missbraucht.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Huthi wollen Angriffe im Roten Meer einschränken

Angesichts der Waffenruhe im Gazastreifen will die Huthi-Miliz in Jemen nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf Handelsschiffe mit Verbindung zu Israel begrenzen. Die HOCC, eine in Jemen ansässige Vermittlungsstelle zwischen den Huthi und der Schifffahrtsindustrie, erklärt in einer E-Mail an die Branchenvertreter, „Sanktionen“ gegen Schiffe mit britischem oder US-amerikanischem Bezug würden ganz aufgehoben. Sollte es aber zu neuen Attacken auf Jemen seitens der USA oder Großbritanniens kommen, werde sich dies wieder ändern. Angriffe auf mit Israel in Verbindung stehende Schiffe würden dann eingestellt, wenn die Vereinbarung zur Gaza-Waffenruhe vollständig umgesetzt sei. Die Huthi gelten als Verbündete der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. Seit November 2023 gab es im Roten Meer mehr als 100 Huthi-Angriffe auf Schiffe, von denen zwei in der Folge sanken. Internationale Reedereien meiden inzwischen weitgehend das Rote Meer und den angrenzenden Suezkanal. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Krankenhaus: Freigelassene Geiseln in stabilem Zustand

Die drei am Sonntag freigelassenen israelischen Geiseln sind nach Angaben des Krankenhauses, in das sie gebracht wurden, in stabiler Verfassung. Nähere Angaben machte der stellvertretende ärztliche Direktor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv am Montag nach den Eingangsuntersuchungen nicht. „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis alle nötigen Untersuchungen abgeschlossen sind“, sagte Sefi Mendelovich der Times of Israel. Terroristen hatten die drei jungen Frauen während des Massakers der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten.

Die freigelassene Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsangehörigkeit hat, zeigte ihre Freude über die Freilassung nach 471 Tagen in Gefangenschaft auf ihrem Instagram-Account. „Ich bin zurück in meinem Leben, bei meinen Liebsten. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt“, schrieb die 28-Jährige dort nach israelischen Medienberichten. 
Emily Damari mit ihrer Mutter nach ihrer Freilassung. Das Bild wurde von der israelischen Regierung zur Verfügung gestellt.
Emily Damari mit ihrer Mutter nach ihrer Freilassung. Das Bild wurde von der israelischen Regierung zur Verfügung gestellt. Foto: imago
Kassian Stroh
Kassian Stroh

UN: Mehr als 630 Lastwagen-Ladungen Hilfsgüter an einem Tag in den Gazastreifen gebracht

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen haben die Vereinten Nationen die Hilfslieferungen für die Bevölkerung vermehrt. Am Sonntag seien mehr als 630 Lastwagen mit humanitären Gütern in das Küstengebiet gefahren, erklärte der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher. Mindestens 300 von ihnen brächten Hilfsgüter in den Norden des Gaza-Streifens, wo die Menschen besonders große Not litten. Fletcher betonte, dass die Trümmer der zerbombten Gebäude und Munitionsreste ein ernstes Hindernis für die Transporte darstellten. Die Sicherheit der Hilfskräfte habe oberste Priorität.
Nach 15 Monaten unerbittlichen Krieges ist der Bedarf an humanitärer Hilfe enorm.
Tom Fletcher, Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen
Julia Daniel
Julia Daniel

Wann die nächsten israelischen Geiseln freikommen sollen

Die Times of Israel berichtet, dass vier weitere Geiseln am siebten Tag der Waffenruhe von der Hamas an Israel übergeben werden sollen. Im Anschluss sei der Plan, dass über einen Zeitraum von vier Wochen jeweils drei Geiseln pro Woche freikommen. Die verbleibenden 14 Geiseln sollen demnach in der letzten Woche der sechswöchigen ersten Phase der Waffenruhe freigelassen werden. 

Die Identitäten der Geiseln, die als Nächstes freikommen werden, will die Hamas jeweils 24 Stunden vor deren Übergabe bekanntgeben. Bereits vergangenen Freitag hat die israelische Koordinierungsstelle die Familien der 33 Geiseln informiert, die in der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollen. Laut Times of Israel ist nicht bekannt, wie viele der Geiseln noch am Leben sind. Man gehe allerdings davon aus, dass die meisten davon noch leben. Israel soll am siebten Tag der Waffenruhe ein vollständiges Update über den Zustand der 33 Geiseln bekommen. Unbestätigten Medienberichten zufolge, habe Israel darauf bestanden, zuerst die lebenden Geiseln zurückzubekommen.
 
Auf der Liste der Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenstillstandes nach Israel zurückkehren sollen, stehen die Namen von zwölf Frauen und Kindern, zehn älteren Männern und elf Männern unter 50 Jahren. Über die 33 Geiseln hinaus hält die Hamas 65 weitere Menschen fest.

Die Details der zweiten und dritten Phase des Abkommens über ein dauerhaftes Ende des Krieges und einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase klären. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israels Außenminister: Hamas kann nicht länger herrschende Macht sein

Der israelische Außenminister Gideon Saar warnt vor einem vorzeitigen Scheitern der Waffenruhe im Gaza-Krieg. „Wir haben heute die Bilder aus Gaza gesehen. Die Hamas ist noch immer an der Macht in Gaza“, sagte er in einem Interview mit CNN. Und, sagte Saar weiter: „Es ist kein Automatismus, von einer Phase in die nächste überzugehen." Es sei wichtig zu verstehen: „Die Hamas kann nicht länger die herrschende Macht im Gazastreifen sein.“

Saar würdigte außerdem die Rolle des designierten US-Präsidenten Donald Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe. „Das starke Engagement von Präsident Trump in den vergangenen Wochen war sehr, sehr hilfreich.“ Es sei aber nicht so gewesen, dass Trump und sein künftiges Regierungsteam Israel gezwungen hätten, etwas zu akzeptieren, was sie nicht gewollt hätten.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

90 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen 

Die ersten palästinensischen Gefangenen sind auf freiem Fuß. Die israelische Gefängnisbehörde IPS teilte mit, man habe 90 Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Zuvor hatte das Pressebüro der palästinensischen Autonomiebehörde mitgeteilt, dass die ersten palästinensischen Häftlinge in eine Polizeistation gebracht worden seien, vor der ihre Angehörigen warten. Die meisten seien Frauen und Minderjährige.

In der ersten Phase des Abkommens sollen neben 33 israelischen Geiseln auch 1904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Bei den Palästinensern handelt es sich nach israelischen Regierungsangaben um 1167 festgenommene Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt waren. Dies dürfte vor allem Hamas-Kämpfer betreffen, die während der vergangenen mehr als 15-monatigen Kämpfe gefangen genommen wurden. Die anderen 737 freizulassenden Palästinenser sind Häftlinge, die etwa wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalen Waffenbesitzes oder anderer Gesetzesverstöße inhaftiert oder verurteilt wurden. Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie Mord einsitzen.

Israel will Berichten zufolge jegliche Feiern nach der Entlassung der Häftlinge unterbinden. So sollen Familien Strafen angedroht worden sein, sollten sie Feiern abhalten. Demnach dürfen nur die Eltern und Geschwister die freigelassenen Palästinenser willkommen heißen. 
Palästinensische Gefangene werden mit Bussen aus dem Gefängnis abgeholt.
Palästinensische Gefangene werden mit Bussen aus dem Gefängnis abgeholt. Mahmoud Illean/AP/dpa
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