Krieg in NahostHamas übermittelt „positive Antwort“ zu Feuerpause

Die Terrororganisation will einer Mitteilung zufolge umgehend über den amerikanischen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe im Gazastreifen verhandeln. Weitere Bedingungen nennt sie nicht.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates
Atomstreit: Europa droht Iran mit Neuauflage von Sanktionen
Kämpfe in Syrien trotz Waffenruhe
Syrer sind nach Gewaltausbruch nach Israel geflohen 
Rubio: Gewalt in im Süden Syriens wird bald enden
Medienberichte: Weitere Partei verlässt Netanjahus Koalition
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Syriens Präsident verurteilt Israels Angriffe auf Damaskus 

Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat die israelischen Luftangriffe auf Damaskus scharf verurteilt. Israel versuche, sein Land in einen Krieg hineinzuziehen, sagte al-Scharaa in einer Ansprache an seine Landsleute. „Wir werden ihnen nicht die Gelegenheit geben, unser Volk in einen Krieg zu verwickeln, der nur dazu dient, unsere Heimat zu zersplittern und Zerstörung zu säen“, so der frühere Anführer der Islamistengruppe HTS.

Al-Scharaa betonte, die Drusen stünden unter dem Schutz des Staates und Verbrechen gegen die Minderheit würden ausnahmslos verfolgt. Gleichzeitig machte er drusische Anführer teilweise für die Auseinandersetzungen verantwortlich. Nach Erkenntnissen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kämpften die syrischen Truppen und Sicherheitskräfte an der Seite der Beduinen und gegen drusische Milizen. Ein direkter Konflikt mit Israel sei dank der Vermittlung durch die USA, die Türkei und arabische Staaten abgewendet worden, sagte al-Scharaa. 

Die Sicherheit in der syrischen Provinz Suwaida ist dem Übergangspräsidenten zufolge mittlerweile in die Hände von lokalen Kräften gelegt worden. Suwaida gilt als Hochburg der Drusen. In den vergangenen Tagen sollen dort etwa etwa 500 Menschen getötet worden sein. Wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte, die über ein Netz an Informanten im Land verfügt, begannen die Regierungstruppen mit dem Rückzug aus Suwaida. Drusische Milizen sollen in der gleichnamigen Provinzhauptstadt Stellungen bezogen haben. 
Michelle Ostwald

Atomstreit: Europa droht Iran mit Neuauflage von Sanktionen

Paris, Berlin und London haben Iran mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt. Die Außenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hätten den iranischen Außenminister Abbas Araghchi bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem Außenministerium in Paris.

Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen. 

Das Gespräch über das Atomprogramm mit dem iranischen Außenminister sei auf ein Gespräch der drei europäischen Minister mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio Anfang der Woche gefolgt, hieß in Paris. Einem Bericht der US-Nachrichtenseite Axios zufolge verständigten sich Rubio und die Europäer darauf, Ende August als Frist für das Erreichen eines Atomabkommens mit Iran zu setzen. In Paris war nur von „Ende des Sommers“ die Rede.

Lesen Sie hier mehr dazu, wie der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, auf Irans Nuklearprogramm blickt: 
Dominik Fürst
Dominik Fürst

Kämpfe in Syrien trotz Waffenruhe

Im Süden Syriens flammen die Kämpfe nur wenige Stunden nach Inkrafttreten einer Waffenruhe wieder auf. Beduinen starteten eine Offensive gegen drusische Kämpfer, sagte ein Kommandeur der Beduinen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Beduinen fühlten sich an die Feuerpause nicht gebunden, denn diese gelte nur für die syrische Armee. Ziel der Offensive sei die Befreiung von Beduinen, die von drusischen Kämpfern in den vergangenen Tagen gefangen genommen worden seien.

Nach tagelangen Kämpfen haben sich die syrischen Regierungstruppen in der Nacht zum Donnerstag aus der Drusen-Stadt Sweida nach US-Vermittlung zurückgezogen. Die Regierung in Damaskus hatte die Truppen am Montag in die Region abkommandiert, um Kämpfe zwischen Drusen und Beduinen zu beenden. Diese gerieten dann jedoch selbst in Gefechte mit den Drusen-Milizen. Israel, das sich als Schutzmacht der Drusen versteht, hatte sich in die Kämpfe eingeschaltet und unter anderem Ziele in Damaskus bombardiert.
Philipp Saul
Philipp Saul

Syrische Stadt Suwaida nach tagelangen Kämpfen im Chaos

Die syrische Stadt Suwaida ist nach Tagen tödlicher Kämpfe von wichtigen Versorgungsleistungen abgeschnitten. Einwohner beschreiben eine Stadt unter Schock. Die Hochburg der drusischen Minderheit war zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Drusenmilizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits geworden. Hunderte Menschen wurden getötet. Neben Kämpfern starben auch etliche Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen. 

„Es war wie ein wahr gewordener Alptraum“, sagte eine Drusin aus der Stadt im Gespräch am Telefon mit der dpa. Häuser seien in Trümmer gelegt worden, Menschen in Trauer oder auf der Flucht. Unter den Opfern ist nach Angaben von Menschen vor Ort auch ein vierjähriges Mädchen, das nahe seinem Wohnort im Stadtzentrum von einem Geschoss getroffen worden sein soll.

Auch nach dem Ende der Kämpfe war nach Angaben von Menschen vor Ort die Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten. Das Krankenhaus in der Stadt musste nach Angaben des Leiters der lokalen Gesundheitsbehörde wegen Schäden geschlossen werden. Auch Bäckereien und Märkte blieben zunächst zu. 

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte machte die syrischen Regierungstruppen für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, darunter die Exekution von 27 Menschen. Ihre Leichen seien an Straßenrändern hinterlassen worden, teils gefesselt oder verbrannt. „Überall waren Leichen“, sagte ein freiwilliger Helfer des Zivilschutzes in der Stadt.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Syrer sind nach Gewaltausbruch nach Israel geflohen 

Menschen aus Syrien ist es nach dem Gewaltausbruch im Süden des Landes gelungen, nach Israel zu fliehen. Die Nachrichtenseite ynet schrieb, Hunderte Menschen hätten aus dem Nachbarland die Grenze nach Israel überquert. Auch  aus israelischen Sicherheitskreisen hieß es, syrische Drusen seien nach Israel gekommen. Um wie viele Menschen es sich dabei handelte, wurde nicht mitgeteilt. Israelische Sicherheitskräfte seien dabei, die Zivilisten ins Nachbarland zurückzubringen, hieß es weiter.

Israels Armee habe bereits in der Nacht Dutzende Syrer zurück ins Nachbarland gebracht, berichtete die Nachrichtenseite ynet. Die meisten seien Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen. Derzeit gebe es Bemühungen, weitere Syrer ausfindig zu machen.

Die Times of Israel berichtete, es sei derzeit unklar, wie viele syrische Drusen sich noch in Israel aufhielten. Die Zeitung zitierte einen Syrer mit den Worten, er wolle in Israel bleiben und nicht in seine Heimat zurückkehren. Er sei am Mittwoch ins Land gekommen. Dem Bericht zufolge hat er auch seinen kleinen Sohn dabei.

Laut israelischen Sicherheitskreisen holte Israels Armee in der Nacht zugleich Dutzende Zivilisten aus Israel aus Syrien zurück. Laut ynet übertraten am Mittwoch rund 1000 Drusen aus Israel die Grenze, um anderen Drusen in Syrien zu helfen, sich vor Gewalt zu schützen. Viele Drusen aus Israel haben Angehörige im Nachbarland.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Außenminister Wadephul verurteilt Übergriffe auf drusische Minderheit

Angesichts der tagelang anhaltenden Gewalt im Süden Syriens zeigt sich Bundesaußenminister Johann Wadephul betroffen. „Die hohe Zahl ziviler Opfer bei den jüngsten Auseinandersetzungen in der Provinz Suweida ist schockierend", sagt er. „Die Übergriffe auf Angehörige der drusischen Minderheit verurteile ich aufs Schärfste – die dafür Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“ 

Es sei eine gute Nachricht, dass die Waffen - auch nach Vermittlung der USA - mittlerweile schweigen. Wadephul sehe die syrische Regierung in der Pflicht, ihre Staatsbürger unabhängig von Konfession oder Ethnie vor Gewalt zu schützen und fordert den Beginn eines inklusiven politischen Prozesses, in dem alle Bürgerinnen und Bürger Syriens repräsentiert sind. Die Bundesregierung stehe gemeinsam mit ihren europäischen Partnern weiterhin bereit, einen solchen Prozess aktiv zu unterstützen. „Syrien darf nicht zum Spielfeld regionaler Spannungen werden“, mahnt Wadephul.
Philipp Saul
Philipp Saul

Berichte: Israelischer Angriff trifft Kirche in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen ist palästinensischen Berichten zufolge eine Kirche getroffen worden. Das lateinische Patriarchat in Jerusalem bestätigte, dass es sich um die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza handelte. Es habe zwei Tote und mehrere Verletzte, darunter der Pfarrer der Gemeinde, sowie Schäden am Gotteshaus gegeben. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen. In dem Gotteshaus sind nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa Vertriebene untergebracht. 

Das lateinische Patriarchat in Jerusalem veröffentlichte ein Foto der Kirche, auf dem Schäden am Dach des Gotteshauses zu sehen sind. Die Angaben lassen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Im Gazastreifen leben rund 1000 Christen, bei insgesamt mehr als zwei Millionen Einwohnern.
Patrick Wehner
Patrick Wehner

Aktivisten: 360 Tote bei Gewalt in Syrien

Nach tagelanger Gewalt im Süden Syriens haben Regierungstruppen Aktivisten zufolge mit dem Abzug aus dem mehrheitlich von Drusen bewohnten Ort Suwaida begonnen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte zudem in der Nacht, dass die Zahl der Todesopfer der tagelangen Gewalt auf 360 gestiegen sei. Unabhängig überprüfen lässt sich die Zahl nicht. Die Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien, die den Konflikt in Syrien mit einem Netz aus Aktivisten verfolgt, gelten aber als in der Regel verlässlich. 

Die Regierung in Damaskus teilte laut Medien mit, gemäß einer neuen Waffenruhevereinbarung alle militärischen Einsätze sofort einzustellen. Ein Ausschuss aus Regierungsvertretern und drusischen Geistlichen solle die Umsetzung des Abkommens überwachen.
Ulrich Schäfer
Ulrich Schäfer

US-Gesandter Witkoff weckt Hoffnungen auf Waffenruhe im Gazastreifen

Der Nahost-Gesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, erklärt, die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen würden gute Fortschritte machen. Noch am Mittwoch will sich Trump mit dem katarischen Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani im Weißen Haus treffen und unter anderem die Friedensbemühungen erörtern. Katar vermittelt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Am Sonntag hat Trump erklärt, er hoffe, dass die Gespräche über einen Waffenstillstand in dieser Woche "in Ordnung gebracht" werden. 
Ulrich Schäfer
Ulrich Schäfer

Rubio: Gewalt in im Süden Syriens wird bald enden

US-Außenminister Marco Rubio stellt ein baldiges Ende der Gewalt im Süden Syriens in Aussicht. Die USA hätten mit allen an den „Zusammenstößen“ in Syrien beteiligten Parteien gesprochen, schrieb er auf der Plattform X. Man habe sich auf „konkrete Schritte geeinigt, die dieser beunruhigenden und entsetzlichen Situation“ später am Mittwochabend ein Ende setzen sollten. Alle Parteien müssten dazu die von ihnen eingegangenen Verpflichtungen einhalten. Das erwarteten die USA von ihnen, mahnte er. Mehr Details dazu nannte er nicht. Die syrische Regierung begrüßte die Bemühungen der USA. Nach Angaben von Diplomaten wird sich der UN-Sicherheitsrat mit den israelischen Angriffen in Syrien befassen.

Einwohner von Damaskus berichteten, Israel habe am Abend erneut westliche Vororte der Hauptstadt aus der Luft angegriffen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete ebenfalls am Mittwochabend, in der umkämpften Stadt Suweida seien erneut Gefechte ausgebrochen.

Wenige Stunden zuvor hatten sich die syrischen Drusen und die Regierung in Damaskus auf eine sofortige Waffenruhe in Suweida geeinigt. Das teilte der religiöse Führer der Drusen, Scheich Jussef Jarbou, in einem vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Video mit. Israel hatte tagsüber vor allem das syrische Verteidigungsministerium in Damaskus bombardiert und damit auf Angriffe von Regierungstruppen auf Drusen-Gemeinden in Suweida reagiert. Israel versteht sich als Schutzmacht der Drusen. Zuvor war es seit mehreren Tagen im Süden Syriens in und um die Stadt Suwaida zu heftiger Gewalt zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen gekommen. 
Annette Reuther
Annette Reuther

Medienberichte: Weitere Partei verlässt Netanjahus Koalition

Im Streit um die Wehrpflicht für streng religiöse Männer in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen weiteren Regierungspartner verloren. Die ultraorthodoxe Schas-Partei teilte nach Angaben israelischer Medien mit, sie gebe alle ihre Posten in der Regierung auf. Sie schließe sich im Parlament aber nicht der Opposition an. Was das für die Mehrheit von Netanjahu im Parlament bedeutet, war zunächst unklar. Diese Woche war schon die ultraorthodoxe Partei Vereinigtes Tora-Judentum (UTJ) wegen des Streits um die Wehrpflicht aus der Koalition ausgeschieden. 
Annette Reuther
Annette Reuther

EU-Ratspräsident ruft zum Gewaltverzicht auf

EU-Ratspräsident António Costa hat angesichts der Angriffe Israels auf die syrische Hauptstadt Damaskus äußerste Besorgnis bekundet. "Die Souveränität und territoriale Integrität Syriens müssen respektiert werden", schrieb Costa bei X. "Ich rufe alle Parteien auf, auf Gewalt zu verzichten und zu deeskalieren." 
Annette Reuther
Annette Reuther

Drusen aus Israel überqueren Grenze nach Syrien

Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen aus Israel haben die Grenze zu Syrien überquert, um andere Drusen nach dem Gewaltausbruch im Nachbarland zu unterstützen. Zugleich gibt es Berichte, dass Drusen aus Syrien versuchen, nach Israel zu gelangen, um dort Schutz zu suchen. Laut der israelischen Zeitung Haaretz versucht Israels Militär, Hunderte Durchbrüche auf beiden Seiten der Grenze zu verhindern. Die Armee teilte mit, mehreren Zivilisten aus Israel sei der Grenzübertritt nach Syrien in der Gegend der Stadt Madschdal Schams, die in den von Israel annektierten Golanhöhen liegt, gelungen. 
Annette Reuther
Annette Reuther

USA besorgt über Angriffe in Syrien

 US-Außenminister Marco Rubio hat sich nach den israelischen Angriffen auf die syrische Hauptstadt Damaskus besorgt gezeigt. «Wir wollen, dass die Kämpfe aufhören», sagte Rubio in Washington. Die USA sprächen mit allen relevanten Parteien und hofften, dass man zu einem Ergebnis kommen könne, erklärte der Republikaner. 
Dominik Fürst
Dominik Fürst

Israel bombardiert Damaskus 

Inmitten der sich verschärfenden Gewalt in Syrien hat das Nachbarland Israel das Zentrum von Damaskus bombardiert. Die israelische Armee griff dort nach eigenen Angaben das militärische Hauptquartier an und erklärte, man beobachte das Vorgehen der syrischen Regierung gegen die Drusen im Süden genau. Menschenrechtsaktivisten berichteten von zwei israelischen Luftangriffen auf das hoch gesicherte Generalstabsgebäude in Damaskus. Zwei Menschen seien verletzt worden.

Der Angriff folgt auf tagelange Gewalt im südlichen Syrien. Dort waren Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen in der Provinz Suwaida ausgebrochen, woraufhin die syrische Regierung Truppen und andere Sicherheitskräfte schickte. Israel griff nach eigenen Angaben zum Schutz der drusischen Minderheit ein. Nach Ausbruch der Gewalt wurden laut Menschenrechtsaktivisten seit Sonntag mehr als 250 Menschen getötet, darunter rund 20 Menschen, die "hingerichtet" worden seien.

Die Opferzahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in London, die den Konflikt in Syrien mit einem Netz aus Aktivisten verfolgt, gelten aber als in der Regel verlässlich. Auch drusische Kreise sprachen von insgesamt rund 250 Toten. Aus syrischen Armeekreisen erfuhr die Deutschen Presse-Agentur, dass rund 150 Truppen und andere Sicherheitskräfte der Regierung getötet worden seien. 

Nach eigenen Angaben will Israel mit den Angriffen auf Truppen der syrischen Regierung die Drusen schützen. Israel fühlt sich ihrem Schutz verpflichtet, nicht nur, weil viele Drusen im israelischen Militär dienen. Israels Regierung will Beobachtern zufolge die Drusen in Südsyrien auch stärken, damit sich in der Gegend nahe der Grenze zu Israel keine vom Iran unterstützten Milizen oder islamistischen Gruppen ansiedeln, die gegen Israel vorgehen wollen. Israel sieht in den Drusen auch einen potenziellen Verbündeten gegen diese Gruppierungen. 
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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