Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.
Wichtige Updates
Zahlreiche Opfer nach israelischen Angriffen im Gazastreifen
UN-Hilfswerk: Mehl-Reserven im Gazastreifen aufgebraucht
Rubio: Krieg gegen Iran könnte größeren Konflikt auslösen
Abbas fordert Hamas zur Freilassung der Geiseln auf
Humanitäre Hilfe in Gaza laut Hilfswerk kurz vor Zusammenbruch
Violetta Simon
Mahmud Abbas bestimmt möglichen Nachfolger
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat seinen Vertrauten Hussein al-Scheich zu seinem Stellvertreter und mutmaßlichen Nachfolger ernannt. Scheich sei zum Vizepräsidenten der Palästinenser-Organisation PLO ernannt worden, hieß es in einer Erklärung der PLO am Samstag. Der 1960 geborene Scheich gilt als Pragmatiker mit engen Verbindungen zu Israel. Eine Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), die im von Israel besetzten Westjordanland eine begrenzte Autonomie ausübt und von Abbas geführt wird, hat für die USA und die Monarchien der Golf-Staaten Priorität. Sie hoffen auf eine zentrale Rolle der PA bei der Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern.
Der 89-jährige Abbas steht seit dem Tod des früheren PLO-Chefs Jassir Arafat im Jahr 2004 an der Spitze der PLO und der PA. Abbas hat sich jahrelang internen Reformen widersetzt, darunter auch der Ernennung eines Nachfolgers. Scheich war bereits wichtigster Kontaktmann der Autonomiebehörde zur israelischen Regierung unter Abbas und dessen Gesandter bei Besuchen in wichtigen Ländern. Scheich ist auch langjähriges Mitglied der Fatah. Diese ist die wichtigste Fraktion der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Der Druck zu Reformen bei der PLO hat sich seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 verstärkt. Dort kämpft deren schärfster Rivale, die radikale Hamas, gegen Israel. Die USA haben eine reformierte Autonomiebehörde vorgeschlagen, die nach dem Krieg in Gaza regieren soll. Auch die Golfmonarchien, die als wahrscheinlichste Geldgeber für den Wiederaufbau des Gazastreifens nach dem Krieg gelten, fordern umfassende Reformen der PA. Israel will die Hamas vernichten, schließt aber zugleich eine Beteiligung der PA an der Gaza-Regierung aus. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007 und ist auch im Westjordanland stark vertreten.
Abbas hatte bei einer Sitzung des PLO-Zentralrats Mitte der Woche die Hamas so deutlich wie nie dazu aufgerufen, vollständig abzurüsten und ihre Waffen – und damit auch die Verantwortung für die Regierung im Gazastreifen – der PA zu übergeben. Weit verbreitete Korruption, mangelnde Fortschritte auf dem Weg zu einem unabhängigen Staat und zunehmende Militär-Einsätze Israels im Westjordanland haben der Autonomiebehörde bei vielen Palästinensern aber Zustimmung gekostet.
Der 89-jährige Abbas steht seit dem Tod des früheren PLO-Chefs Jassir Arafat im Jahr 2004 an der Spitze der PLO und der PA. Abbas hat sich jahrelang internen Reformen widersetzt, darunter auch der Ernennung eines Nachfolgers. Scheich war bereits wichtigster Kontaktmann der Autonomiebehörde zur israelischen Regierung unter Abbas und dessen Gesandter bei Besuchen in wichtigen Ländern. Scheich ist auch langjähriges Mitglied der Fatah. Diese ist die wichtigste Fraktion der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Der Druck zu Reformen bei der PLO hat sich seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 verstärkt. Dort kämpft deren schärfster Rivale, die radikale Hamas, gegen Israel. Die USA haben eine reformierte Autonomiebehörde vorgeschlagen, die nach dem Krieg in Gaza regieren soll. Auch die Golfmonarchien, die als wahrscheinlichste Geldgeber für den Wiederaufbau des Gazastreifens nach dem Krieg gelten, fordern umfassende Reformen der PA. Israel will die Hamas vernichten, schließt aber zugleich eine Beteiligung der PA an der Gaza-Regierung aus. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007 und ist auch im Westjordanland stark vertreten.
Abbas hatte bei einer Sitzung des PLO-Zentralrats Mitte der Woche die Hamas so deutlich wie nie dazu aufgerufen, vollständig abzurüsten und ihre Waffen – und damit auch die Verantwortung für die Regierung im Gazastreifen – der PA zu übergeben. Weit verbreitete Korruption, mangelnde Fortschritte auf dem Weg zu einem unabhängigen Staat und zunehmende Militär-Einsätze Israels im Westjordanland haben der Autonomiebehörde bei vielen Palästinensern aber Zustimmung gekostet.
Julia Daniel
Israelische Armee greift Hisbollah-Ziel in Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben eines Militärsprechers am Sonntagabend ein Gebäude in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Dort seien Präzisionsraketen der proiranischen Hisbollah-Miliz gelagert gewesen, hieß es. Diese stellten eine erhebliche Bedrohung für den Staat Israel dar, teilte Israels Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit. Die Lagerung von Raketen stelle zudem einen eklatanten Verstoß gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und Libanon dar, so der Militärsprecher.
Dem Luftangriff war eine israelische Warnung in arabischer Sprache an die Bevölkerung in dem Angriffsgebiet vorausgegangen. Nach ersten libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff keine Menschen ums Leben. Es sei aber großer Sachschaden entstanden.
Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich um den dritten israelischen Luftangriff in Beirut seit Inkrafttreten der Feuerpause in Libanon im vergangenen November. Der libanesische Präsident Joseph Aoun forderte die USA und Frankreich als Garanten des im November geschlossenen Abkommens auf, Israel zur Einstellung seiner Angriffe zu zwingen. Israels fortgesetzte Maßnahmen zur Untergrabung der Stabilität würden die Spannungen verschärfen. In der Region seien Sicherheit und Stabilität bedroht.
Die UN-Sonderkoordinatorin für Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, schrieb auf X, der Angriff auf die südlichen Vororte Beiruts habe Panik und Angst vor neuer Gewalt bei den Menschen ausgelöst. Diese wünschten sich verzweifelt eine Rückkehr zur Normalität. "Wir fordern alle Seiten dringend auf, alle Maßnahmen einzustellen, die das Abkommen über die Einstellung der Feindseligkeiten und die Umsetzung der Resolution 1701 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen weiter untergraben könnten."
Ebenfalls am Sonntag berichtete das israelische Militär von der Tötung eines Hisbollah-Funktionärs in Südlibanon bei einem Drohnenangriff. Der Mann habe Versuche der Hisbollah vorangetrieben, wieder Strukturen der Miliz in der Region aufzubauen, hieß es.
Dem Luftangriff war eine israelische Warnung in arabischer Sprache an die Bevölkerung in dem Angriffsgebiet vorausgegangen. Nach ersten libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff keine Menschen ums Leben. Es sei aber großer Sachschaden entstanden.
Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich um den dritten israelischen Luftangriff in Beirut seit Inkrafttreten der Feuerpause in Libanon im vergangenen November. Der libanesische Präsident Joseph Aoun forderte die USA und Frankreich als Garanten des im November geschlossenen Abkommens auf, Israel zur Einstellung seiner Angriffe zu zwingen. Israels fortgesetzte Maßnahmen zur Untergrabung der Stabilität würden die Spannungen verschärfen. In der Region seien Sicherheit und Stabilität bedroht.
Die UN-Sonderkoordinatorin für Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, schrieb auf X, der Angriff auf die südlichen Vororte Beiruts habe Panik und Angst vor neuer Gewalt bei den Menschen ausgelöst. Diese wünschten sich verzweifelt eine Rückkehr zur Normalität. "Wir fordern alle Seiten dringend auf, alle Maßnahmen einzustellen, die das Abkommen über die Einstellung der Feindseligkeiten und die Umsetzung der Resolution 1701 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen weiter untergraben könnten."
Ebenfalls am Sonntag berichtete das israelische Militär von der Tötung eines Hisbollah-Funktionärs in Südlibanon bei einem Drohnenangriff. Der Mann habe Versuche der Hisbollah vorangetrieben, wieder Strukturen der Miliz in der Region aufzubauen, hieß es.
Julia Daniel
Israelische Armee ruft Einwohner von Teilen Beiruts zur Evakuierung auf
Dies betreffe die Umgebung eines der Hisbollah gehörenden Gebäudes im südlichen Stadtteil Hadath der libanesischen Hauptstadt, erklärt das israelische Militär. Es handelt sich um den ersten derartigen Warnhinweis, seit Israel Anfang April ein von der Hisbollah kontrolliertes Gebiet in Beirut angegriffen hatte. Dabei waren vier Menschen getötet worden.
Juri Auel
Katz: Erfolge in Gaza sind großartig, doch Preis ist hoch
Die israelischen Streitkräfte zahlen nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz für ihre militärischen Erfolge im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen einen hohen Preis. „Tausende reguläre und Reservesoldaten kämpfen derzeit tapfer im Gazastreifen, um die Geiseln zu befreien und die Hamas-Terroristen zu vernichten“, schrieb er auf X. „Die Erfolge sind großartig, doch die Gefahren sind immer noch groß und der Preis ist hoch.“ Am Donnerstag war ein israelischer Soldat bei den Kämpfen im Gazastreifen getötet worden, am Freitag wurde nach Angaben des Militärs ein weiterer schwer verletzt. Katz rief die Israelis auf, für den Erfolg und die Sicherheit der Soldaten zu beten.
Kurz nach Katz' Stellungnahme forderte das Militär die Menschen im Viertel Seitun in Gaza-Stadt auf, das Gebiet wegen eines bevorstehenden Angriffs zu verlassen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 fielen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 51 439 Palästinenser den Kampfhandlungen zum Opfer. Die Daten unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Nach Angaben von Israels Militär kamen mehr als 400 israelische Soldaten bei den Kämpfen ums Leben.
Kurz nach Katz' Stellungnahme forderte das Militär die Menschen im Viertel Seitun in Gaza-Stadt auf, das Gebiet wegen eines bevorstehenden Angriffs zu verlassen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 fielen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 51 439 Palästinenser den Kampfhandlungen zum Opfer. Die Daten unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Nach Angaben von Israels Militär kamen mehr als 400 israelische Soldaten bei den Kämpfen ums Leben.
Juri Auel
Israelische Armee veröffentlicht Evakuierungsaufruf und warnt vor „massiver Gewalt“ in Teilen des Gazastreifens
Israels Armee hat die Menschen in mehreren Gebieten des Gazastreifens aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. „An alle Bewohner des Gazastreifens in den Gebieten Turkmenistan, Ajdeeda und Nordost-Zeitoun: Dies ist eine letzte Warnung vor dem Angriff!“, heißt es auf Arabisch in einem X-Post eines israelischen Armeesprechers. „Angesichts der Durchführung terroristischer Operationen gegen unsere Streitkräfte aus dem oben genannten Gebiet wird die Armee jedes Gebiet, das zur Ausführung dieser Terroroperationen genutzt wird, mit großer Gewalt angreifen“, heißt es weiter.
Terroristische Organisationen, allen voran die Hamas, trügen die volle Verantwortung für die Vertreibung und das Leid der Zivilbevölkerung. „Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie sich sofort nach Westen nach Gaza-Stadt begeben“, so der Sprecher weiter.
Israel hat zuletzt seine Angriffe auf Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen intensiviert. Erklärte Absicht ist es, die Terrormiliz zu zerschlagen und die letzten israelischen Geiseln in deren Gewalt freizubekommen.