Krieg in Nahost:Israels Sicherheitskabinett stimmt Deal mit Hamas zu

Noch am Nachmittag dürfte das gesamte Kabinett zusammenkommen und dem Abkommen zustimmen. Es soll am Sonntag in Kraft treten. Dann könnten auch die ersten Geiseln freikommen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates

Angehörigenforum nennt Namen der Geiseln, die am Samstag freikommen sollen

Hamas will am Samstag sechs statt drei Geiseln freilassen

Libanon und die Vereinten Nationen kritisieren verzögerten Abzug israelischer Truppen  

US-Senatoren lehnen Trumps Gaza-Plan ab

Netanjahu unterstützt Trumps Plan für den Gazastreifen 

Philipp Saul
Philipp Saul

Hamas: Übergeben Leichen von Mutter und zwei Kleinkindern

Unter den Leichen von vier Geiseln, die die Hamas am Donnerstag übergeben will, sind nach eigenen Angaben der Terrororganisation auch drei Israelis mit deutschen Pässen. Über das Schicksal von Schiri, Ariel und Kfir Bibas – eine Mutter und zwei Kleinkinder – hatte bis zuletzt Ungewissheit geherrscht. Der Vater Jarden Bibas wurde kürzlich freigelassen.

Familienangehörige teilten mit, die Berichte, dass die sterblichen Überreste der drei übergeben werden sollen, seien ihnen bekannt. Die Familie habe aber „keine offizielle Bestätigung in dieser Angelegenheit erhalten“, hieß es in einer vom Forum der Geisel-Familien verbreiteten Erklärung. „Bis wir eine endgültige Bestätigung erhalten, ist unsere Reise nicht zu Ende.“ Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu machte zum Schicksal der Familie Bibas keine Angaben.

Berichten israelischer Medien zufolge könnte die Identifizierung der Leichen einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Dauer des Prozesses hänge auch vom Zustand der Leichen ab, meldeten mehrere Medien unter Berufung auf Gesundheitsminister Uriel Busso. Er betonte demnach, dass Israel auch die Todesursachen ermitteln wolle.

Die Familie wurde am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Angriffs auf Israel aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Die beiden Kinder waren damals 10 Monate und 4 Jahre alt. Vor einigen Monaten teilte die Hamas mit, dass die Mutter mit ihren Kindern bei einem israelischen Luftangriff in Chan Yunis ums Leben gekommen sei. Das Militär hatte ihren Tod aber bislang nicht bestätigt. Yarden Bibas wurde Anfang Februar 2025 zusammen mit zwei weiteren Männern freigelassen.
Philipp Saul
Philipp Saul

Angehörigenforum nennt Namen der Geiseln, die am Samstag freikommen sollen

Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat die Namen der sechs Verschleppten bekanntgegeben, die am Samstag aus der Gewalt der Hamas freikommen sollen. Es handelt sich dabei um die drei am 7. Oktober 2023 vom Nova-Musikfestival entführten Männer Omer Schem-Tov, 22, Omer Wenkert, 23, und Elija Cohen, 27, sowie um den am gleichen Tag verschleppten Tal Schoham, 40. Auch die beiden Langzeitgeiseln Hischam al-Sajid, 36, und Avera Mengistu, 39, sollen freikommen, wie das Forum mitteilte.

Cohens Partnerin hatte das Massaker auf dem Nova-Festival den Angaben zufolge überlebt, indem sie sich unter Leichen versteckte. Al-Sajid sei ein israelischer Araber, der mit psychischen Problemen zu kämpfen habe. Er hatte die Grenze in den Gazastreifen 2015 eigenständig überquert. Gleiches gilt für Mengistu, der bereits seit 2014 in der Gewalt der Hamas ist. Auch er leide unter psychischen Problemen. Nach Angaben des Forums der Geisel-Familien wurde der 39-Jährige in Äthiopien geboren. Die Hamas veröffentlichte im Jahr 2022 auch Aufnahmen von al-Sajid in einem Bett mit Sauerstoffmaske, die in Israel für Empörung sorgten. Von Mengistu verbreitete die Islamistenorganisation im Jahr darauf ebenfalls ein Video.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Hamas will am Samstag sechs statt drei Geiseln freilassen

Am Samstag sollen sechs lebende Geiseln übergeben werden, berichten israelische Medien und die Nachrichtenagentur Reuters. Darauf haben sich die islamistische Hamas und Israel in Verhandlungen geeinigt. Vorherige Medienberichte, dass mehr als nur drei Geiseln freigelassen werden sollen, wurden damit bestätigt. Die Hamas hat sich außerdem bereit erklärt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln zu übergeben, darunter auch eine Mutter und ihre beiden Kinder. Bis zuletzt war ihr Schicksal ungewiss. Im Gegenzug werde Israel alle restlichen palästinensischen Häftlinge entlassen, die während der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollten, berichtete der israelische Fernsehsender Kan.

Überdies werde Israel die Einfuhr von schweren Baumaschinen zur Räumung von Trümmern, Wohncontainern und Zelten in das blockierte Küstengebiet erlauben. Der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahira News und die Times of Israel berichten, Baufahrzeuge aus Ägypten seien in Richtung des schwer zerstörten Küstenstreifens gefahren. Ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Dutzende Fahrzeuge, Bulldozer und auch Lastwagen, die Wohncontainer transportierten, den Grenzübergang Kerem Schalom erreicht hätten. Die schwere Ausrüstung sei für die Öffnung und Pflasterung von Straßen und die Beseitigung von Trümmern in Gaza vorgesehen, hieß es weiter. 

Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar haben Islamisten im Gazastreifen in mehreren Runden 19 Geiseln freigelassen. Das mehrstufige Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass während einer ersten, sechswöchigen Phase nach und nach insgesamt 33 Geiseln im Austausch gegen 1904 palästinensische Häftlinge freikommen. Davon sind noch 14 Entführte, darunter acht Tote, in der Gewalt der Hamas. 
Sebastian Strauß

Libanon und die Vereinten Nationen kritisieren verzögerten Abzug israelischer Truppen 

Die israelische Armee hat sich Medienberichten zufolge fast vollständig aus Südlibanon zurückgezogen. Anders als vorgesehen, bleiben jedoch Truppen an fünf Posten in Grenznähe stationiert. Die libanesische Führung fordert unterdessen den kompletten Abzug der israelischen Armee. Man sehe jeden Verbleib israelischer Soldaten als Besatzung an. Libanon habe das Recht, alle Mittel einzusetzen, um einen Rückzug des israelischen Militärs zu erzwingen, sagte ein Sprecher des libanesischen Präsidenten.

Auch die Vereinten Nationen kritisierten den verzögerten Abzug der israelischen Truppen aus Libanon. „Eine weitere Verzögerung dieses Prozesses ist nicht das, was wir uns erhofft hatten“, erklärten die UN-Beobachtermission Unifil in Libanon und die zuständige UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert.

Nachdem Abzug der israelischen Truppen teilte die libanesische Armee mit, sie sei in von Israel geräumte Ortschaften nachgerückt. Dabei habe sie Straßen freigeräumt sowie Minen und nicht explodierte Sprengkörper beseitigt, um die Rückkehr der Bewohner vorzubereiten. Viele der Orte seien stark beschädigt worden. „Wir wissen, dass wir in unseren Häusern vielleicht nichts vorfinden werden, aber zumindest sind wir wieder auf unserem Land und werden wiederaufbauen, was wir verloren haben“, sagte ein Bewohner eines der Grenzdörfer einem lokalen Fernsehsender.

Der vollständige Abzug der israelischen Truppen war Teil der Waffenruhe, die Ende November zwischen Israel und der Hisbollah vereinbart wurde. Die Frist zur Umsetzung dieser Vereinbarung läuft an diesem Dienstag aus. Israel begründet den Verbleib an den fünf Standorten in Libanon damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachgerückt sei und somit ihre Verpflichtung nicht erfüllt habe. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Arabischer Gaza-Gipfel soll im März stattfinden

Ein für Ende Februar geplantes Gipfeltreffen in Ägypten zur Lage der Palästinenser soll nach ägyptischen Angaben nun erst am 4. März stattfinden. Der neue Termin sei in Koordination mit anderen arabischen Staaten und der Arabischen Liga vereinbart worden, teilte das ägyptische Außenministerium mit. Als Begründung für die Verschiebung nannte das Ministerium inhaltliche und logistische Vorbereitungen.

Die Bekanntgabe des Gipfeltreffens in Kairo folgte auf die hochumstrittenen Aussagen von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Bewohner aus dem Gazastreifen. 

Voraussichtlich am Donnerstag reist der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi Sicherheitskreisen zufolge nach Riad. In der saudi-arabischen Hauptstadt werde er über einen arabischen Plan zur Zukunft des Gazastreifens beraten.

Trump hatte verkündet, die USA würden den Gazastreifen „übernehmen“ und in eine wirtschaftlich florierende „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln. Die Einwohner des Gebiets sollen nach Trumps Vorstellung künftig in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen. Ägypten und andere Länder der Region lehnen solche Pläne entschieden ab.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Berichte: Neue Behörde für „freiwillige Auswanderung" aus dem Gazastreifen

Palästinenser, die den Gazastreifen verlassen wollen, sollen dabei künftig Hilfe von einer israelischen Behörde erhalten. Das kündigte Verteidigungsminister Israel Katz laut Berichten von israelischen Medien an. Eine neue israelische Behörde soll die „freiwillige Auswanderung“ von Palästinensern aus dem Gazastreifen fördern. Der Behörde sollen demnach Vertreter verschiedener Ministerien und Verteidigungsbehörden angehören.

Anfang Februar hatte Katz die Armee angewiesen, einen Plan für eine freiwillige Ausreise der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens zu erarbeiten. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, die USA werden „die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen“. Die dort lebenden Palästinenser sollen umgesiedelt werden. Der Plan wurde weltweit kritisiert.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

US-Senatoren lehnen Trumps Gaza-Plan ab

Bei einem Besuch in Israel hat sich der republikanische US-Senator Lindsey Graham kritisch über den Plan von US-Präsident Trump geäußert, die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen. Der US-Senat habe „sehr wenig Appetit“ auf eine Übernahme des Gazastreifens in irgendeiner Form durch die USA, so Graham. Grahams demokratischer Kollege Richard Blumenthal nannte auf derselben Reise Trumps Plan aussichtslos. Er gehe davon aus, dass die arabischen Staaten eine Alternative vorlegen werden. Ein entsprechendes Treffen von Vertretern aus Saudi-Arabien, den Emiraten, Jordanien und Ägypten zur Zukunft des Gazastreifens soll Anfang März stattfinden. 

Graham und Blumenthal waren als Teil einer parteiübergreifenden Gruppe des US-Senats in Israel, wo sie sich unter anderem mit Premierminister Netanjahu und Angehörigen von Geiseln der Hamas trafen.
Sebastian Strauß

Israel will trotz ablaufender Frist fünf Posten im Südlibanon halten 

Israel plant, auch nach Ablauf der Frist für den Abzug seiner Truppen aus Libanon fünf militärische Posten im Grenzgebiet zu halten. "Wir müssen gegenwärtig an diesen Punkten bleiben, um israelische Bürger zu verteidigen, um sicherzustellen, dass der Prozess abgeschlossen ist", sagte ein Militärsprecher am Montag. Auch diese Orte würden langfristig an das libanesische Militär übergeben. 

Die Standorte befänden sich in der Nähe israelischer Gemeinden oder seien strategisch gelegen bezüglich israelischer Städte wie Metula im äußersten Norden Israels. Die Sicherheitslage sei "sehr, sehr komplex". Diese vorübergehende Maßnahme sei mit der zuständigen Staatengruppe unter Führung der USA zusammen mit Frankreich, Libanon, Israel und der UN-Friedenstruppe Unifil vereinbart worden sei. Eine offizielle Bestätigung der Staaten gab es bisher nicht. 

Die Waffenruhe, die nach fast einem Jahr des Krieges zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden war, sieht vor, dass Israel bis Dienstag seine Truppen aus Libanon vollständig abzieht. Die Frist war bereits einmal verlängert worden. Nach Angaben der israelischen Armee werde die Verantwortung in den geräumten Gebieten an die libanesische Armee übergeben. Die libanesischen Truppen sollen laut Vereinbarung die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in Gebiete im Südlibanon verhindern. 

Die fünf Posten entlang der Grenze werde Israel nach eigener Darstellung halten, da die libanesische Armee bisher nicht schnell genug nachgerückt sei. Außerdem habe sich die Hisbollah nicht wie vereinbart hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegenen Litani-Fluss zurückgezogen.

Sebastian Strauß

Netanjahu unterstützt Trumps Plan für den Gazastreifen 

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Ablehnung einer Übernahme des Gazastreifens durch die Palästinensische Autonomiebehörde bekräftigt. Stattdessen unterstütze er Trumps Plan, der die dauerhafte Umsiedlung der etwa zwei Millionen Bewohner Gazas in arabische Staaten vorsieht. „Ich bin dem Plan von US-Präsident Trump für die Schaffung eines anderen Gazastreifens verpflichtet“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.

Der Sender Sky News Arabia hatte am Sonntag berichtet, dass die Hamas dazu bereit sein könnte, die Kontrolle im Gazastreifen wieder an die Autonomiebehörde zu übergeben. Beobachter gehen davon aus, dass Netanjahu dies auch ablehnt, weil es den Druck für eine von ihm abgelehnte Zweistaatenlösung erhöhen könnte.
Sebastian Strauß

Saudi-Arabien plant eigenen Gipfel zum Wiederaufbau Gazas 

Saudi-Arabien lädt zu einem Gipfeltreffen ein, um über die Zukunft des Gazastreifens zu beraten. Nach Informationen der Deutsche Presse-Agentur werden am Freitag in Riad Staats- und Regierungschefs aus Ägypten, Jordanien und den Golfstaaten erwartet. Ein zentraler Punkt der Gespräche soll ein ägyptischer Vorschlag sein, der vorsieht, den Wiederaufbau des zerstörten Küstengebiets unter „vollständiger Aufsicht“ arabischer Länder zu organisieren. 

Hintergrund des Treffens ist die anhaltende Debatte über die Zukunft des Gazastreifens. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt vorgeschlagen, die rund zwei Millionen Bewohner Gazas dauerhaft in arabische Staaten umzusiedeln. Ägypten, Jordanien und andere arabische Länder der Region lehnen dies ab. Ägypten will mit einem eigenen Plan für den Wiederaufbau Gazas verhindern, dass die USA und Israel den Vorschlag Trumps weiter vorantreiben. Der Wiederaufbau des Gazastreifens könnte nach jüngsten UN-Schätzungen etwa 51 Milliarden Euro kosten. Wer den Wiederaufbau bezahlen soll, ist offen.
Philipp Saul
Philipp Saul

Geiseln seit 500 Tagen im Gazastreifen

Der 7. Oktober 2023 war der Tag, der Israel so sehr erschüttert hat wie kaum ein anderer in der Geschichte des Landes. In den frühen Morgenstunden griffen Hamas-Kämpfer zahlreiche Orte, Kibbuze und Armeestützpunkte entlang der Grenze zum Gazastreifen an. Bei dem Massaker wurden mehr als 800 Zivilisten und rund 370 Soldaten getötet. Etwa 250 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Auch an diesem Montag, 500 Tage später, befinden sich noch 73 Geiseln in der Gewalt der Hamas, vermutlich lebt nur noch etwa die Hälfte von ihnen.

Das Forum der Angehörigen der Entführten hat für heute unter dem Motto „Holt sie aus der Hölle“ zu Kundgebungen und einem Tag des Fastens aufgerufen, um an ihr Schicksal zu erinnern. Das Fasten soll am frühen Mittag beginnen und am Abend mit einer Kundgebung in Tel Aviv enden.
Eine Installation am Strand von Tel Aviv, die an die 73 Geiseln erinnern soll, die sich seit 500 Tagen in der Gewalt der Hamas befinden.
Eine Installation am Strand von Tel Aviv, die an die 73 Geiseln erinnern soll, die sich seit 500 Tagen in der Gewalt der Hamas befinden. Foto: Reuters
Philipp Saul
Philipp Saul

Hisbollah droht Israel

Die libanesische Hisbollah beharrt auf einem vollständigen Abzug israelischer Truppen aus Libanon bis zu diesem Dienstag. Der Chef der Schiitenmiliz, Naim Qassem, forderte in einer Fernsehansprache, Israel müsse sich wie vereinbart „am 18. Februar vollständig und ohne Ausreden zurückziehen“. Dafür zu sorgen sei Aufgabe des libanesischen Staates. Sollten über dieses Datum hinaus israelische Truppen in Libanon bleiben, handele es sich um eine Besatzung – und „jeder weiß, wie mit einer Besatzung umgegangen wird“, warnte Qassem. 

Nach unbestätigten Medienberichten fordert Israel, die Abzugsfrist bis zum 28. Februar zu verlängern. Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentssprecher Nabih Berri und der neue Präsident Joseph Aoun lehnen das ab. Nach Darstellung Israels rückt die libanesische Armee, die das Einhalten der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in Gebiete im Süden Libanons verhindern soll, nicht schnell genug nach. Die Hisbollah habe sich außerdem nicht wie vereinbart hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegenen Litani-Fluss zurückgezogen. 
Nadja Tausche
Nadja Tausche

USA: Anführer von al-Qaida-Ableger in Syrien getötet

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens einen wichtigen Vertreter eines Ablegers des Terrornetzwerks al-Qaida getötet. Bei dem Getöteten handle es sich um einen „hochrangigen Finanz- und Logistikbeauftragten der Terrororganisation Hurras al-Din“, erklärte das US-Zentralkommando. Weitere Einzelheiten zu dem Angriff nannte es nicht. US-Streitkräfte haben bereits mehrmals Mitglieder von Hurras al-Din ins Visier genommen. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

USA: Gespräche über Phase zwei der Gaza-Waffenruhe beginnen kommende Woche

Die erste Phase der brüchigen Gaza-Waffenruhe endet am 1. März. Verhandlungen über die zweite Phase kamen bisher nicht recht in Gang. Nun kommt eine Ansage der USA: Die Gespräche über die zweite Phase, in der alle noch lebenden israelischen Geiseln freikommen sollen, werden nach Worten des US-Sondergesandten Steve Witkoff in der kommenden Woche an einem noch unbekannten Ort fortgesetzt.

Er habe sehr „produktive und konstruktive“ Telefonate mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstchef Hassan Raschad geführt, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News. Beide Länder hatten gemeinsam mit den USA als Vermittler die Waffenruhe und den Geiseldeal eingefädelt.

Netanjahus Büro teilte direkt nach der Ankündigung Witkoffs mit, das israelische Sicherheitskabinett werde am Montag über die zweite Phase beraten. Zudem habe er eine Delegation israelischer Unterhändler angewiesen, am Montag zu Gesprächen in die ägyptische Hauptstadt Kairo zu reisen. Nach der Sitzung des Sicherheitskabinetts würden diese Unterhändler Anweisungen für die zweite Phase erhalten, in der die Kämpfe endgültig enden sollen.
Dimitri Taube

Israelischer Luftangriff im Gazastreifen - laut Hamas drei Polizisten tot

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Hamas-Angaben drei Polizisten getötet worden. Das von der Terrororganisation geführte Gaza-Innenministerium bezeichnete den Vorfall als Verletzung der am 19. Januar vereinbarten Waffenruhe und forderte die Vermittler des Abkommens und die internationale Gemeinschaft auf, Israel zu einem Stopp von gezielten Angriffen auf Polizeikräfte zu zwingen. Die Polizisten seien in dem Gebiet östlich von Rafah nahe der Grenze zu Ägypten eingesetzt gewesen, um die Zufahrt von Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen zu sichern. 

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete zudem, bei dem Angriff sei ein weiterer Zivilist verletzt worden, als eine israelische Drohne im Osten der Stadt Rafah auf eine Gruppe geschossen habe.

Die israelische Armee teilte mit, mehrere Bewaffnete hätten sich im Süden des Gazastreifens israelischen Truppen genähert. Daraufhin seien sie von der Luftwaffe angegriffen worden. Es seien „Treffer identifiziert“ worden. Dass drei Polizisten getötet worden sein sollen, ging nicht aus der Mitteilung hervor.

Israels Armee wiederholte Aufrufe an Einwohner des Gazastreifens, sich dort positionierten Truppen nicht zu nähern.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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