Nahost-Konflikt:Wieder Warenlieferungen in den Gazastreifen

Die vor gut einer Woche vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist brüchig. Militante Palästinenser verletzen sie immer wieder. Israel hatte deshalb am Mittwoch die Grenze zum Gazastreifen geschlossen. Am Sonntag soll sie für Warenlieferungen wieder geöffnet werden - trotz Granaten aus Gaza.

Nach mehrtägiger Unterbrechung will Israel wieder Warenlieferungen in den Gazastreifen zulassen. Wie die israelische Armee mitteilte, wird der Grenzübergang Sufa am Sonntagmorgen geöffnet. Rund 80 mit Lebensmitteln und Hilfsgütern beladene Lastwagen sollten dann im Laufe des Tages die Grenze passieren.

Warenlieferung Gazastreifen

Ein Truck am Grenzübergang Sufa liefert Melonen in den Gazastreifen

(Foto: Foto: dpa)

Entgegen ersten Ankündigungen wollte die Armee den Übergang Karni zunächst weiter geschlossen lassen. Der für Treibstofflieferungen wichtige Grenzübergang Nahel Os war bereits am Freitag wieder geöffnet worden. Nicht betroffen von der vorübergehenden Schließung war der Übergang Eres, der für Personenverkehr genutzt wird.

Die israelische Regierung hatte die Versorgung des Gazastreifens am vergangenen Mittwoch gestoppt, nachdem radikale Palästinenser Israel trotz der vereinbarten Waffenruhe mit Raketen beschossen hatten. Am vergangenen Sonntag hatte Israel mit der Wiedereröffnung wichtiger Kontrollpunkte das Ende der einjährigen Blockade des Gazastreifens eingeleitet, die im Juni 2007 nach der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas in dem Küstenstreifen verhängt worden war.

Die Aufhebung der Blockade ist Teil der unter ägyptischer Vermittlung geschlossenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

Unterdessen hielt der Beschuss des Südens Israels aus dem Gazastreifen an. Am Samstagabend feuerten militante Palästinenser laut israelischen Armeeangaben eine Rakete oder eine Mörsergranate auf israelisches Gebiet ab.

Verletzt worden sei niemand, auch Sachschaden sei nicht entstanden. Die palästinensische Gruppe Islamischer Dschihad hatte am Samstag damit gedroht, Raketen auf Israel abzufeuern, wenn die israelische Armee ihren Einsatz im Westjordanland fortsetze. Die Hamas nahm nach eigenen Angaben die Aktivisten fest, die die Waffenruhe verletzt hätten.

Im nördlichen Westjordanland erschossen israelische Soldaten in der Nacht zum Sonntag einen 17-jährigen Palästinenser. Ein israelischer Armeesprecher sagte, die Truppen hätten bei einer Razzia eine verdächtige Person bemerkt. Zu palästinensischen Berichten, der Jugendliche sei unbewaffnet gewesen, sagte der Sprecher, er habe Brandflaschen auf die Soldaten geworfen. Die Soldaten hätten daraufhin das Feuer eröffnet.

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