Nahost-Konflikt: Streit um "Friedensflotte":Griechenland bietet Gaza Hilfe an

Eine Hilfsflotte für Gaza haben sie festgesetzt, doch nun wollen die Griechen selber helfen: Athen plant, Lebensmittel und Medikamente in das Palästinensergebiet zu liefern. Doch auch die Gaza-Aktivisten geben sich noch nicht geschlagen - und kündigen weitere Aktionen an.

Im Streit um eine internationale Hilfsaktion für den Gaza-Streifen hat Griechenland den Palästinensern Unterstützung angeboten. Die Regierung in Athen sei bereit, das palästinensische Küstengebiet in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu beliefern, erklärte Ministerpräsident Giorgos Papandreou. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas habe das Angebot in einem Telefonat positiv bewertet und unterstütze es.

Nahost-Konflikt: Streit um "Friedensflotte": Proteste vor der US-Botschaft in Athen: Pro-palästinensische Aktivisten demonstrieren gegen die Festsetzung ihrer Hilfsflotte.

Proteste vor der US-Botschaft in Athen: Pro-palästinensische Aktivisten demonstrieren gegen die Festsetzung ihrer Hilfsflotte.

(Foto: AP)

Ende der vergangenen Woche hatten die griechischen Behörden eine neun Schiffe umfassende Gaza-Hilfsflotte daran gehindert, aus einem Hafen bei Athen auszulaufen. Nach der Festnahme eines Kapitäns demonstrierten die Aktivisten vor der US-Botschaft in Athen. Sie verlangten, dass die USA Druck auf Griechenland ausüben, damit der amerikanische Kapitän freigelassen werde. Die pro-palästinensischen Aktivisten kündigten für diesen Montag einen neuen Startversuch an. Israel hatte angekündigt, jeden Versuch zu vereiteln, die seit 2007 geltende Seeblockade zu durchbrechen.

Aufruf zu Protesten am Flughafen

Aus Protest gegen die Festsetzung der Hilfsflotte wollen die Aktivisten Störungen im israelischen Luftverkehr provozieren. Mehrere Gruppen teilten am Sonntag mit, Hunderte ihrer Mitglieder würden am kommenden Freitag nach Israel fliegen, um dort am internationalen Flughafen Ben Gurion Demonstrationen zu veranstalten. Wie israelische Medien berichteten, wurden die dort ohnehin strengen Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zu den Ankündigungen der in den USA und in Europa ansässigen Gruppen.

Das Nahost-Quartett aus UN, EU, USA und Russland hat die Regierungen am Mittelmeer aufgefordert, Flotillen dieser Art zu verhindern. Vor mehr als einem Jahr hatte Israel vor der Küste des Gaza-Streifens ein Schiff mit Hilfsgütern gewaltsam gestoppt, das die internationale Blockade des von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gebiets brechen wollte. Dabei wurden neun Türken getötet.

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