SZ Espresso:Nachrichten kompakt - die Übersicht für Eilige

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Der Schriftzug von Wirecard an der Firmenzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschheim bei München. (Foto: dpa)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Martin Anetzberger

Was wichtig ist

Opposition will U-Ausschuss zu Wirecard. Nach AfD, FDP und der Linken sind nun auch die Grünen dafür, einen Untersuchungsausschuss im Bundestag einzusetzen. Zentrale Fragen sind, wann genau die Bundesregierung von Unregelmäßigkeiten wusste und ob sie zu wenig dagegen unternommen hat. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies. Sie ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Mehr Infos. Die Opposition leistet dem Land einen großen Dienst, kommentiert Cerstin Gammelin.

Maas pocht auf zeitnahe Wahlen in Hongkong. Beim Besuch seines chinesischen Pendants Wang Yi in Berlin fordert der deutsche Außenminister zudem eine Rücknahme des Sicherheitsgesetzes für die chinesische Sonderverwaltungszone. Wang verbietet sich eine Einmischung in "China-interne Angelegenheiten". Zur Nachricht

Trump verteidigt rechten Todesschützen vor Besuch in Kenosha. In der Stadt im US-Bundesstaat Wisconsin waren zwei "Black Lives Matter"-Demonstranten von einem 17-jährigen Angehörigen einer Bürgerwehr erschossen worden. Der Präsident sagt, der Schütze habe in Notwehr gehandelt. Sein demokratischer Herausforderer Biden gibt Trump die Schuld an der tödlichen Gewalt. Mehr Infos. Kenosha ist die perfekte Wahlkampfarena für den Amtsinhaber, schreibt Alan Cassidy (SZ Plus).

Bei Continental sind Tausende Stellen in Gefahr. Der Autozulieferer kämpft mit den Folgen der Seuche und dem Technologiewandel - und verschärft den Sparkurs enorm. Die Branche steckt in der schärfsten Krise seit 70 Jahren, klagt der Continental-Chef. Von Max Hägler

Bundesweite Durchsuchungen im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach. Betroffen sind laut Polizei die Wohnungen von 50 Tatverdächtigen. Es gehe um den Verdacht des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Bei dem Einsatz werden demnach vier Personen leicht verletzt. Mehr Infos

Bis zu 50 Meter großer Asteroid verfehlt Erde knapp. Himmelskörper "2011 ES4" kommt dem Planeten deutlich näher als der Mond. Ein Einschlag wäre vergleichbar mit dem Ereignis in Tscheljabinsk: 2013 war ein 19 Meter großer Meteor 30 Kilometer über der russischen Stadt in der Atmosphäre zerbrochen. Die Druckwelle beschädigte Gebäude, mehrere Menschen wurden verletzt. Zur Nachricht

Skirennläuferin Viktoria Rebensburg beendet Karriere. Zur Begründung sagt die 30-Jährige in einer Videobotschaft, dass sie nach ihrer Verletzung im Frühjahr und dem anschließenden Training gemerkt habe, "dass es mir nicht mehr gelingt, mein absolutes Top-Niveau zu erreichen". Rebensburg hatte bei den Olympischen Spielen von Vancouver 2010 Gold im Riesenslalom geholt. Mehr Infos

Alles Wichtige zum Coronavirus

Trendwende bei der Arbeitslosigkeit naht. Im August gab es den zweiten Monat in Folge keinen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Zwar suchten erneut mehr Menschen eine Stelle, die Zahl stieg um 45 000 auf 2,96 Millionen. Aber das ist im Sommer üblich, weil Lehrstellen auslaufen und Firmen in der Urlaubszeit weniger einstellen. Saisonbereinigt verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 9000. Von Alexander Hagelüken

Wie sich der Pandemie-Verlauf verändert. Die Infektionszahlen sind höher als im Mai oder Juni, dennoch gibt es aktuell nur wenige schwere Covid-19-Verläufe. Dafür gibt es wohl mehrere Gründe: unter anderem, dass sich derzeit vor allem wenige Menschen aus den Risikogruppen anstecken. Christina Kunkel und Christian Endt berichten (SZ Plus).

Berlin: Maskenpflicht bei Demos mit mehr als 100 Teilnehmern. Darauf hat sich der Senat verständigt. Es soll aber Ausnahmen etwa für Autokorsos geben. Die Bundesregierung verurteilt Anfeindungen gegen Gesundheitsminister Spahn (CDU). Der Hamburger Fischmarkt soll unter Auflagen wieder öffnen. Meldungen aus Deutschland

Nächtliches Alkoholverbot in München gekippt. Die Regelung, wonach das Verbot in der gesamten Stadt gilt, sei unverhältnismäßig. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hält aber eine Beschränkung auf sogenannte Hotspots für möglich. Zur Nachricht

Außerdem wichtig:

3 aus 24 - Meistempfohlen heute

Corona-Proteste: Berlin begibt sich auf Fehlersuche. Reichsbürger und Neonazis, die zusammen vor dem Reichstagsgebäude nationalistische Parolen grölen. Wie konnte das passieren? Der Bundespräsident bedankt sich bei den Polizisten, die Schlimmeres verhinderten. Von Jan Heidtmann

Agenda 2025 gegen Rassismus. 40 Migrantenverbände fordern ein Teilhabe-Gremium - bisher stehen Sicherheitsfragen zu stark im Vordergrund. Von Nina von Hardenberg

Das Geld liegt auf der Straße. In Berlin werden immer mehr Geldautomaten vor oder in Wohnhäusern aufgestellt. Das mag für Touristen praktisch sein, die Leute, die damit leben müssen, sind genervt. Von Verena Mayer

SZ-Leser diskutieren​

Arbeitslosigkeit: Wie bewerten Sie die aktuelle Situation in Deutschland? Sebastian glaubt: "Die Zeche wartet noch auf die Zahlung, da werden spätestens ab Mitte 2022, Anfang 2023 Erhöhungen von Steuern und Abgaben fällig. Es ist auch noch nicht sicher, ob all die Kurzarbeiter noch in einem Jahr einen Job haben werden." Frank Fidorra zufolge verdecke "die Bewältigung der Corona-Krise in der Wirtschaft prinzipielle strukturelle Schwächen": den späteren Renteneintritt aus demographischen Gründen sowie den Job-Wegfall durch zunehmende Automatisierung. "Es wäre gerade jetzt, in der Krise, die richtige Zeit, über neue Arbeits- und Arbeitszeitmodelle nachzudenken", findet er. Diskutieren Sie mit.

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