SZ Espresso:Lübcke-Mörder verurteilt, Wirecard-Profiteure, Seehofer plant Einreisestopps

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Verurteilter Lübcke-Mörder Stephan Ernst (Foto: Boris Roessler/Pool/AFP)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Matthias Fiedler und Julia Bergmann

Was wichtig ist

Lebenslange Haft für Lübcke-Mörder. Stephan Ernst hatte den Kasseler Regierungspräsidenten auf dessen Terrasse erschossen. Die Richter stellen zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen. Der Mitangeklagte Markus H. erhält eine Bewährungsstrafe. Doch mit den Haftstrafen ist noch nichts gewonnen, kommentiert Annette Ramelsberger.

Wirecard-Skandal: Kassieren bis zum Ende. Interner Mail-Verkehr aus dem Vorstandszirkel von Wirecard offenbart, wie gut dubiose Firmen, PR-Berater und Geschäftsfreunde von dem Finanzdienstleister gelebt haben - bis nichts mehr von ihm übrig war. Zum Text. Wie sich der ehemalige Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und der frühere Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg für die Interessen von Wirecard einspannen ließen, beschreiben Cerstin Gammelin, Lena Kampf, Klaus Ott, Katja Riedel und Jan Willmroth. (SZ Plus)

Scheuer verteidigt Vorgehen bei Pkw-Maut gegen Kritik. In seinem Eingangsstatement im Untersuchungsausschuss des Bundestags betont der Bundesverkehrsminister mehrfach, er habe nach "bestem Wissen und Gewissen" gehandelt. Fehler haben bei der geplatzten Pkw-Maut aus seiner Sicht nur andere gemacht. Sein Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss ist eine Provokation, schreibt Markus Balser.

Commerzbank streicht 10 000 Stellen. Das ist jeder dritte Arbeitsplatz. Zudem werde die Bank ihr Filialnetz von derzeit 790 auf 450 Standorte verkleinern und ihre digitalen Angebote für Kunden deutlich ausbauen. Das hat die neue Commerzbank-Führung entschieden. Nach SZ-Informationen sollen auch das Auslandsgeschäft und das Kapitalmarktgeschäft beschnitten werden. Von Meike Schreiber

Gericht bestätigt Haftstrafe für Nawalny. Die Anwälte des Kremlkritikers scheitern vor einem Gericht bei Moskau mit ihrem Versuch, die Freilassung des Oppositionellen zu erwirken. Nawalny war bei seiner Rückkehr in die russische Hauptstadt am 17. Januar festgenommen und in einem umstrittenen Eilverfahren zunächst zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Zu den Einzelheiten

Vendée Globe: Herrmanns Hoffnung zerschellt an einem Fischerboot. Ein Riesendrama verbaut dem deutschen Einhandsegler die Siegchance bei der Regatta Vendée Globe. Nur wenige Seemeilen vor dem Ende der Weltumseglung kommt es zu einer folgenschweren Kollision mit einem Trawler. Der deutsche Segler rätselt, warum seine Alarmsysteme ihn nicht warnten, schreibt Thomas Gröbner. Herrmann hat in gut 80 Tagen die Welt umrundet. Porträt von einem Mann, der viel aushalten kann von Peter Burghardt.

Coronavirus

Seehofer plant weitgehende Einreisestopps. So will der Bundesinnenminister die Verbreitung hoch ansteckender Corona-Varianten aus Ländern wie Großbritannien oder Südafrika verlangsamen. Außerdem soll festgelegt werden, unter welchen Bedingungen weitere Länder zu sogenannten Mutationsgebieten erklärt werden. Von Constanze von Bullion und Matthias Kolb

Impfkommission: Astra-Zeneca-Impfstoff nur für Jüngere. Die Ständige Impfkommission empfiehlt in einer Überarbeitung der Impfempfehlungen, dass der Impfstoff von Astra Zeneca nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren verwandt wird. Die Details Gesundheitsminister Spahn rechnet noch bis Anfang April mit einem Mangel an Impfstoff gegen das Virus, schreibt Nico Fried.

Ungarn verlängert Lockdown bis zum 1. März. In dem Land bleiben die eigentlich bis Montag befristeten Schutzmaßnahmen wie die nächtliche Ausgangssperre und die Schließung von weiterführenden Schulen und Restaurants bestehen. Grund ist unter anderem ein Mangel an Impfstoff. Mehr Meldungen weltweit

Außerdem wichtig:

3 aus 24 - Meistempfohlen heute

Keine Lügen, kein Geschrei. Mit Jen Psaki hat eine erfahrene Kommunikatorin das Amt der Pressesprecherin im Weißen Haus übernommen. Nach vier Jahren Trump-Chaos hat sie einiges zu erklären. Von Thorsten Denkler

"Es war so unglaublich kalt. Minus 65 Grad." Niemand hatte den zweithöchsten Berg der Welt, den K2, je im Winter bezwungen. Bis es zehn Nepalesen gelang - Nirmal Purja sogar ohne Sauerstoffflasche. Was die Bergsteiger am Gipfel zuerst taten und welche Gefahren sie überstanden. Interview von Nadine Regel (SZ Plus)

Die Frau von morgen. Manuela Schwesig lebt in der Corona-Krise vor, was die Partei beim Kandidaten Scholz so sehr vermisst: Angriffslust und Freude an der Macht - auch bei Themen, mit denen sie sich angreifbar macht. Kommentar von Mike Szymanski

SZ-Leser diskutieren​

Maut-Affäre: Welche Konsequenzen müssen folgen? "Der Rücktritt Scheuers ist längst überfällig", schreibt kmemartin. Er habe das Maut-Debakel "nicht allein angerichtet", aber "als Minister vorschnell die entscheidenden Verträge unterschrieben" - und "die Aufarbeitung der Affäre nach Kräften behindert". KarlChris meint, für eine Kabinettsumbildung sei es "jetzt zu spät und die Konsequenzen zu teuer". Doch nach der Bundestagswahl werde Scheuer "nicht mehr im Kabinett auftauchen". Diskutieren Sie mit.

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