SZ Espresso:Messerattacke in Nizza, Marsalek war offenbar V-Mann, Milliardenunterstützung für Firmen

SZ Espresso: Eine Frau trauert in Nizza um die Ermordeten.

Eine Frau trauert in Nizza um die Ermordeten.

(Foto: Valerie Hache/AFP)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Matthias Fiedler

Was wichtig ist

Drei Tote und mehrere Verletzte bei Messerattacke in Nizza. Zwei Wochen nach der Enthauptung eines Lehrers bei Paris ist es in Frankreich zu einem weiteren Terroranschlag gekommen. Bei einer Messerattacke in der Basilika Notre-Dame in Nizza werden am Donnerstagmorgen drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Der Täter sei gefasst und vernommen worden, berichten französische Medien unter Berufung auf die Polizei. Die jüngsten Morde sind keine isolierten Taten Irrer, sondern die Folgen eines Islamismus, der auf Menschenhass baut, kommentiert Nadia Pantel

EXKLUSIV Marsalek war offenbar V-Mann. Der frühere Wirecard-Manager arbeitete nach Einschätzung deutscher Ermittler wohl mit dem österreichischen Nachrichtendienst zusammen. Das geht aus einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine schriftliche Frage des Bundestagsabgeordneten De Masi (Linke) hervor. Marsalek ist seit Juni auf der Flucht. Das Bundeskanzleramt wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern, ebensowenig das österreichische Innenministerium. Von SZ-Autoren (SZ Plus)

EXKLUSIV BND wurde vor Islamist gewarnt - und gab Warnung nicht weiter. Offenbar wusste der Geheimdienst schon früher, dass Abdullah al-H. eine Attacke plante. Doch die Information wurde nicht an die Behörden in Sachsen weitergeleitet. Der Syrer soll am Abend des 4. Oktober in Dresden ein schwules Paar aus NRW mit Küchenmessern angegriffen und schwer verletzt haben. Einer der Männer starb an seinen Verletzungen. Von Florian Flade, Georg Mascolo und Ronen Steinke

EXKLUSIV Lambrecht und Seehofer uneins über Lobbyregister. Eigentlich haben sich Union und SPD bereits Anfang Juli auf die Einführung eines Lobbyregisters verständigt. Doch in der Bundesregierung gibt es immer noch Streit darüber. Das Justizministerium ist der Ansicht, dass der Vorschlag des Innenministeriums für zu wenig Transparenz sorgt. Von Robert Roßmann

Labour-Partei schließt Corbyn aus. Ein Untersuchungsbericht hatte kurz zuvor festgestellt, dass die Partei und ihr Ex-Chef antisemitische Tendenzen zugelassen hätten. Corbyn weist die Vorwürfe in weiten Teilen zurück. Zu den Details

Viele Tote und Vermisste nach Sturm "Molave". Zwei durch den Taifun verursachte Erdrutsche haben in Vietnam mindestens 19 Menschen getötet. Fast 50 weitere wurden nach den Schlammabgängen in der ländlichen Provinz Quang Nam im Zentrum des Landes vermisst. Die Rettungsarbeiten seien schwierig, teilt Vizeregierungschef Trinh Dinh Dung mit. Mehr Informationen

Coronavirus

Scholz kündigt bis zu zehn Milliarden Euro Unterstützung an. Der Finanzminister verspricht Gastronomen und Kulturveranstaltern wegen der neuen Corona-Einschränkungen finanzielle Unterstützung. Die auf wenige Wochen begrenzte Schließung von Restaurants, Hotels und anderen Wirtschaftsbereichen ermögliche es dem Bund, diese Hilfen zu stemmen. Zur Nachricht. FDP-Fraktionschef Lindner nennt die Zwangsschließungen "unfair", Kanzlerin Merkel verteidigt die strikten Corona-Regelungen. Von Barbara Galaktionow und Lilith Volkert

Arbeitslosigkeit sinkt - aber neue Corona-Beschränkungen könnten mehr als 100 000 Jobs kosten. Trotz steigender Infektionszahlen geht die Zahl der Stellensucher zurück. Experten erwarten zwar einen zweiten Rückschlag am Arbeitsmarkt - aber keinen massiven Konjunktureinbruch. Von Alexander Hagelüken

Rufe nach zweitem Lockdown in England. Dort verdoppelt sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus inzwischen alle neun Tage. Mehrere Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses SAGE, der die Regierung in der Corona-Krise berät, warnen, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Mehr aktuelle Meldungen weltweit

Außerdem wichtig:

Korrektur: Im Espresso am Morgen vom 29. Oktober 2020 haben wir geschrieben, dass es sich bei dem Verfasser des kritischen Insider-Berichtes über US-Präsident Donald Trump um den früheren Staatschef im Ministerium für Heimatschutz handelte. Richtig ist: Es handelt sich um den früheren Stabschef. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

3 aus 24 - Meistempfohlen heute

"Ein pauschaler Lockdown ist weder zielführend noch verhältnismäßig." Ausgerechnet am Tag, an dem ein Neuinfektions-Höchststand gemeldet wird, fordern Wissenschaftler und Ärzte um den Virologen Hendrik Streeck eine Abkehr von der bisherigen Strategie. Von Christina Berndt, Felix Hütten und Christina Kunkel

Lasst die Gaststätten offen. Kontrolle und klare Regeln ja - doch weitere Einschränkungen und Verbote für die Gastronomie sind kein geeignetes Mittel, um die Infektionen einzudämmen. Kommentar von Werner Bartens

Keine Angst vor kleinen grünen Bomben. Kaum eine Gemüsesorte ist bei vielen so verhasst wie Rosenkohl. Dabei ist er sehr gesund - und bei richtiger Zubereitung köstlich. Eine herbstliche Ehrenrettung. Von Titus Arnu

SZ-Leser diskutieren​

Strengere Corona-Regeln: Was halten Sie vom jüngsten Beschluss? Gihorta hält das Konzept für unausgewogen: "Es gibt Kinos, Museen, Restaurants und Hotels mit hervorragenden Hygienekonzepten. Es ist fraglich, warum diese nicht weiter geöffnet bleiben dürfen und bestraft werden." Flippo78 hält die Maßnahmen "für richtig und nötig", aber für verspätet: "Wochen- und monatelang las man von Hochzeiten und größeren privaten Feiern, die zu Superspreader-Events wurden. Die Politik hat durch Nichthandeln versagt (...)." Diskutieren Sie mit.

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