Nachfolge von Petra Roth:Frankfurt wählt neuen OB in Stichwahl

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Die Kandidaten von CDU und SPD hängten im ersten Durchlauf den Rest klar ab - erreichten jedoch keine absolute Mehrheit. Nun müssen die Frankfurter darüber entscheiden, wer neuer OB ihrer Stadt wird: der hessische Innenminister Boris Rhein und der Sozialpolitiker Peter Feldmann.

Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main geht in die zweite Runde. In der Stichwahl in zwei Wochen stehen sich der hessische Innenminister Boris Rhein für die CDU und der Sozialpolitiker Peter Feldmann für die SPD gegenüber.

CDU-Kandidat Boris Rhein (links) und SPD-Kandidat Peter Feldmann konkurrieren um das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters. (Foto: REUTERS)

Die Kandidaten der beiden großen Parteien überrundeten im ersten Wahlgang am Sonntag alle Mitbewerber klar. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kamen der Christdemokrat Rhein auf 39,1 und der Sozialdemokrat Feldmann auf 33,0 Prozent. Da keiner der insgesamt zehn Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, kommt es damit zum zweiten Wahlgang am 25. März.

An dem Ergebnis überraschte vor allem das gute Abschneiden des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtparlament: Feldmann lag nur um knapp sechs Prozentpunkte hinter dem weithin favorisierten CDU-Kandidaten Rhein, so dass der Ausgang der Stichwahl in zwei Wochen als spannend gilt.

Feldmann ließ sich bereits vor der Bekanntgabe des Endergebnisses von begeisterten Anhängern auf einer Wahlparty im Haus am Dom feiern. Mit hochgestrecktem Daumen zeigte er sich hocherfreut über sein Ergebnis und optimistisch für die Stichwahl. "Das ist der Hammer", sagte Feldmann, jetzt gebe es die Chance für eine ökologische und soziale Veränderung in der Stadt.

Der erstplatzierte CDU-Kandidat Rhein zog eine halbe Stunde später in Begleitung der amtierenden Oberbürgermeisterin Petra Roth und des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (beide CDU) vor die Kameras. Auch er zeigte sich zufrieden mit seinem Ergebnis und sagte, wer wolle, dass die schwarz-grüne Koalition in der Stadt ihre Arbeit fortsetzen könne, müsse ihm die Stimme geben. Sonst drohe in Frankfurt politischer Stillstand. Immerhin liege sein Ergebnis um neun Prozent über dem der CDU bei der Kommunalwahl 2011 in der Stadt.

Grüne geben keine Wahlempfehlung

Die Bewerberin der Grünen, die designierte städtische Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, lag mit 14,0 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Eine Wahlempfehlung für die Stichwahl wollte sie nicht abgeben. Die Grünen-Wähler seien klug genug, selbst eine Entscheidung zu treffen, sagte sie. Vierte wurde die ehemalige Stadträtin Ursula Fechter von den Flughafen-Ausbau-Gegnern mit 4,0 Prozent, ganz knapp vor der Fraktionschefin der Linken im Hessischen Landtag, Janine Wissler, und dem Stadtverordneten Herbert Förster von der Piratenpartei mit je 3,8 Prozent.

Insgesamt hatten sich zehn Kandidaten um die Nachfolge der nach 17 Amtsjahren scheidenden Oberbürgermeisterin Roth beworben, die letzten November überraschend angekündigt hatte, im Sommer und damit ein Jahr vor dem regulären Ablauf ihrer Amtszeit zurückzutreten. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag mit 37,5 Prozent etwas höher als vor fünf Jahren. Bei der letzten Oberbürgermeisterwahl im Jahr 2007 hatten nur 33,6 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

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