Nach Terrorwarnungen:USA öffnen Botschaften wieder

Die befürchteten Terroranschläge blieben aus: Nachdem die USA in mehreren islamischen Ländern ihre Botschaften geschlossen hatten, öffnen die 18 Vertretungen ab Sonntag wieder. Nur zwei Botschaften müssen weiterhin mit einer Notbesetzung arbeiten.

Die USA werden 18 von 19 wegen mutmaßliche Terrorbedrohungen geschlossene diplomatische Vertretungen am Sonntag wieder öffnen. Die US-Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa werde hingegen aus Sorge vor einem möglichen Terroranschlag Al-Qaidas auf der arabischen Halbinsel jedoch weiter geschlossen bleiben, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums Jen Psaki.

Auch das US-Konsulat im pakistanischen Lahore, das auch wegen einer Terrorbedrohung die Arbeit eingestellt hatte, werde weiterhin nicht geöffnet. Die Entwicklung in Sanaa und Lahore werde weiterhin analysiert und eine Entscheidung über eine Wiedereröffnung der Vertretungen werde von der Entwicklung abhängig gemacht.

Vor einer Woche hatten die USA 22 US-Vertretungen in islamischen Ländern von Mauretanien in Nordwestafrika bis ins südasiatische Bangladesch dichtgemacht. Auch Deutschland, Großbritannien und Frankreich schlossen ihre Botschaften im Jemen vorübergehend.

Anlass für die Schließung der Botschaften war eine nicht näher spezifizierte Warnung der US-Geheimdienste vor Anschlägen. US-Nachrichtendienste hatten nach Angaben von Washingtoner Regierungsbeamten geheime Kommunikation zwischen führenden Mitgliedern des Terrornetzwerkes al-Qaida abgefangen. Darin sei es um Terroranschläge auf amerikanische Einrichtungen gegangen. Mehrere Beamte beschrieben die Terrorbedrohung nach Medienberichten als "ernst".

US-Bürger wurden vor Reisen ins Ausland gewarnt. Kritiker warfen der US-Regierung vor, sie wolle lediglich von der Diskussion über die weltweiten Ausspähaktionen der US-Geheimdienste ablenken und deren Aktionen rechtfertigen.

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