Nach Wahldebakel in NRW:Union büßt deutlich an Wählergunst ein

Das Wahlfiasko der CDU in Nordrhein-Westfalen scheint auch das Bild der Union auf Bundesebene zu trüben: CDU und CSU fallen in einer Umfrage auf 31 Prozent. Kanzlerin Merkel verzeichnet jedoch weiterhin stabile Sympathiewerte - der Rauswurf von Umweltminister Röttgen scheint ihr nicht geschadet zu haben.

Die Union bricht nach ihrer Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen laut einer Umfrage auch bundesweit ein. Im wöchentlichen Wahltrend des Magazins Stern und des Senders RTL verliert sie vier Punkte und fällt auf 31 Prozent - beim befragenden Forsa-Institut der schlechteste Wert seit Ende Oktober.

Die SPD steigt einen Punkt auf 27 Prozent. Die Piratenpartei legt um ebenfalls einen Punkt auf 13 Prozent zu. Die Piraten sind damit ebenso so stark wie die Grünen, die bei 13 Prozent verharren. Die FDP erholt sich weiter und klettert um einen Punkt auf sechs Prozent - ihren besten Wert seit Mitte März 2011. Die vom Führungsstreit gelähmte Linke bleibt mit sechs Prozent auf dem schlechtesten Wert seit ihrer Gründung im Juni 2007.

Damit lägen SPD und Grüne zusammen mit 40 Prozent zwar vor Union und FDP, die gemeinsam 37 Prozent erreichten. Allerdings hätte weder das eine noch das andere Lager eine zur Regierungsbildung reichende Mehrheit. Forsa zufolge können die Werte um 2,5 Punkte nach oben oder unten schwanken.

Im Gegensatz zum Sympathiewert der CDU sei der von Kanzlerin Angela Merkel allerdings stabil geblieben, hieß es ohne Angabe einer Prozentzahl. Anders als etwa beim Meinungsforschungsinstitut YouGov rangiert Merkel bei Forsa auch vor der SPD-Vizevorsitzenden und nordrhein-westfälischen Wahlsiegerin Hannelore Kraft.

Forsa zufolge sprechen sich im direkten Vergleich 48 Prozent der Bürger für Merkel aus und 29 Prozent für Kraft. Die Ministerpräsidentin hat allerdings mehrfach gesagt, dass sie als Kanzlerkandidatin nicht zur Verfügung steht.

Dass die Kanzlerin Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) entlassen hat, hält nach einer weiteren Stern-Umfrage eine Mehrheit von 51 Prozent für richtig. 43 Prozent - besonders Wähler von SPD und Linken - halten den Rauswurf für falsch.

Der FDP könnte ihr Wahl-Held von Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, als Parteichef weiteren Schub bringen: Nach Ansicht von 58 Prozent wäre der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende ein besserer Chef als Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Bei den FDP-Anhängern sehen das sogar 73 Prozent so.

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