Die Polizei in China hat den tödlichen Vorfall auf dem Platz des Himmlischen Friedens als Terrorakt eingestuft. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden. Die Polizei schrieb in einer Mitteilung von einer "sorgsam vorbereiteten, organisierten, vorsätzlichen, gewalttätigen Attacke".
In dem ausgebrannten Wagen im Stadtzentrum Pekings seien unter anderem Benzin, Kupfer und Eisenstäbe gefunden worden. Drei Verdächtige hätten am Montag einen Geländewagen mit Absicht vor dem Kaiserpalast durch eine Menschenmenge gesteuert. "Dann hat der Wagen die Jinshui-Brücke gerammt und das mit Benzin beladene Auto ist mit den drei Verdächtigen in Brand geraten", hieß es in der Mitteilung weiter.
Fünf Menschen starben bei dem Vorfall und 38 wurden verletzt. Augenzeugen berichteten chinesischen Medien am Montag, dass der Wagen vor dem Aufprall gehupt habe und von Polizeiautos verfolgt worden sei. Die Behörden hatten schon gestern mehrere Personen zur Fahndung ausgeschrieben. Darunter anscheinend sieben Uiguren aus der Unruheprovinz Xinjiang.
In der westchinesischen Provinz Xinjiang kommt es immer wieder zu blutigen Konflikten zwischen muslimischen Uiguren und Sicherheitskräften. Die rohstoffreiche Provinz grenzt an Zentralasien und ist Heimat mehrerer muslimischer Ethnien, vor allem der Uiguren. Die Uiguren sind ein Turkvolk, das seit Längerem die zunehmende Marginalisierung durch die Einwanderung von Han-Chinesen sowie die Beschneidung ihrer religiösen Freiheiten beklagt.
Im Landkreis Shanshan, aus dem einer der Gesuchten stammen soll und der 250 Kilometer entfernt von Xinjiangs Hauptstadt Urumqi liegt, hatten im Juni blutige Zusammenstöße zwischen Bürgern und Sicherheitskräften mindestens 35 Menschen das Leben gekostet. Chinas Regierung spricht nach solchen Unruhen oft von "terroristischen Angriffen" und behauptet, islamistische Extremisten im Ausland unterstützten und trainierten Unruhestifter in Xinjiang - einen Verdacht, für den es bisher kaum Belege gibt und den uigurische Aktivisten bestreiten.