Nach Protesten:Jemen erhält Übergangsregierung

Im Jemen ist eine Übergangsregierung gebildet und damit ein wichtiger Schritt zum Machtwechsel unternommen worden.

Der Jemen hat seit Mittwoch eine Regierung der Nationalen Einheit. Die Opposition und die Partei von Präsident Ali Abdullah Salih besetzen darin jeweils 17 Posten. Jemenitische Medien meldeten, Übergangsministerpräsident Mohammed Salilm Basindwa habe alle Minister am Mittwoch benannt.

Die bisherige Regierungspartei, der Allgemeine Volkskongress, solle die Schlüsselressorts Außenpolitik und Verteidigung übernehmen. Die Oppositionsparteien stellten unter anderem die Minister für Inneres, Menschenrechte und Finanzen.

Der Regierung gehören drei Frauen an. Der Allgemeine Volkskongress hatte von der zunächst lancierten Idee, einen Sohn von Präsident Salih zum Verteidigungsminister zu machen, nach Protesten der Opposition Abstand genommen.

Kurz vor Abschluss der Regierungsbildung waren aus dem Norden der Hauptstadt Sanaa erneut heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Einheiten, die der Opposition nahestehen, gemeldet worden.

Die Bildung der Übergangsregierung ist Teil einer Vereinbarung, die Salih im November in Saudi-Arabien unterzeichnet hatte. Sie soll den Konflikt beenden, der im vergangenen Februar mit Massenprotesten gegen Salih begonnen hatte. Salih regiert seit 1978 in Sanaa. Die Vereinbarung sieht vor, dass am 21. Februar ein neuer Präsident gewählt wird.

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