Nach monatelangem Konflikt mit der Nato:Pakistan gibt Versorgungswege nach Afghanistan frei

Pakistan will die Nachschubwege für Nato-Truppen in Afghanistan wieder öffnen. Nachdem bei einem Luftangriff des Bündnisses pakistanische Soldaten getötet worden waren, hatte Islamabad die Transportroute gesperrt.

Pakistan beendet nach US-Angaben die Blockade der Nachschubrouten für die Nato-Truppen in Afghanistan. US-Außenministerin Hillary Clinton teilte in Washington mit, ihre pakistanische Kollegin Hina Rabbani Khar habe sie darüber in Kenntnis gesetzt. Die Regierung in Islamabad hatte die Nachschubwege als Reaktion auf den Tod von 24 pakistanischen Soldaten bei einem US-Luftangriff im vergangenen November geschlossen. Clinton entschuldigte sich in der Erklärung für die "vom pakistanischen Militär erlittenen Verluste".

Der Landweg von Pakistan nach Afghanistan ist eine der wichtigsten Versorgungsrouten für die internationalen Streitkräfte am Hindukusch. Die Nato und das US-Militär mussten wegen der Blockade auf längere und teurere Nachschubwege durch Russland und Zentralasien ausweichen. Islamabad hatte unter anderem eine Entschuldigung der USA zur Bedingung für die Wiedereröffnung der Übergänge nach Afghanistan gemacht.

"Wir verschreiben uns einer engen Zusammenarbeit mit Pakistan und Afghanistan, um zu verhindern, dass dies erneut passiert", sagte Clinton nach ihrem Telefonat mit Khar. Zugleich erklärte die US-Außenministerin, dass Pakistan von Forderungen nach hohen Transitgebühren für die Nachschubkonvois abgerückt sei. "Das ist eine handfeste Demonstration von Pakistans Unterstützung für ein sicheres, friedliches und wohlhabendes Afghanistan und unsere geteilten Ziele in der Region", sagte Clinton.

Die Nato hat die angekündigte Öffnung der Nachschubwege begrüßt. Die Wiederaufnahme der Transitvereinbarungen zur Versorgung der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (Isaf) "demonstriert die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Isaf-Ländern und unserem Partner Pakistan", erklärte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel. Zugleich unterstrich er die "wichtige Rolle", die Pakistan mit Blick auf ein "sicheres Afghanistan in einer stabilen Region" zukomme.

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