Jordanien fliegt Angriffe gegen den IS
Jordanische Kampfflugzeuge haben Stellungen der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bombardiert. Der Angriff war ein Vergeltungsschlag für die Ermordung des Piloten Moaz al-Kasasbeh. Der Jordanier war von IS-Kämpfern bei lebendigem Leib verbrannt worden. König Abdallah II. sagte, das Ziel der Luftschläge sei die syrische Stadt Rakka gewesen - sie gilt als Hochburg der Extremisten.

Islamischer Staat:Diabolische Regisseure
Die Verbrechen der IS-Terroristen wecken Rachegefühle. Doch der Westen sollte diesen nicht nachgeben, sondern mit kühlem Kopf kämpfen - und nicht dieselben Fehler machen wie die USA nach dem 11. September.
Die Streitkräfte teilten mit, die Flugzeuge hätten Munitionsdepots und Ausbildungslager des IS angegriffen. Der Einsatz sei erst der Anfang einer Vergeltungsaktion. Die Angriffe starteten zwei Tage, nachdem der IS ein Video mit der Verbrennung des jordanischen Piloten im Internet veröffentlicht hatte.
Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung dieses Videos wurden aus Rache für den Tod zwei in Jordanien zum Tode verurteilte Extremisten hingerichtet. König Abdallah II. hatte den Vater des ermordeten Piloten in dessen Dorf im Süden Jordaniens besucht, um diesem sein Beileid zu bekunden. Das Staatsoberhaupt kündigte einen "gnadenlosen Krieg" gegen den IS an, viele Jordanier forderten Rache.
Die Rolle Jordaniens im Kampf gegen IS
Jordanien ist ein enger Verbündeter der USA. Das Königreich gehört zu den fünf arabischen Staaten, die sich an den von den USA geführten Luftschlägen gegen den IS in Syrien beteiligen. Für Jordanien stellt der IS eine unmittelbare Gefahr dar, schließlich kontrollieren die Extremisten im Nachbarland Irak das Grenzgebiet. Die USA wollen im Kampf gegen den IS ihre finanzielle Hilfe für Jordanien aufstocken.
Ischinger spricht sich für deutsche Beteiligung an Luftschlägen aus
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, befürwortet eine deutsche Beteiligung an den Luftschlägen der US-geführten Anti-Terror-Koalition. Er sehe "keinen Grund, warum sich nicht auch die deutsche Luftwaffe an derartigen Operationen beteiligen solle", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Es sei sinnvoll, wenn Nato-Bündnispartner mit ihren Luftstreitkräften daran mitwirken, den IS zurückzudrängen. Problematisch sehe er hierbei allerdings den "kritischen Ausrüstungsstand" der Bundeswehr. Eine direkte westliche Militärintervention hält der deutsche Sicherheitsexperte allerdings unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht für erfolgversprechend.