Süddeutsche Zeitung

Nach Herrmann-Spruch über Vertriebene:Vertriebenen-Präsident fordert mehr Empathie für Flüchtlinge

  • Der Präsident des Bundes der Vertriebenen Bernd Fabritius ruft zu mehr Empathie mit Flüchtlingen auf.
  • Die Lage der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Flüchtlinge sei verschieden, doch genau das erfordere eine Öffnung der Herzen.

BdV-Präsident fordert mehr Empathie für Flüchtlinge

Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat zu verstärkter Solidarität mit Flüchtlingen in Deutschland aufgerufen. Den leidgeprüften Menschen müsse noch mehr Empathie entgegengebracht werden "als uns und unseren Müttern und Vätern vor 70 Jahren entgegengebracht wurde", sagte BdV-Präsident und Bundestagsabgeordneter Bernd Fabritius (CSU) beim "Tag der Heimat" in Berlin. Nötig sei europäische Solidarität.

Die Vertreibung Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg und die Lage der Flüchtlinge heute sei nicht vergleichbar. Denn heute handele es sich um Menschen mit anderer Sprache und oft Religion. Das erschwere die Lage für die Betroffenen und für die aufnehmende Gesellschaft. Gerade deshalb müsse die Bevölkerung in Deutschland den Flüchtlingen mit offenen Herzen begegnen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einer Fernsehdebatte einen Vergleich zwischen Vertriebenen und Flüchtlingen als "Beleidigung" für Vertriebene bezeichnet.

Fabritius fordert energisches Eintreten gegen Schleuser

Zugleich forderte Fabritius, zwischen Opfern von Flucht und Vertreibung sowie Menschen zu unterschieden, "die sich selbst meist aus wirtschaftlichen Gründen für eine freiwillige Migration entscheiden". Die Zuhörer stimmten sowohl den Solidaritätsaufrufen als auch dieser Einschränkung zu.

Angesichts des Füchtlingsdramas mit 71 Toten in Österreich forderte Fabritius ein energisches Eintreten gegen Schleuser.

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