"Ein schöner Tag für Politik, Justiz und Rechtsstaat"
Der italienische Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi plant nach seinem Freispruch im "Ruby"-Prozess ein politisches Comeback. "Jetzt, wo auch dieses traurige Kapitel beendet ist, bin ich wieder im Spiel, um mit Forza Italia und dem Mitte-Rechts-Lager ein besseres, gerechteres und freieres Italien aufzubauen", erklärte der 78-Jährige am Mittwoch. Einen Tag zuvor war er in dem Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch in letzter Instanz freigesprochen worden.
"Endlich die Wahrheit. Heute ist ein schöner Tag für die Politik, für die Justiz, für den Rechtsstaat", heißt es in der Erklärung weiter. "Ich hatte mir nie etwas vorzuwerfen." Es bleibe jedoch das Bedauern "über eine Affäre, die unzählige Schäden hinterlassen hat, nicht nur bei mir, meiner Familie und allen anderen darin verwickelten unschuldigen Personen, sondern bei allen Italienern (...) und unserem Image in der Welt."
Die Richter hätten sich nicht beeinflussen lassen, lobt Berlusconi
Der dreimalige Regierungschef dankte allen Italienern, "die mir Wertschätzung und Respekt ausgesprochen und nicht den Verleumdungen geglaubt haben". Zudem lobte er die Richter, die sich nicht hätten beeinflussen lassen: "Das, was in anderen Ländern selbstverständlich ist, ist in Italien ein Beweis für Mut und Unabhängigkeit."
Im Prozess um "Bunga-Bunga-Partys" und Sex mit minderjährigen Prostituierten war Berlusconi zunächst zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. In zweiter Instanz wurde der frühere Premier freigesprochen. Der Oberste Kassationsgerichtshof in Italien hatte den Freispruch an diesem Dienstag in letzter Instanz bestätigt.