Nach Farbattacke auf Sylt:Haftstrafen für Klimaaktivistinnen

Wegen einer Farbattacke auf ein Privatflugzeug auf der Insel Sylt sind zwei Aktivistinnen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt worden. Gegen zwei weitere Demonstranten wurden Geldstrafen verhängt. Das Urteil ist bis jetzt nicht rechtskräftig - innerhalb einer Woche kann Berufung eingelegt werden. Eine 24-Jährige muss wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs sieben Monate ins Gefängnis, die Haftstrafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, sagte die Richterin des Amtsgerichts Niebüll, Larissa Herzog. Zudem bekam eine 22 Jahre alte Aktivistin eine Haftstrafe von sechs Monaten ohne Bewährung. „Die Beschädigungen an dem Flugzeug sind billigend in Kauf genommen worden“, sagte die Richterin.Sie betonte, es gebe andere Mittel, sich politisch einzubringen und Klimaschutzziele zu erreichen. Die Aktionen seien eher schädlich gewesen, um die Meinungsbildung vermögender Menschen hin zu mehr Klimaschutz zu beeinflussen. Die Aktivistinnen und Aktivisten forderten von der Regierung, dass diese etwas ändere - doch das Gericht habe nicht den Eindruck, dass der Ernst der Lage von der Politik bisher verkannt werde, sagte die Richterin.

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