Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry will aus ihrer Partei austreten. Das bestätigte ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur der Süddeutschen Zeitung. Auf Nachfrage habe Petry am Rande einer Pressekonferenz in Dresden gesagt: "Klar ist, dass dieser Schritt erfolgen wird." Einen genauen Zeitpunkt habe Petry nicht nennen wollen, da parteiintern vor ihrem Austritt noch einiges zu erledigen sei.
Zuvor hatte Petry auf der Pressekonferenz bereits angekündigt, dass sie ihr Amt als Fraktionsvorsitzende im sächsischen Landtag aufgeben werde. Damit verliert Petry auch den Landesvorsitz der Partei in Sachsen und somit ihre politische Machtbasis.
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Auch der Parlamentarische Geschäftsführer Uwe Wurlitzer und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kirsten Muster würden ihre Ämter in der Fraktion "mit Ablauf des heutigen Tages" aufgeben, aber weiter ihre Mandate als Einzelabgeordnete behalten, sagte Petry. Grund seien prinzipielle Meinungsunterschiede mit Teilen der Partei, die ihnen eine Fortführung der Arbeit in der Fraktion unmöglich machten.
Offenbar keine weiteren "Abtrünnigen" unter AfD-Parlamentarieren im Bund
Die 42-Jährige hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag ein Direktmandat gewonnen. Am Montag erklärte sie dann überraschend, dass sie der neuen AfD-Bundestagsfraktion nicht angehören wolle. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen legte ihr daraufhin den Austritt aus der Partei nahe.
Zeitgleich mit Petrys Pressekonferenz in Dresden trat in Berlin die neue AfD-Fraktion zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Aus Teilnehmerkreisen hieß es, bis auf Petry seien alle 93 AfD-Bundestagsabgeordneten erschienen. Auf die Frage, ob er mit weiteren "Abtrünnigen" rechne, sagte Spitzenkandidat Alexander Gauland vor Sitzungsbeginn: "Ich hoffe nicht." Alice Weidel, die im Wahlkampf gemeinsam mit ihm das AfD-Spitzenteam gebildet hatte, sagte, bislang seien keine entsprechenden Tendenzen erkennbar.
Pretzell verlässt Landtagsfraktion in NRW
In Nordrhein-Westfalen kündigte ein weiterer Politiker seinen Austritt an. Marcus Pretzell, Parteichef der NRW-AfD, wird die Fraktion der Partei im Düsseldorfer Landtag und die Partei selbst verlassen. Pretzell habe diese Schritte für die nächste Sitzung angekündigt, bestätigte Michael Schwarzer, AfD-Fraktionssprecher im nordrhein-westfälischen Landtag.
Der Welt sagte Pretzell, er sei mit der Fraktion übereingekommen, dass er "zum kommenden Freitag aus der Landtagsfraktion und auch aus der Partei austrete". Der Entschluss beruhe "ausschließlich" auf seiner "nicht sehr optimistischen Einschätzung der Entwicklung der AfD". Der Schritt habe mit der Landtagsfraktion "überhaupt nichts zu tun". Er habe dieser für die "sehr angenehme Zusammenarbeit" gedankt. Nach Angaben der Zeitung will auch der bisherige Vizefraktionschef Alexander Langguth die Fraktion verlassen.