Nach Bonner Bombenfund:Große Mehrheit für stärkere Videoüberwachung

Die Politik ist sich uneins, in der Bevölkerung scheint es aber eine große Zustimmung zu geben: Laut einer Meinungsumfrage der ARD wünschen sich vier von fünf Deutschen mehr Überwachungskameras in Bahnhöfen und auf anderen öffentlichen Plätzen.

Die Kontroverse um mehr Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen geht weiter: Einer Umfrage zufolge sprechen sich 81 Prozent der Deutschen für eine Ausweitung der Videoüberwachung an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen aus. 18 Prozent lehnen eine Ausweitung ab, wie das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap für den Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins" herausfand. Befragt wurden am 18. und 19. Dezember 1008 Bundesbürger telefonisch.

Am vorvergangenen Montag war am Bonner Hauptbahnhof in einer abgestellten Tasche eine Bombe entdeckt und von einem Spezialkommando entschärft worden. Die Bundesanwaltschaft geht von einem islamistischen Hintergrund aus.

Der Tatort wurde nicht flächendeckend mit Videokameras überwacht, weshalb es nur unzureichende Aufnahmen der Tatverdächtigen aus einem Fast-Food-Restaurant gibt. Das Abstellen der Tasche war zwar von Überwachungskameras gefilmt worden, die Videos wurden aber nicht gespeichert. Unionspolitiker fordern nach dem Vorfall mehr Videoüberwachung, SPD, Grüne und Linke lehnen das ab.

© Süddeutsche.de/dapd/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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