Süddeutsche Zeitung

Nach Austritt aus der AfD:"Die Blaue Partei" soll offenbar Petrys neue Heimat werden

Die Partei wurde noch vor der Bundestagswahl angemeldet. Der Name der ehemaligen AfD-Vorsitzenden taucht in den Unterlagen allerdings nicht auf.

Von Jens Schneider, Berlin

Die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry will offenbar in den kommenden Tagen die Gründung ihrer neuen Partei unter dem Namen "Die Blaue Partei" bekannt geben. Bereits am 17. September, also noch vor der Bundestagswahl, hatte Michael Muster, ein enger Vertrauter von Petry, eine Partei unter diesem Namen beim Bundeswahlleiter angemeldet. Die Behörde bestätigte, dass dazu unmittelbar nach der Bundestagswahl den Regeln entsprechend eine Satzung und ein Programm für "Die Blaue Partei" eingereicht wurden.

Den Unterlagen zufolge firmierte Muster als Vorsitzender der Partei. Er steht in enger Verbindung zu Petry. Seine Frau Kirsten Muster war - wie Petry - bisher Abgeordnete im Sächsischen Landtag für die AfD und ist mit der Vorsitzenden Petry aus der Partei und der Fraktion ausgetreten. Nach SZ-Informationen bereitet Petry intern den Aufbau und die Präsentation der neuen Partei vor. Ihr Name taucht in den eingereichten Unterlagen bisher allerdings nicht auf.

Petry zählte 2013 zu den Gründern der AfD und führte die Partei bis zur Bundestagswahl als gleichberechtigte Vorsitzende mit Jörg Meuthen. Sie gewann ein Direktmandat für die AfD in Sachsen, erklärte aber unmittelbar danach ihren Rückzug aus der AfD. Diesen begründete sie damit, dass die Partei sich zu weit nach rechts entwickelt habe.

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