Zweieinhalb Wochen nach dem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara hat die türkische Polizei am Dienstag 167 mutmaßliche Anhänger der marxistischen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) festgenommen. Deren Mitglied war offenbar auch der Mann, der den Anschlag auf die Botschaft verübt hatte - ob die Aktion der Polizei direkt damit zusammenhängt, ist noch unklar.
Wie die Nachrichtenagentur Anadolu und türkische Medien meldeten, wurden die Verdächtigen bei zeitgleichen Razzien in 28 türkischen Städten festgenommen. In Ankara wurde die Zentrale des Verbandes durchsucht. Unter den Beschuldigten befindet sich laut Anadolu auch ein hoher Funktionär des regierungskritischen Gewerkschaftsverbandes KESK.
Die DHKP-C hatte sich zu dem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft bekannt, bei dem am 1. Februar der Attentäter einen Wachmann mit in den Tod gerissen hatte. Der Selbstmordattentäter hatte lange in Deutschland gelebt und war erst kurz vor dem Anschlag in die Türkei gereist. Regierungspolitiker aus Istanbul hatten den deutschen Behörden deshalb vorgeworfen, nicht energisch genug gegen türkische Extremisten in der Bundesrepublik vorzugehen.