Nach den Angriffen radikaler Islamisten auf Polizisten am Dienstag in Solingen sind 44 Angehörige der salafistischen Szene vorübergehend festgenommen worden. Weitere 37 Personen, die sich vor oder in der nahegelegenen Moschee aufhielten, wurden ebenfalls zur Personalienfeststellung ins Polizeipräsidium gebracht.
Alle seien anschließend wieder auf freien Fuß gekommen, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch in Wuppertal. Der Staatsschutz ermittele wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch.
Die Islamisten hatten im Stadtzentrum gegen eine Protestaktion der rechtspopulistischen Partei Pro NRW demonstriert, wie die Polizei mitteilte. Als die Rechtspopulisten in Sichtweite einer salafistischen Moschee Mohammed-Karikaturen des norwegischen Zeichners Kurt Westergaard zur Schau stellten, sei die Situation eskaliert. Die Salafisten versuchten, mit Gewalt die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Einige schlugen dabei mit Stöcken und warfen Steine.
Zwei Beamte und ein unbeteiligter Passant wurden verletzt. Unter anderem erlitt ein Polizist eine Platzwunde durch einen Stockschlag. Auch ein Salafist wurde leicht verletzt. Eine am Abend begonnene Durchsuchung der Salafisten-Moschee wurde am Mittwochmorgen fortgesetzt. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.