Nach Attacke auf iranische Botschaft:Teheran fordert juristische Schritte gegen Angreifer

Der Angriff auf die iranische Botschaft in Berlin sorgt für diplomatische Verwicklungen. Außenminister Westerwelle telefoniert mit seinem Amtskollegen in Teheran - und der macht klar, dass Iran eine genaue Untersuchung des Vorfalls erwartet.

Nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Berlin erwartet die Regierung in Teheran eine Untersuchung des Vorfalls sowie juristische Schritte gegen die Verantwortlichen. Das sagte der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi am späten Mittwochabend nach Angaben der Agentur Fars.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilte den Übergriff. Er telefonierte nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch am Abend mit seinem iranischen Kollegen Salehi. Er drückte sein großes Bedauern über den Vorfall aus und sicherte den Schutz der Botschaft zu. "Übergriffe auf diplomatische Liegenschaften sind für uns in keiner Weise hinnehmbar", sagte Westerwelle. Salehi erwartete konkrete Maßnahmen gegen die Personen, "die für diesen hässlichen Vorfall verantwortlich sind".

Dutzende Demonstranten fordern Freilassung

Nach Polizeiangaben war am Nachmittag eine etwa 30-köpfige Gruppe auf das Botschaftsgelände in Berlin-Dahlem eingedrungen, hatte am Botschaftsgebäude die iranische Fahne eingeholt und die Fassade mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. In einer Presseerklärung übernahm eine Gruppe, die sich als Teil der iranischen Opposition bezeichnete, die Verantwortung für die Aktion.

Die Polizei in Berlin nahm nach dem Angriff zehn Personen fest. Die Festgenommenen stünden im Verdacht, zu der Gruppe zu gehören, sagte ein Sprecher.

Am Abend folgten mehrere Dutzend Demonstranten dem Aufruf einer Sympathisantengruppe und zogen vom Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg zum Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke, wo sie die Freilassung der Festgenommenen forderten. Die Polizei sprach von etwa 80 Demonstranten.

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