Innerhalb von nur zehn Tagen haben syrische Rebellen zunächst Aleppo und am Sonntag auch Damaskus erobert. Die syrische Armee galt einst als eine der stärksten im Nahen Osten, jetzt war sie nicht mehr in der Lage, sich der Offensive entgegenzustellen. Dem nach Moskau geflohenen Diktator Baschar al-Assad fehlte die Unterstützung aus Russland und Iran sowie die Loyalität seiner Soldaten, um sich noch länger an der Macht zu halten.
Der Wechsel der Macht in die Hände der islamistischen Rebellen könnte jedoch noch unabsehbare Auswirkungen auf die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen haben, sagt SZ-Korrespondent Raphael Geiger. Insbesondere die Kurden und die Alawiten, zu denen auch Assad gehört, könnten zum Ziel von Racheakten werden. Die Frage, ob Syrien als Gesamtstaat bestehen bleiben wird oder in ethnisch-religiöse Teilgebiete zerfällt, bleibt offen. Möglicherweise entstehe dort ein arabischer Staat mit föderaler Struktur mit lokalen Verwaltungen, sagt Geiger.
Zum Weiterlesen:
Die wichtigsten Texte über die aktuelle Entwicklung in Syrien finden Sie hier: eine Reportage über den Tag des Sturzes von Assad. Ein Porträt des Anführers der Rebellen, einen Bericht über die Rolle Russlands im Konflikt und Assads Flucht nach Moskau sowie eine Chronik der Ereignisse.
Den Text über die merkwürdige Hutmode der Orcas finden Sie hier.
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