Süddeutsche Zeitung

Nach Abschaltung von Kraftwerk:Gaza-Streifen ohne Strom

Ein Kraftwerk im Gazastreifen ist vorübergehend stillgelegt worden, weil Israel nicht genug Diesel für den Antrieb der Turbinen geliefert hat.

Die Abschaltung eines Kraftwerks im Gazastreifen hat die Elektrizitätsversorgung in dem Autonomiegebiet erheblich eingeschränkt. Rund 90 Prozent der öffentlichen und privaten Haushalte in der Stadt Gaza waren in der Nacht zum Sonntag ohne Strom, wie der Energiebeamte Kaanan Obeid mitteilte. Das private Kraftwerk versorgt mehrere hunderttausend Menschen im Gazastreifen.

Es wurde nach Angaben der Betreiber vorübergehend stillgelegt, weil Israel nicht genug Diesel für den Antrieb der drei Turbinen geliefert hatte.

Ein israelischer Militärsprecher erklärte, man habe nicht so viel Treibstoff bereitgestellt wie ursprünglich geplant, weil palästinensische Extremisten den Grenzübergang für die Anlieferung attackiert hätten. Er wisse nicht, wann neue Transporte zu erwarten seien. Israel hat den Gazastreifen seit der Machtübernahme der Hamas im vergangenen Juni fast völlig abgeriegelt.

Lebensmittel und vor allem Treibstoff sind seitdem knapp geworden. Mit mit häufigen Lieferblockaden reagiert Israel zudem auf die anhaltenden Raketenangriffe aus dem Autonomiegebiet.

Rund 400 Palästinenser, darunter viele Hamas-Beamte, veranstalteten am Samstagabend in Gaza eine Demonstration bei Kerzenlicht, um gegen die Versorgungsengpässe zu protestieren.

Tägliche Stromausfälle von vier bis sechs Stunden sind im Gazastreifen schon lange die Regel. Diesmal traf es die Menschen jedoch härter als sonst.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.180163
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/AP/bosw
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.