MyanmarMassaker in Klöstern

Bei Massakern in buddhistischen Klöstern in Myanmar sind Dutzende Menschen, darunter auch Mönche, getötet worden. Laut Aussagen von Augenzeugen sollen die Bluttaten in zwei Klöstern in Sagaing und dem Shan-Staat von Truppen der Militärjunta begangen worden sein, wie das Nachrichtenportal Irrawaddy am Dienstag berichtete. In Sagaing seien die verstümmelten Leichen von sechs Widerstandskämpfern aus dem Fluss Irrawaddy geborgen worden, nachdem Junta-Truppen das Kloster und das Dorf überfallen hätten, sagten Anwohner. Bei dem Militäreinsatz seien ein hochrangiger Mönch und vier Zivilisten festgenommen worden. Über deren Schicksal sei nichts bekannt. In einem Dorf im Shan-Staat wurden den Angaben zufolge bei einer Razzia der Armee in einem Kloster 23 Zivilisten und drei buddhistische Mönche getötet. Von Widerstandsgruppen aufgenommene Fotos zeigen blutüberströmte Leichen am Eingang. Die Junta habe die Razzia bestätigt, so Irrawaddy, aber die Widerstandsmiliz "Volksbefreiungsarmee" beschuldigt, die Mönche und Zivilisten getötet zu haben. Laut der parallelen zivilen "Regierung der Nationalen Einheit" (NUG) in Myanmar hat die Junta seit dem Putsch vom 1. Februar 2021 im ganzen Land mehr als 30 Massaker an Bürgern verübt. "Wir haben Daten über Massentötungen von Zivilisten durch Junta-Truppen gesammelt und mindestens 32 Fälle verifiziert", sagte U Aung Myo Min, Menschenrechtsminister der NUG, in der vergangenen Woche.

© SZ vom 15.03.2023 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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