Früher Morgen am Fluss Naf. Nichts als Schlick, bis zum anderen Ufer. Aber nicht einmal die Ebbe kann die Boote stoppen. Das Wasser läuft nur noch in Rinnen durch das Flussbett. Doch die sind tief genug, um mit einem flachen Kahn noch durchzukommen. So steuern die Bootsführer ihre Fähren die weitverzweigten Wasseradern entlang. Sie kennen den Weg durchs Labyrinth. Doch wehe, sie geraten mit ihrer Menschenfracht ins Schwanken. Viele Boote fahren überladen, einige sind schon gekentert. Und die Strömung ist tückisch. So haben sie aufgehört zu zählen, wie viele Menschen der Strom zwischen Myanmar und Bangladesch schon verschluckt hat.
Verfolgte Minderheit in Myanmar:Frau Khatun flieht durch den Schlamm
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Die 25-Jährige ist im siebten Monat schwanger, als sie sich über den Fluss Naf von Myanmar nach Bangladesch rettet. Wie sie suchen derzeit Hunderttausende muslimische Rohingya Schutz vor der Gewalt in ihrer Heimat.
Reportage von Arne Perras, Hariakhali/Bangladesch
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