Myanmar:Akademisch, aber ahnungslos

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Diese Satellitenbilder zeigen das Rohingya-Dorf Myar Zin vor (oben) und nach (unten) der Zerstörung. (Foto: DigitalGlobe)

Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi äußert sich erstmals zur dramatischen Lage der Rohingya. Doch in ihrer spröden Rede lässt die Staatsrätin überraschend viele Fragen unbeantwortet.

Von Arne Perras, Singapur

Sie war wie immer glänzend gekleidet, trug ein traditionelles purpurfarbenes Kleid, dazu einen grauen Schal und eine rote Blüte im Haar. Myanmars Staatsrätin Aung San Suu Kyi trat pünktlich vor das Mikrofon, auf diesen Moment hatte die Welt lange gewartet. Die Friedensnobelpreisträgerin, die so viel Kritik wegen ihres Schweigens über die Not der Rohingya auf sich gezogen hatte, stand nun also am Pult, alle Fernsehkameras auf sie gerichtet. Was würde die 72-Jährige preisgeben von ihrem Wissen über den Konflikt, die Gewalt, die Vertreibungen im Westen ihres Landes? In nur drei Wochen sind dort mehr als 400 000 Menschen aus ihrer Heimat geflüchtet. Und nun spricht Aung San Suu Kyi das erste Mal ausführlich über den Krieg.

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