Münchner Transrapid-Projekt:Steinbrück zweifelt an der Finanzierung

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Nach den Worten des Finanzministers ist der Bau des Münchner Transrapid alles andere als beschlossene Sache. Es sei damit zu rechnen, dass der Bau teurer als geplant werde - dochder Bund werde keinen Blankoscheck ausstellen.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat massive Zweifel an der Verwirklichung der Münchner Transrapid-Strecke.

Finanzminister Peer Steinbrück zweifelt daran, dass der Münchner Transrapid wirklich gebaut wird. (Foto: Foto: dpa)

"Wenn ich mir ansehe, dass die Kostenschätzung für die Strecke von 1,85 Milliarden Euro ziemlich lange her ist und einbeziehe, dass derartige Projekte immer wesentlich teurer als geplant werden, dann sehe ich nicht, wie die Finanzierung sichergestellt werden kann", sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel am Sonntag.

Der Bund werde sicher keinen Blankoscheck für den Bau ausstellen. Es sei völlig offen, ob der Bund 900 Millionen Euro für den Bau der Strecke von der Münchner Innenstadt zum Münchner Flughafen zahlen werde.

Steinbrück kritisierte außerdem zusätzliche Ausgabewünsche von CSU-Politikern für den Transrapid und für das Kinder-Betreuungsgeld. "Die permanenten öffentlichen Vorabfestlegungen des Bundes durch CSU-Politiker" empfinde er als belastend, sagte Steinbrück dem Tagesspiegel.

Steinbrück dämpft mit seinen Äußerungen Hoffnungen der Befürworter der Strecke. Diese waren durch die Ankündigung Bayerns genährt worden, seinen Finanzierungsanteil aufzustocken, wenn sich der Bund zur Hälfte - 925 Millionen Euro - an den Kosten beteilige.

Das Bundesverkehrsministerium hatte diesem Vorstoß keine Absage erteilt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will sich noch in diesem Monat mit dem bayerischen Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) treffen, um die Entscheidung über den Bau der Strecke voranzutreiben.

Das Land Bayern will seinen Anteil an der Finanzierung des Magnetschwebebahnprojekts Transrapid nicht weiter aufstocken. "Wir werden nicht noch mehr bezahlen als die zugesagten 462 Millionen", sagte Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) der Süddeutschen Zeitung. Man sei ja "nicht auf dem Basar oder auf einer Versteigerung".

Die Magnetschwebebahn wird vom Konsortium Transrapid International gebaut, in dem die Hersteller Siemens und ThyssenKrupp zusammenarbeiten.

© Reuters/dpa/ddp-bay - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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