Ein Münchner Hotel als Mittelpunkt der (Polit-)Welt: Im Bayerischen Hof treffen sich am Wochenende Staats- und Regierungschefs, Außen- und Verteidigungsminister, Lobbyisten und Aktivisten zur 48. Münchner Sicherheitskonferenz. Gastgeber der Veranstaltung ist ...
Wolfgang Ischinger, ehemals deutscher Botschafter in Washington (2001 bis 2006) und London (2007-08). Der Träger der Leo-Baeck-Medaille ist seit 2008 Vorsitzender der Sicherheitskonferenz. Das diesjährige Treffen hat er unter das Motto "Friedenssicherung in einem Jahr großer geopolitischer Veränderungen und Unsicherheiten" gestellt.
Eröffnet wird die Konferenz von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière. Nach seiner Rede diskutiert der CDU-Politiker mit Polens Außenminister Radoslaw Sikorski und ...
... Weltbank-Chef Robert Zoellick über Deutschlands Rolle in der Euro-Krise. Die wirtschaftliche Stärke der Bundesrepublik und die Führungsposition von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Europäischen Union hatte zuletzt Sorgen im Ausland geschürt, Deutschland könne zu dominant werden.
Zur Frage "Energie, Ressourcen und Umwelt: Neue Sicherheitsparameter?" spricht Kumi Naidoo. Der südafrikanische Politikwissenschaftler ist seit 2009 Geschäftsführer der Umweltschutz-Organisation Greenpeace. Angekündigte sind auch Reden von den Präsidenten Aserbaidschans und der Ukraine, Heydar Alijew und Viktor Janukowitsch.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle eröffnet am Samstagmorgen eine Debatte über die Zukunft der euro-atlantischen Gemeinschaft. Auf den FDP-Politiker folgt ...
... US-Außenministerin Hillary Clinton, die zum zweiten Mal in Folge an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnimmt. Die 64-Jährige will die Tagung auch zu bilateralen Gesprächen nutzen. Begleitet wird Clinton ...
... von US-Verteidigungsminister Leon Panetta, der ebenfalls eine Rede zur euro-atlantischen Zukunft halten wird. Damit nehmen erstmals in der Geschichte der Sicherheitskonferenz zwei Kabinettsmitglieder aus Washington an der Veranstaltung teil.
Russlands Position in der Debatte wird von Sergej Lawrow vertreten. Der langjährige Botschafter ist seit 2004 Außenminister seines Landes. Zwischen den USA und Russland hatte es zuletzt Animositäten wegen der Syrien-Frage gegeben: Moskau steht zu dem Regime von Präsident Baschar al-Assad, während Washington auf Sanktionen drängt. Für Polen nimmt Präsident Bronislaw Komorowski an der Debatte teil, außerdem ...
... der französische Außenminister Alain Juppé und ...
... Anders Fogh Rasmussen, ehemals Ministerpräsident von Dänemark und seit 2009 Generalsekretär der Nato.
Über den Aufstieg Asiens und die Folgen für Europa und die USA diskutiert US-Senator John McCain (links), der 2008 als Präsidentschaftskandidat an Barack Obama gescheitert war und derzeit den früheren Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, im Vorwahlkampf der Republikaner unterstützt. McCains Gesprächspartner sind Ng Eng Heng, der Verteidigungsminister von Singapur, Chinas Vizeaußenminister Zhang Zhijun sowie Australiens Außenamtschef Kevin Rudd.
Über die Auswirkungen der Finanzkrise auf die internationale Sicherheit sprechen wird unter anderem der scheidende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann. Zum Kreis der Diskutanten gehört außerdem ...
... der italienische Premierminister Mario Monti. Der frühere EU-Kommissar übernahm sein Amt im November 2011 von Silvio Berlusconi mit dem Ziel, Italien aus der Schuldenkrise zu führen. In München wird Monti ...
... auf Peer Steinbrück treffen. Der SPD-Politiker und ehemalige Finanzminister gilt als Anwärter auf die Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2013. Auch der amerikanisch-ungarische Investor George Soros zählt zum Kreis der Diskutanten.
Über den Arabischen Frühling und die Zukunft des Nahen Ostens diskutiert der ägyptische Präsidentschaftskandidat Amr Mussa (links, hier mit Bundesaußenminister Westerwelle) unter anderem mit dem Premier von Katar, Hamad bin Dschassim al-Thani und dem tunesischen Premier Hamadi Jebali. Auch die Außenminister Ägpytens und der Türkei, Mohamed Amr und Ahmet Davutoglu, nehmen teil.
Die Konferenz endet am Sonntag mit einer Debatte über Cybersecurity. Es diskutieren unter anderem der frühere amerikanische Geheimdienstchef General Michael Hayden und der Chef des russischen Antivirenherstellers Kaspersky Lab, Jewgeni Kaspersky.
Und auch sie spielen eine Rolle: Friedensaktivisten, die den Veranstaltern "Kriegsgeschäfte" vorwerfen und gegen die Sicherheitskonferenz protestieren. Bei einer Demonstration am Samstag werden nach Angaben der Polizei 3000 Teilnehmer erwartet. Mindestens ebenso viele Beamte riegeln die Münchner Innenstadt rund um das Tagungshotel komplett ab. Mehr Informationen zur Münchner Sicherheitskonferenz 2012 finden Sie auf unserer Themenseite.