Sicherheitskonferenz:Duell auf Distanz

Lesezeit: 5 Min.

Er war diesmal ein gefragter Mann bei der Münchner Sicherheitskonferenz, das Rampenlicht genoss er sichtlich: Friedrich Merz wurde – anders als Olaf Scholz – auch von US-Vizepräsident J. D. Vance empfangen. (Foto: Wolfgang Rattay/REUTERS)

Die Münchner Sicherheitskonferenz bot am Samstag eine Bühne für den Wahlkampf in Deutschland. Olaf Scholz wies Vorwürfe von US-Vizepräsident J. D. Vance zurück und leistete sich Seitenhiebe gegen Friedrich Merz. Der CDU-Chef wurde vor seinem Auftritt bereits als „Herr Kanzler“ begrüßt.

Von Daniel Brössler, München

Olaf Scholz ist vielleicht nicht auf alles gefasst, aber auf diese Frage natürlich schon. Die Moderatorin auf der Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz konfrontiert den Bundeskanzler mit der Tatsache, dass er die Bundestagswahl in einer guten Woche ausweislich aller Umfragen eher nicht gewinnen wird. Letztes Mal sei ihm das trotz der Umfragen doch auch gelungen, entgegnet Scholz. So weit zurück lag seine SPD so kurz vor der Wahl 2021 zwar längst nicht mehr, aber um solche Details geht es ohnehin nicht im Saal und in den Gängen des Bayerischen Hofes. Die Blicke sind längst auf den Mann gerichtet, in dem so gut wie alle hier den neuen Kanzler sehen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung mit Scholz sind noch Plätze frei. Das Warten auf Friedrich Merz hat begonnen.

Zur SZ-Startseite

Deutschland und die Zeitenwende
:Weltmeister im Verdrängen

Das deutsche Geschäftsmodell bröckelt, das Parteiensystem bebt, Frieden ist nicht mehr selbstverständlich – die alten Sicherheiten sind dahin. Viele Deutsche wollen die Zeitenwende aber nicht wahrhaben, sie sehen als Bedrohung nur die Migranten.

SZ PlusEin Essay von Johan Schloemann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: