Münchner Sicherheitskonferenz:Macht und Märchen

Münchner Sicherheitskonferenz: Er kam nach München, trotz des hohen Risikos: der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, hier mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris.

Er kam nach München, trotz des hohen Risikos: der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij, hier mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris.

(Foto: Andrew Harnik/AFP)

Geschosse, Bomben, Explosionen: Die Nachrichten aus der Ukraine überschatten die Münchner Sicherheitskonferenz. Denn Putin wartet ja nur auf einen Vorwand für die Invasion. Über Speeddating unter Diplomaten.

Von Stefan Kornelius

Das christliche Abendland kommt in München besonders friedlich zur Geltung, wenn an einem Sonntagmorgen die tiefen Glocken des Doms durch die leere Innenstadt hallen und der Priester der griechisch-orthodoxen Metropolie in der kleinen Salvatorkirche das Weihrauchfass mit den hellen Glöckchen schwingt, seine in stattlicher Zahl angetretenen Schäfchen segnend. Diese friedliche Welt findet allerdings wenige Hundert Meter weiter ihr schnelles Ende, weil zwischen Dom und Salvatorkirche das Hotel Bayerischer Hof und damit die Austragungsstätte der Münchner Sicherheitskonferenz liegt, in der das Abendland an diesem Sonntagmorgen weniger christlich, dafür aber politisch repräsentiert wird, gerade durch den nicht besonders beeindruckenden EU-Ratsvorsitzenden Charles Michel, was nicht nur, aber auch der Grund sein kann, weshalb die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in diesem Moment in ein wartendes Auto springt und zum Flughafen eilt.

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