Sein Vater war Fischer, wie sein Großvater, es war also keine Frage, dass auch Ali Salimu einmal Fischer werden würde. Ein eigenes Boot hatte er nie, morgens früh um vier Uhr sprang er auf eine Dhau - einen Holzkahn mit einem riesigen Trapezsegel, das einst wohl die Araber an die Küste Ostafrikas gebracht haben. Im Gegenzug musste er dem Besitzer des Schiffes etwas von seinem Fang abgeben. Reich wurde Ali Salimu so zwar nicht, aber es reichte für eine Hütte für ihn, die Frau und die drei Kinder. Morgens ging es mit dem Boot in das türkisfarbene Wasser des Indischen Ozeans, mittags wurden die Fische auf dem feinen Sandstrand unter Palmen verkauft. So war das Leben hier im Norden von Mosambik, am Strand der Stadt Mocímboa da Praia. Bis 2017 die Islamisten kamen und dem Vater von Ali Salimu den Kopf abschnitten. Einfach so.
Erdgas:Mosambiks Schatz und die Gier Europas
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Die Europäer interessierten sich lange nicht für Mosambik und die Islamisten, die die Bewohner terrorisieren. Jetzt wollen sie helfen. Das könnte auch mit den Erdgasfeldern zu tun haben, die vor der Küste entdeckt wurden.
Von Bernd Dörries, Mocímboa da Praia
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