Erdgas:Mosambiks Schatz und die Gier Europas

Lesezeit: 8 Min.

Da draußen, im türkisfarbenen Wasser des Indischen Ozeans, vor der Küste von Mosambik, liegt der unsichtbare Schatz, riesige Gasfelder, die Europa billige Energie liefern könnten. Das weckt Begehrlichkeiten, jetzt, wo Russland den Hahn zugedreht hat. (Foto: Bernd Dörries)

Die Europäer interessierten sich lange nicht für Mosambik und die Islamisten, die die Bewohner terrorisieren. Jetzt wollen sie helfen. Das könnte auch mit den Erdgasfeldern zu tun haben, die vor der Küste entdeckt wurden.

Von Bernd Dörries, Mocímboa da Praia

Sein Vater war Fischer, wie sein Großvater, es war also keine Frage, dass auch Ali Salimu einmal Fischer werden würde. Ein eigenes Boot hatte er nie, morgens früh um vier Uhr sprang er auf eine Dhau - einen Holzkahn mit einem riesigen Trapezsegel, das einst wohl die Araber an die Küste Ostafrikas gebracht haben. Im Gegenzug musste er dem Besitzer des Schiffes etwas von seinem Fang abgeben. Reich wurde Ali Salimu so zwar nicht, aber es reichte für eine Hütte für ihn, die Frau und die drei Kinder. Morgens ging es mit dem Boot in das türkisfarbene Wasser des Indischen Ozeans, mittags wurden die Fische auf dem feinen Sandstrand unter Palmen verkauft. So war das Leben hier im Norden von Mosambik, am Strand der Stadt Mocímboa da Praia. Bis 2017 die Islamisten kamen und dem Vater von Ali Salimu den Kopf abschnitten. Einfach so.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusTwitter
:Tage des Wahnsinns

Elon Musk ist in das Raumschiff Twitter eingebrochen wie eine Königsfigur aus der Zeit des Feudalismus. Jetzt warten erst mal alle, auf den Zusammenbruch oder die Erlösung. Notizen aus dem Maschinenraum.

Von Andrian Kreye

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: