Moldau:Moldauer Kohabitation

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Ein anderer Blick auf Russland: Igor Dodon beim Besuch im Kreml. (Foto: Sergei Ilnitsky/Reuters)

Der Präsident und der Premier fechten einen erbitterten Machtkampf aus. Im Zentrum steht die Frage, ob die Zukunft des ärmsten Landes Europas im Osten oder Westen liegt. Finanziell ist Moldau sowohl auf die EU, als auch auf Russland angewiesen.

Von Frank Nienhuysen, München

An diesem Samstag wird der neue moldauische Präsident 100 Tage im Amt sein, Igor Dodon ist seitdem einmal in Brüssel gewesen und schon zweimal in Moskau bei Wladimir Putin. Ungewöhnlich eigentlich für den Staatschef eines Landes, das in die Europäische Union will. Genau das aber hatte Dodon versprochen: die Republik Moldau wieder enger an Russland zu binden. Und er hatte Erfolg. Putin zeigte sich bei Dodons Besuchen als großzügiger Gastgeber, erleichterte moldauischen Unternehmen den Zugang zum russischen Markt und amnestierte sogar sämtliche illegalen Gastarbeiter, die gegen russisches Aufenthaltsrecht verstoßen haben - nach einem Bericht der Moskauer Zeitung Iswestija etwa eine Viertelmillion Moldauer. So viele Geschenke aus Russland werden in der moldauischen Regierung allerdings mit Misstrauen angenommen.

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