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Missbrauchsfälle beim australischen Militär:Militär will Opfer entschädigen

Das australische Militär hat sich bei Soldaten und Soldatinnen entschuldigt, die von Kameraden oder Vorgesetzten sexuell, körperlich oder seelisch missbraucht worden sind.

Das australische Militär hat sich bei Soldaten und Soldatinnen entschuldigt, die von Kameraden oder Vorgesetzten sexuell, körperlich oder seelisch missbraucht worden sind. Verteidigungsminister Stephen Smith kündigte am Montag in Canberra an, einen Fonds anzulegen, aus dem Betroffene ein Wiedergutmachungsgeld bis zu 50.000 australischen Dollar (etwa 40.000 Euro) bekommen sollen.

Bei einer unabhängigen Untersuchung in diesem Jahr war herausgekommen, dass es mehr als 700 Beschwerden zu diesem Thema gab, die bis ins Jahr 1960 zurückreichten. Die Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem sich ein Offiziersanwärter selbst beim Sex mit einer Kameradin gefilmt und die Bilder live an Kameraden übertragen hatte. Die Frau beschwerte sich später.

Der Bericht kam zu dem Schluss, dass das Militär die Beschwerden von Frauen nicht ernst genug genommen habe. "Einige Mitglieder der australischen Verteidigungskräfte haben nicht verstanden, dass ein Rang keine Lizenz zum Rumkommandieren, Herabsetzen oder dafür ist, sich wie ein Raubtier zu benehmen", sagte General David Hurley, der Chef der Verteidigungskräfte.

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