Vor gut 15 Jahren machte der Jesuitenpater Klaus Mertes öffentlich, dass zwei Lehrer des Canisius-Kollegs in den 70er- und 80er-Jahren Schüler missbraucht hatten. Damit löste er eine beispiellose Welle aus: Fast täglich wurden neue Fälle von sexualisierter Gewalt in Einrichtungen der katholischen Kirche bekannt. Seitdem beobachtet Mertes genau, wie die Bistümer und Orden mit den Vorwürfen und vor allem mit den Betroffenen umgehen.
Katholische Kirche„Auch die beste Prävention wird Missbrauch nie ganz verhindern“
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Klaus Mertes deckte 2010 als Rektor des Berliner Canisius-Kollegs den Missbrauch von Schülern durch zwei Ordensbrüder auf – die katholische Kirche stürzte in eine tiefe Krise. Wie beurteilt der Jesuit die bisherige Aufarbeitung?
Interview: Rainer Stadler

Missbrauch in der katholischen Kirche:„Viele Betroffene haben höchstens Almosen erhalten“
Vor 15 Jahren wurden die Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg publik, einer Schule in Trägerschaft der Jesuiten. Einer der ehemaligen Schüler, die sich damals an den Schulleiter wandten, ist Matthias Katsch. Er konnte nicht ahnen, welche Lawine er lostreten würde.
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