Süddeutsche Zeitung

Ministerpräsident von Thüringen:Althaus wird entlassen

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"Große Fortschritte": Die Ärzte von Dieter Althaus sind mit ihm zufrieden - nun soll er ambulant behandelt werden.

Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus kehrt am Mittwoch nach Thüringen zurück und wird voraussichtlich im Frühsommer wieder voll politisch tätig werden können. Der CDU-Politiker wird eine ambulante Nachbehandlung in seiner Heimat beginnen. Betreut wird der Ministerpräsident dabei von einem Allgemeinmediziner, einem Neurologen sowie einem Neuropsychologen. Althaus werde seine politische Tätigkeit Schritt für Schritt wieder aufnehmen können, wie der Ärztliche Direktor der Kliniken Schmieder in Allensbach, Joachim Liepert, erklärte. Im Wahlkampf soll er nach ärztlichem Rat erst von Mai an auftreten.

Liepert sagte, die ambulante Nachbehandlung in Thüringen ermögliche eine Heranführung an seine politische Tätigkeit vor Ort und trage dazu bei, dass er nun in seinem gewohnten familiären Umfeld weiter genesen könne. Althaus könne wieder kürzere Strecken joggen.

Althaus' Genesungsprozess sei deutlich schneller verlaufen als erwartet, erklärte Liepert. "Trotz der Schwere des Schädel-Hirn-Traumas konnten wir durch intensive medizinisch-therapeutische Behandlung bei Herrn Althaus gerade in den letzen Wochen große Fortschritte erzielen." Das Ende der stationären Behandlungsphase sei aber nicht gleichbedeutend mit einer sofortigen Wiederaufnahme seiner politischen Tätigkeit.

Althaus' Analysefähigkeit sei "klar und präzise" und er könne bereits wieder anspruchsvolle Tätigkeiten ausführen. Aber er brauche noch Pausen, seine Belastbarkeitsdauer sei noch nicht ausreichend, um in den nächsten Wochen schon wieder voll politisch tätig werden zu können, sagte Liepert.

Anfang Mai erste Wahlkampftermine möglich

"Ich halte es nicht für sinnvoll, dass er vor Ostern mit Wahlkampfauftritten und Vorträgen beginnt", sagte Liepert. Er könne sich vorstellen, dass Althaus Anfang Mai mit einzelnen Terminen beginne und zwei bis drei Termine am Tag absolviere. Das müsse man aber zunächst ausprobieren. Liepert betonte, der Unfall sei weiterhin nicht in Althaus' Gedächtnis verankert, die Erinnerung daran werde auch nicht zurückkehren. Die Gefahr, dass sich Althaus' Zustand wieder verschlechtere, sei sehr unwahrscheinlich.

Althaus hatte am 1. Januar bei einem Skiunfall in Österreich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Eine Skifahrerin war bei dem Zusammenstoß getötet worden. Die CDU hatte Althaus am Wochenende zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Thüringen im August gewählt.

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