Süddeutsche Zeitung

Militäreinsatz in Afghanistan:Zehn Zivilisten sterben bei Nato-Angriff

Der Angriff der Nato-Schutztruppe auf ein Haus im Osten Afghanistans hat zahlreiche zivile Opfer gefordert. Mindestens zehn Menschen starben. Es ist nicht der erste Vorfall.

Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind nach Angaben der dortigen Behörden in der Nacht zu Mittwoch mindestens zehn Zivilisten getötet worden. Unter den Toten seien auch fünf Kinder und vier Frauen, sagte Provinzgouverneur Sajed Fasulullah Wahidi. Zudem seien mehrere Kinder verletzt worden.

Bezirksgouverneur Abdul Sahir bestätigte die Opferzahlen und sprach außerdem von mindestens drei getöteten Taliban-Kämpfern, die sich mit den Zivilisten in demselben Haus aufgehalten hätten.

Die Nato-Truppe Isaf erklärte, dass der Vorfall in der Provinz Kunar untersucht werden soll, sie gilt als Hochburg der radikalislamischen Aufständischen. Den afghanischen Behörden zufolge waren auch afghanische Bodenstreitkräfte an dem Einsatz beteiligt.

Die zahlreichen zivilen Opfer der Nato-Luftangriffe sorgen immer wieder für Streit zwischen der Führung in Kabul unter Präsident Hamid Karsai sowie der Nato. Im vergangenen Jahr war die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan aber deutlich gesunken.

Wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Obama erklärt, dass die Vereinigten Staaten in den kommenden zwölf Monaten mehr als die Hälfte ihrer Soldaten aus Afghanistan abziehen werden. Die Truppenstärke von derzeit 66.000 Mann soll Anfang nächsten Jahres bei nur noch 32.000 liegen.

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