Militär:USA verlegen 1500 Soldaten nach Deutschland

Militär: Richard Grenell ist seit Mai US-Botschafter in Berlin. Die Vereinigten Staaten wollen die amerikanischen Truppen in Deutschland aufstocken.

Richard Grenell ist seit Mai US-Botschafter in Berlin. Die Vereinigten Staaten wollen die amerikanischen Truppen in Deutschland aufstocken.

(Foto: Odd Andersen/AFP)
  • Die USA wollen 1500 zusätzliche Soldaten in Deutschland stationieren.
  • Sie sollen die Einsatzbereitschaft des US-Heeres stärken, teilte US-Botschafter Grenell mit.
  • Verteidigungsministerin von der Leyen begrüßt die Aufstockung der aktuell über 33 000 US-Truppen in Deutschland.

Die US-Regierung verstärkt ihre Truppenpräsenz in Deutschland. 1500 zusätzliche Soldaten sollen "für die Stärkung der Nato und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein", teilte US-Botschafter Richard Grenell mit. Die neuen Einheiten sollen in den Jahren bis 2020 nach Deutschland verlegt werden und besonders im bayerischen Grafenwöhr stationiert werden. Dort sollen nach Angaben des US-Militärs zwei mit Raketenwerfern ausgerüstete Bataillone mitsamt Unterstützungskräften stationiert werden. In Ansbach werde ein Bataillon zur Flugabwehr angesiedelt. Ein Bataillon umfasst etwa 500 Soldaten.

Derzeit sind in Deutschland bereits über 33 000 US-Soldaten stationiert. "Die zusätzlichen Truppen in Europa erhöhen die Einsatzbereitschaft des US-Heeres in Europa und stellen sicher, dass wir besser auf jegliche Krise reagieren können", erklärte das Kommando des amerikanischen Heeres in Europa. Die Amerikaner seien "entschlossen, das transatlantische Bündnis zu stärken", sagte Grenell.

In der Bundesregierung stößt die personelle Aufstockung auf Wohlwollen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erklärte: "Die US-Entscheidung, die militärische Präsenz bei uns in Deutschland zu verstärken, ist ein willkommenes Zeichen für die Vitalität der transatlantischen Beziehungen." Die neuen Soldaten seien "ein Bekenntnis zur gemeinsamen Sicherheit."

Der Schritt der USA dämpft Befürchtungen, das Land könnte sich unter Trump von Europa und den Nato-Verbündeten abwenden. Erst beim Nato-Gipfel im Juli hatte Trump mit einem Austritt aus dem Bündnis gedroht, falls die Partner ihre Wehretats nicht rasch und drastisch aufstockten. Auch die Beistandspflicht im Falle eines Angriffs auf einen Alliierten stellt der Präsident immer wieder infrage.

Vor dem Nato-Gipfel war befürchtet worden, Trump könnte als Konsequenz aus seiner Kritik an der Nato Truppen aus Europa abziehen oder Manöver absagen. Dies geschah jedoch nicht. Unter Trump haben die USA die Zahl ihrer Soldaten in Europa und ihre Investitionen in die Verteidigung der Nato-Verbündeten trotz der harschen Worte des Präsidenten erhöht

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